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Cross-sektionale Beobachtungsstudie

Beruflicher Stress und Aufschub des Toilettengangs können Verstopfungen begünstigen

01.07.2019, 00:00 Uhr


Zusammenfassung

Gewohnheiten rund um die Stuhlentleerung standen häufiger mit einer Obstipation im Zusammenhang als Ernährungsgewohnheiten.

Die aktuelle Datenerhebung unter 415 Erwachsenen ergab: Eine Ballaststoffreiche Ernährung, die Trinkmenge oder eine regelmäßige körperliche Bewegung standen in keinem Zusammenhang mit der Ab- oder Anwesenheit einer Obstipation. Gewohnheiten rund um die Stuhlentleerung,  insbesondere ungünstige  Angewohnheiten wie das ständige Hinauszögern des Stuhlgangs oder das Vermeiden fremder Toiletten, zeigten dagegen eine signifikante Korrelation.

Experimentelle Arbeiten haben gezeigt, dass ein absichtliches Aufschieben der Stuhlentleerung den Kolon-Transit verlangsamen und zu einer selteneren Stuhlentleerung mit geringer Stuhlmenge führen kann.

Auch die vorliegende Befragung unterstreicht diesen Aspekt: Viele Menschen können nur auf ihrer eigenen Toilette den Stuhlgang verrichten, nicht aber außer Haus. Dadurch schieben sie die Stuhlentleerung so lange hinaus bis sie wieder zu Hause sind. Ganz besonders betrifft dies Frauen, wie die Studie deutlich herausstellt. Dieses Verhalten könnte eine mögliche Erklärung dafür sein, wieso Frauen häufiger unter Verstopfung leiden als Männer, so die Autoren der Studie. 

Die Studie zeigt auch, dass Stress ein bedeutender Einflussfaktor auf  die normale Darm-Rhythmik sein kann. Auch andere Untersuchungen konnten diesen Zusammenhang aufzeigen. Bei der vorliegenden Befragung gab jeder Zweite (49,2 Prozent) an, unter Stress zu leiden. Dabei fühlten sich Frauen gestresster als Männer (56,1 Prozent gegenüber 32,8 Prozent) und gaben an, dass insbesondere Spannungen im beruflichen Umfeld ihren Stresspegel erhöhten. 

Abschließend lässt sich festhalten, dass Laxantien einen zurückhaltend Einsatz fanden: Etwa 24 Prozent der Befragten fühlten sich verstopft, wobei nur rund 10 Prozent Laxantien verwendeten. Die Autoren konnten zeigen, dass bestimmte Angewohnheiten rund um den Stuhlgang mit einer Obstipation im Zusammenhang standen. Dazu gehörte vor allem, dass der Besuch von Toiletten in bestimmten Situationen vermieden oder zurückgestellt wurde, aber auch regelmäßige und täglich gleiche Defäkationszeiten nicht eingehalten wurden.

Könnten diese Einflussfaktoren verändert und angepasst werden, so wäre dies möglicherweise ein deutlicher Gewinn in der Prävention und Therapie der Obstipation.


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Eva-Maria Hierl, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


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