Orthomol immun

Illegaler Re-Import wird nicht erstattet

20.09.2016, 15:00 Uhr - Ein Blog-Beitrag von DAZ.online-Mitglied Dr. Hans Rudolf Diefenbach

Die Ware war nicht für den deutschen Markt produziert – wie kam sie dann dort hin? (Foto: roostler / Fotolia | Montage DAZ / joh)

Die Ware war nicht für den deutschen Markt produziert – wie kam sie dann dort hin? (Foto: roostler / Fotolia | Montage DAZ / joh)


Im November 2015 bestellten wir bei Phönix eine Packung mit 15 Tabletten/Kapseln Orthomol immun. Diese fand nicht gerade reißenden Absatz, sodass wir jenes Produkt an die Firma zwecks Bitte um Gutschrift zurücksendeten. Am 13.9. bekamen wir die Schachtel mit dem Hinweis zurück, dass die Ware nicht „für den deutschen Markt produziert wurde und auch nicht den deutschen Vorschriften entspricht.“

Es sei ein Versand per Seefracht nach Osttimor erfolgt, danach sei ein „illegaler Reimport“ erfolgt. Hier stellte sich die Frage zum QM das erste Mal. Nun ist aber genau DIESE Ware doch in den Handel gelangt. Was natürlich die Frage aufwirft, wieweit die ganzen Marktbeteiligten sich an Qualitätsnormen, die UNS permanent von allen Seiten um die Ohren geschlagen werden, kümmern.


Die beiden betroffenen Großhändler wurden über diese Exportware informiert und um sofortigen Stopp des Verkaufes gebeten.“



Aha. Nur: Wann erfolgte denn eine Information des „Marktes“? Unser Großhändler erklärte mir, dass man ebenfalls „keine Erstattung“ vornehme, da der Verfall (31.10.16) nahe sei. Dies war uns ja auch klar, daher wurde die Packung auch an Orthomol direkt gesendet. Die Arroganz der kompletten Sachlage liegt aber darin, dass man sich bei dieser Firma, die ja auch von Empfehlungen lebt, bisher nicht im Stande sieht, einmal ein Gespräch zu einer derart missratenen Sache zu führen. Jeder schiebt die „Schuld“ auf einen anderen, zumal mir auch mitgeteilt wurde, dass die Ware Deutschland dann doch nicht verlassen habe. WAS DENN NUN?

Fazit: Hier wird eine insgesamt inakzeptable Handlungsweise installiert, die auch die Behörden interessieren dürfte. Denn illegal reimportierte Ware hat in den Apotheken eigentlich nichts zu suchen. Oder? Zumal wenn „deutsche Vorschriften nicht eingehalten wurden“ – es stellt sich halt schon die Frage, was da sonst noch alles abläuft „draußen“ und: Dass eine von uns gerade im Bereich Rx und somit auf einer anderen Ebene geforderte lückenlose Verfolgung von Wegen, Engpässen (die könnte man ja auch so umgehen) dringend nötig ist. Offenbar gibt es im Zuge der Merkantilie immer noch was Nettes zu berichten. Jedenfalls Orthomol-Osttimor-Offenbach: „Das geht gar nicht.“

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion von DAZ.online.


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2 Kommentare

Hätten wir als Apotheker das erkennen können?

von Christoph am 11.10.2016 um 11:32 Uhr

Moin,

wie gesagt: Hätten wir als Apotheker überhaupt erkennen können, woher der GH die Ware bezogen hat?

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