Substitutionsausschlußliste

Countdown zum Showdown – Teil 2

19.07.2016, 18:00 Uhr - Ein Blog-Beitrag von DAZ.online-Mitglied Gabriela Aures

Das nächste Update der Substitutionsausschlussliste naht, stellt Gabriela Aures mit Schrecken fest. (Foto: Sket)

Das nächste Update der Substitutionsausschlussliste naht, stellt Gabriela Aures mit Schrecken fest. (Foto: Sket)


Noch knapp zwei Wochen, dann geht's wieder rund! Nein, nicht Urlaub. Wobei „Flucht“ erscheint mir durchaus erstrebenswert... Nächste Runde zur sogenannten „Substitutionsausschlussliste“, die genau so verquast ist, wie der Name schon erahnen lässt. 

Yeah - nochmal acht weitere Wirkstoffe, die nicht ausgetauscht werden dürfen! Außerhalb der Apothekenkollegenschaft und der meisten Artzpraxen kann man dieses Ungetüm keinem normal denkenden Menschen erklären, ohne dabei nicht schamrot im Boden versinken zu wollen. Wir stehen doch da wie die Pfützentaucher vom Dienst. An den Ärzten bleibt da nichts hängen, aber wir sind mal wieder die Blockierer. Oder haben Angst um unser Geld - also sogar geldgeile Blockierer !

Was ursprünglich mal ein ganz sinnvolles Instrument werden sollte, um Patienten mit speziellen Medikamenten vor dem ständigen Wechsel durch die Rabattverträge zu schützen, ist im weiteren Verlauf der Verhandlungen zu einem Bremsklotz erster Güte mutiert Da wurde bereits in einem pränatalen Stadium schwer geschludert und - zack: so ein kleines Miststück kam dabei raus. Wir haben ja sonst nichts zu tun, oder ?

Warum, bitte schön, soll denn in der Apotheke nicht ein Abweichen von der Verschreibung nach Rücksprache mit dem Arzt möglich sein ?

Bisher hat die Praxis z.B. Marcumar verschrieben, ausgehändigt wurde bei Einstellung aber das damals verpflichtende Rabattarzneimittel Falithrom. Jetzt kommt Patient wieder - wie bisher auch - mit Marcumar und jetzt MUSS er es bekommen.

Oder zurück zur Praxis und neues Rezept holen.
Oder die Apotheke zur Praxis und neues Rezept holen.
Oder altes Rezept zur Post bringen, vielleicht sogar noch einen frankierten Rückumschlag beilegen und ein neues Rezept erbitten.

Himmel - wir sind akademisch gebildete Menschen mit guten, bis sehr deutschen Sprachkenntnissen, die uns zur Kommunikation in klaren Sätzen befähigen
Warum darf ich dann nicht in der Praxis anrufen, den Sachverhalt klären, dort die geänderte Verschreibung speichern lassen und das gewohnte Präparat, dessen Wechsel je eben verhindert werden soll, abgeben, dokumentieren natürlich wie die Erstklässler

Tacrolismus: viele Firmen können nicht liefern - viele Rezepte kommen aus Kliniken.
Das gleiche Spiel. Heute hatte ich eine hörbar schreiblahme, aber immer noch freundliche und fröhliche Dame am Telefon (Galgenhumor vermutlich):

„Ach wissen Sie, Sie sind heute die 25. mit der Anforderung eines neuen Rezeptes.

Hallo! Ist es sinnvoll, Klinikpersonal mit solchem Bockmist zu  beschäftigen ?
Da reicht doch : „Nach Rücksprache mit ...Abgabe von ..... wegen Nichtlieferfähigkeit“.

Es hieß ja mal, die Liste wäre ein lernendes System.. und bei der Erweiterung würde die Handhabung erleichtert. Wo und wann hab' ich das verpaßt? Untergegangen, vergessen, uninteressant, keine Gespräche mehr ?

Am 2. August bin ich erstmal weg...

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1 Kommentar

Countdown

von Heiko Barz am 20.07.2016 um 9:18 Uhr

Danke, Frau Kollegin, ich glaube,wir können unserem Unmut über so viele Ungereimtheiten immer wieder Ausdruck verleihen, und hier geht es im Besonderen um richtig Perfides, dennoch verhallen all unsere Bedenken vor den safeartig verschlossenen Türen, derer, die diese ständigen Unruheherde zu verantworten haben.
Welche, der uns gesetzlich aufgezwungenen Maßnahmen, verständlich zu greifen sind, bleibt wohl in den Amtszimmern derjenigen haften, die von der Praxis in Deutschen Apotheken so gut wie keine Kenntnis besitzen.
Ich befürchte nur, dass irgendwo, in der uns unbekannten Verhandlungkette, das Geld wieder eine übergeordnete Funktion hat, und nicht die von Allen so schwülstig vorgetragene Verantwortung für den, um den es wirklich geht:: den PATIENTEN!!
Für die Zeit, zu der Sie dann mal " weg sind ",wünsche ich Ihnen den entsprechenden Erholungswert und das Kräftesammeln für die künftig interessante Auseinandersetzung mit unseren weiter anwachsenden Problemen.

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