Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser,

die TK hat mal wieder Redebedarf. Sie will Apotheken darüber informieren, wie sich „die Verwendung der Sonderkennzeichen in der Apotheke entwickelt hat“. Dass die Kasse anruft und sagt „Lieber Apotheker, ganz toll, wir sind sehr zufrieden“, ist nicht zu erwarten (wäre aber auch mal schön). Die Nachfrage bei der Kasse bestätigt diese Erwartung. Man vermutet, dass „Pharmazeutische Bedenken“ zum Teil nur auf Patientenwunsch, aber ohne wirklich sachlichen Grund zum Einsatz kommen. Doch kann der Patientenwunsch nicht auch ein sachlicher Grund sein? Was hilft der tollste Rabatt, wenn der Patient sich weigert, das Mittel zu nehmen? Aus der Ferne ist das nicht zu beurteilen. 

Sich hinzustellen und zu erklären, man vermutet ein Aufklärungsdefizit, wie es die TK tut, zeugt auf jeden Fall von ziemlicher Realitätsferne. Apotheken klären auf, was Rabattverträge angeht, und das in einem weit größeren Ausmaß als über das Fixum abgegolten ist. Doch den Kassen reicht das anscheinend nicht. Hauptsache sie sparen. Dass das zulasten anderer geht, spielt offensichtlich keine Rolle.