Krebs in Deutschland

Zahl der Krebserkrankungen steigt an

Berlin - 21.02.2012, 17:15 Uhr


Nach einer aktuellen Schätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) erkrankten im Jahr 2008 rund 470.000 Menschen an Krebs. Das sind 70.000 bis 80.000 mehr als noch zehn Jahre zuvor. Für dieses Jahr rechnet das Institut mit knapp 490.000 Erkrankungen. Gleichzeitig ist der Anteil der Todesfälle weiter gesunken.

Hauptgrund für den Anstieg ist laut RKI die zunehmende Zahl älterer Menschen. Die meisten Krebserkrankungen  treten in höherem Alter auf. Hochgerechnet auf 2012 leben in Deutschland somit etwa 1,2 Millionen Menschen, bei denen innerhalb der letzten fünf Jahre die Diagnose Krebs gestellt wurde. Brustkrebs macht bei den Frauen etwa ein Drittel aller Fälle aus, bei den Männern ist Prostatakrebs mit einem Anteil von etwa 25 Prozent weiter die häufigste Krebsart. Durch die Therapiefortschritte ist die Zahl der Todesfälle durch Krebs jedoch gesunken. So starben vor 1980 mehr als zwei Drittel an ihrer Krebserkrankung, heute sind es weniger als die Hälfte.

Bislang können die bundesweiten Neuerkrankungszahlen nur geschätzt werden. Zählen statt Schätzen ist erst dann möglich, wenn aus allen Bundesländern flächendeckende und ausreichend vollzählige Daten zu allen Krebslokalisationen übermittelt werden, so das RKI. Im Zentrum für Krebsregisterdaten des RKI werden die Daten der Landeskrebsregister auf Bundesebene zusammengeführt, qualitätsgeprüft  und ausgewertet. Alle zwei Jahre veröffentlicht das RKI gemeinsam mit der Gesellschaft der Epidemiologischen Krebsregister in Deutschland (GEKID) den Bericht „Krebs in Deutschland“. Die aktuelle 8. Auflage (zu den Jahren 2007/2008) kann unter www.krebsdaten.rki.de abgerufen werden.


Juliane Ziegler