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Freitag, 23. Juni 2017
 
 

Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser,


in den vergangenen Monaten gab es ja nun die eine oder andere politische Diskussionsrunde zu den Folgen des EuGH-Urteils. Der Neuigkeitsgehalt dieser Debatten nahm von Woche zu Woche ab: Vertreter der Union, der Apotheker und der Linken verfluchten den Versandhandel und forderten ein Verbot des Rx-Versandes. Grünen und SPD-Politiker hingegen vertrauten den Versand-Vertretern und erklärten immer wieder, dass die Marktanteile der Versender die Apotheker schon nicht gefährden würden. Die Diskussion am gestrigen Donnerstag auf dem Berliner Hauptstadtkongress war aber anders. Sie war nicht anders, weil sie die Positionen der einzelnen Politiker auf einmal geändert hätten. Nein, sie war anders, weil man als Zuhörer das Gefühl hatte, dass die Politiker da vorne auf der Bühne vor der Situation kapitulierten. Die CDU kapituliert vor der Blockade-Haltung der SPD, die Linke kapituliert davor, dass die Union für ein gemeinsames Gesetz nicht zu haben ist und die Grünen kapitulieren, weil ihren Boni-Deckel niemand so richtig will. Und die SPD lässt sich schon gar nicht mehr blicken auf solchen Veranstaltungen. Da sitzen also die Politiker des Bundestages, die sich mit Arzneimittelthemen am besten auskennen und geben sogar alle zu, dass es im Versandhandels-Konflikt derzeit nur einen Gewinner gibt: DocMorris. Letztlich könne man aber dagegen nichts unternehmen, weil man sich nicht einigen konnte und jetzt ohnehin keine Zeit mehr sei. Kann das sein? Es geht hier ja nicht um die Regulierung irgendeines Marktes, den man mal so einfach für ein paar Monate sich selbst überlassen kann. Nein, es geht um die Arzneimittelversorgung und die Erhaltung von Vor-Ort-Infrastrukturen. Es bleibt zu hoffen, dass der Apothekenmarkt sich nicht verselbstständigt hat, wenn die nächsten Koalitionäre (wahrscheinlich erst im nächsten Jahr) das Versandhandels-Thema wieder aufgreifen.

(Foto: Barmer)

 

Barmer-Studie

Krebsmedikamente als Kostenrisiko für Apotheken?

Die Barmer hat in ihrem Arzneimittel-Report 2017 medikamentöse Tumortherapien genauer unter die Lupe genommen. Denn die Krebsarzneimittel hat sie als einen der wesentlichen Kostentreiber ausgemacht. Die Autoren des Reports kritisieren unter anderem den Trend zur „Orphanisierung“ von Onkologika. Zudem beklagen sie die teuren Verwürfe bei der Herstellung von Zytostatika-Zubereitungen. Sie werfen den Herstellern vor, dass sie zum Zwecke der Gewinnmaximierung viel zu große Packungsgrößen auf dem Markt bringen. Auch die tatsächliche Haltbarkeit von Anbrüchen verschwiegen sie oftmals. Dies sei auch für Apotheker ein Problem. Denn sie tragen letztlich die Verantwortung für die Haltbarkeit der Zytostatika-Lösungen. Lesen Sie jetzt mehr auf DAZ.online.

(Foto: Kzenon / fotolia)

 

Rechenzentren

Warum wird die Hilfsmittelabrechnung teurer für Apotheker?

„Die Hilfsmittelabrechnung wird teurer“ – meldete DAZ.online in der vergangenen Woche. Nach dem Schweriner Apothekenrechenzentrum (SARZ) bestätigt nun auch die VSA, dass sie ab 1. Juli 2017 eine Extragebühr für die Abrechnung von Hilfsmittelrezepten erhebt. Die Begründung? Die zusätzlichen Kosten, die auf Apotheker zukommen, rechtfertigt das Rechenzentrum mit § 302 SGB V – und damit, dass Krankenkassen vermehrt nur noch die aufwendige Hilfsmittelabrechnung über diesen Paragrafen akzeptierten. Aber: Warum bevorzugen Krankenkassen diesen Abrechnungsweg? Wegen der erhöhten Retax-Quote? Die ist zumindest durchaus bemerkenswert – vergleicht man diese mit derjenigen der einfachen Abrechnung über § 300. Die Zahlen hierzu und was die Abrechnung über § 302 so aufwendig macht – lesen Sie heute auf DAZ.online.

 (Foto: Goodluz/ Fotolia)

 

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Die Studie der Apobank zur Zukunft der Heilberufe hat die Gemüter vieler Pharmazeuten erregt. Kein Wunder! Denn schließlich behauptet die Bank nach ihrer Umfrage, dass ein Großteil der Nachwuchs-Apotheker keine Lust auf Offizin-Arbeit hat und sowieso denkt, dass es bald Apothekenketten gibt. Doch wie repräsentativ, realistisch und relevant ist die Studie? Befragt wurden schließlich nur 100 Apotheker...Das fragen sich zumindest einige der Kommentatoren der Umfrageergebnisse. Lesen Sie sich noch einmal alle Egebnisse und die Kommentare der Kollegen durch - jetzt auf DAZ.online.

 

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Das Bundesgesundheitsministerium informiert darüber, dass der Bundestag das Pflegeberufereformgesetz beschlossen hat.
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Spiegel Online meldet, dass mehrere Pferde in Österreich an Bornaviren gestorben sind.

Das war „Wissen vor 8“ an diesem Morgen. 
Ich wünsche Ihnen einen gelungenen Start in den Tag. Am Montag lesen wir uns wieder, wenn Sie mögen!

Benjamin Rohrer

Benjamin Rohrer
Chefredakteur DAZ.online

Und wie immer gilt: Anregungen, Kritik und Themenwünsche gern per Mail an uns: redaktion@daz.online

 

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