Zum 1. Januar 2025

Securpharm wird teurer

11.11.2024, 13:45 Uhr

Apothekenteams müssen jede Rx-Packung vor der Abgabe scannen. (Foto: IMAGO/YAY Images)

Apothekenteams müssen jede Rx-Packung vor der Abgabe scannen. (Foto: IMAGO/YAY Images)


Seit etwas mehr als fünf Jahren müssen Apotheken jede Rx-Packung über Securpharm verifizieren. Zum 1. Januar 2025 werden nun die Preise erhöht. Hintergrund sind die gestiegenen Betriebskosten im IT-Bereich. Die Diskussion um den Nutzen könnte dadurch wieder befeuert werden.

Am 9. Februar 2019 wurde in Deutschland die europäische Fälschungsschutzrichtlinie unter dem Namen Securpharm umgesetzt. Seitdem muss das Apothekenpersonal jede Rx-Packung sowie Omeprazol vor der Abgabe an Patienten einer Echtheitsprüfung unterziehen. Diese Umsetzung war natürlich nicht kostenlos. Es gab Anfangsinvestitionen, wie den Aufbau der Server und der Datenbanken und neue Scanner für die Apotheken, sowie laufende Kosten. Letztere werden sich für die Apotheken nun erhöhen. 

Begründet wird dies mit steigenden Betriebskosten im IT-Bereich. Wie die Netzgesellschaft Deutscher Apotheker (NGDA), eine Tochter der ABDA-Tochter Avoxa, die den Apothekenserver bereitstellt, mitteilt, wird ab dem 1. Januar 2025 die monatliche Nutzungsgebühr des Apothekenservers um 1 Euro pro Monat angehoben. Somit liegt der Monatspreis bei 12,90 Euro, im Jahr kostet Securpharm dann 154,80 Euro (jeweils zuzüglich Umsatzsteuer). Diese Anpassung sei notwendig, um die Sicherheit und Verfügbarkeit des Systems zu gewährleisten und zukünftige Verbesserungen zu ermöglichen, heißt es. Für 2025 seien überdies Änderungen am System geplant.

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Auch wenn Securpharm mittlerweile in den Apotheken reibungslos läuft, gibt es doch immer wieder Stimmen, die den Nutzen infrage stellen. Nach Angaben von Securpharm gab es im Februar, zum fünften Geburtstag, europaweit drei Fälschungen, die im System initial entdeckt wurden. Das klingt wenig, Securpharm-Geschäftsführer Martin Bergen findet es hingegen viel. Zudem tauchen immer wieder Fälschungen jenseits der legalen Lieferkette auf – und die werden von Securpharm natürlich nicht verfasst. Die Preiserhöhung könnte die Debatte jedenfalls wieder aufflammen lassen.


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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4 Kommentare

Securpharm

von Stephan Garrecht am 12.11.2024 um 11:31 Uhr

Wer S Haben will soll es auch bezahlen!!!

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

wo ist der Nutzen

von Kleiner Apotheker am 12.11.2024 um 10:44 Uhr

Die Ozempic Fälschungen sollte man anhand von Farbunterschieden zum Original erkennen. Nix mit Securpharm.
Außer Mehraufwand konnte ich noch keine Vorteile von Securpharm erkennen. Die Vergütung hierfür ist natürlich auch in unserer Flat-Vergütung enthalten.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Securpharm

von Wolfgang Steffan am 12.11.2024 um 9:17 Uhr

Ist da nicht zu fragen, wem securpharm nützt ?
Den Apotheken oder der Kundschaft bzw. den Krankenkassen? Wenn letzteres der
Fall ist, müßten doch eigentlich die Kassen die Gebühren
zahlen, oder wir schalten ab. Wieso zahlen immer die
Apotheken ? Und es sind ja nicht nur die Gebühren, wir
haben dank securpharm auch einen höheren personellen Aufwand. Aber, da securpharm auch eine der vielen ABDA
Töchter ist, wird sich diesbez. nichts ändern. Wir zahlen !

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Nur ein Teil der Kosten

von Dr. Philipp Hoffmann am 11.11.2024 um 19:43 Uhr

Die enormen Zeitkosten in den Apotheken vor Ort die das System mit sich bringt sind in dieser Rechnung gar nicht erfasst und meiner Meinung nach 100 mal höher.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

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