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Cross-sektionale Beobachtungsstudie

Beruflicher Stress und Aufschub des Toilettengangs können Verstopfungen begünstigen

01.07.2019, 00:00 Uhr


Unterschiede bei Ernährungs- und Toilettengewohnheiten

Der Fragebogen erhob auch Daten zu den Gewohnheiten beim Toilettengang. Zudem sollten die Teilnehmer angeben, ob sie Ernährungsgewohnheiten haben, die allgemein als verdauungsförderlich gelten [Tabelle 2].

Im Gegensatz zu Männern berichteten signifikant weniger Frauen von regulären Toilettenzeiten. Frauen zögerten zudem vermehrt die Stuhlentleerung hinaus und hatten mehr Probleme damit, außerhalb der eigenen vier Wände zur Toilette zu gehen.

Auch waren Frauen insgesamt stärker von Stress betroffen als Männer, Stress zeigte sich hier – wie schon zuvor in anderen Studien - als bedeutender Einflussfaktor auf die Verdauung.


Tab. 2: Lebenssituation, Ess- und Toilettengewohnheiten der Studienteilnehmer (Männer n=119; Frauen n=296) mod. nach 1

Männer Frauen
  Anteil in Prozent p
Wasseraufnahme (> 1.5 Liter) 65,5 55,1  0,05
Ballaststoffreiche Ernährung 68,9 75,3  0,18
Sportliche Betätigung 50,4 42,9  0,164
Reguläre Toilettenzeiten 63,0 48,3  0,007
Hinauszögern des Stuhlgangs 35,3 46,6  0,035
Stuhlgang außerhalb der eigenen vier Wände 79,8 51,7  < 0,001
Stress 32,8 56,1  < 0,001

Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass folgende drei Faktoren das Obstipationsrisiko erhöhen:

  • Weibliches Geschlecht
  • Hinauszögern der Stuhlentleerung
  • Stress (egal ob Familie, berufliches Umfeld oder andere Stressoren) 

 


Auf der anderen Seite zeigte sich, dass folgende Gewohnheiten einer Obstipation vorbeugen können:

  • regelmäßige Toilettenzeiten
  • bereitwillige Toilettenbesuche auch außerhalb der eigenen vier Wände. 



¹ Cerdán-Santacruz C, Ortega-López M, Vigara-García M, Fernández-Pérez C, Cerdán-Miguel J. Do bad habits bring a double constipation risk? Turk J Gastroenterol 2018; 29: 580-587.




Eva-Maria Hierl, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


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