Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser,

unter den 311 Delegierten des Deutschen Apothekertages waren in diesem Jahr gemäß den Angaben auf der ABDA-Homepage 118 Frauen und 193 Männer – in Prozent bedeutet das 38 Prozent Frauen und 62 Prozent Männer. Die apothekerliche Realität spiegelt das nicht wieder. So liegt in allen Bereichen, in denen Apotheker tätig sind, außer der Bundeswehr der Frauenanteil deutlich höher: Bei den Apothekenleitern, die ja den Großteil der Delegierten ausmachen, waren laut ABDA 2016 47 Prozent Frauen, insgesamt sind in der öffentlichen Apotheke über 70 Prozent Frauen tätig. Noch schlechter als bei den Delegierten der Hauptversammlung sind die Apothekerinnen unter den Kammerpräsidenten und Verbandsvorsitzenden repräsentiert. Da sind gerade noch knapp 18 Prozent weiblich, jeweils drei Damen bekleiden das Amt einer Kammerpräsidentin oder Verbandsvorsitzenden.

Woran das liegt? Darüber kann man nur spekulieren. Vielleicht ist es Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Ehrenamt, die viele abschreckt. Vielleicht sind es auch andere Gründe. Fakt ist: die Pharmazie ist größtenteils weiblich, die Standesvertretung ist es nicht. Dass die Frauenquote in den Vorständen der deutschen Dax- Unternehmen mit knapp sieben Prozent noch schlechter ist, ist dabei nur ein schwacher Trost.