Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

07.08.2022, 07:30 Uhr

Das Sommertheater für Apothekers – wenig Spaß, kaum Spiel und viel Spannung. (Foto: Alex Schelbert)

Das Sommertheater für Apothekers – wenig Spaß, kaum Spiel und viel Spannung. (Foto: Alex Schelbert)


4. August 2022

Jetzt will sie’s wissen, unsere ABDA. Trotz Zoff zwischen Ärztefunktionären und Apothekerschaft wegen der neuen pharmazeutischen Dienstleistungen lässt sich unsere Berufsvertretung von stänkernden hessischen Ärztefürsten nicht abbringen, sich für Dienstleistungen, vor allem für die Medikationsanalyse und fürs Medikationsmanagement, einzusetzen. Auf dem kommenden Deutschen Apothekertag will der Geschäftsführende Vorstand der ABDA einen Antrag zur Abstimmung bringen, mit dem bundesweit ein Medikationsmanagement nach dem Modell ARMIN auf den Weg gebracht werden soll. Der Gesetzgeber möge doch bitteschön Patientinnen und Patienten einen Rechtsanspruch auf ein interdisziplinäres, sektorübergreifendes Medikationsmanagement – aufbauend auf den Erfahrungen aus der Arzneimittelinitiative Sachsen Thüringen (ARMIN) – einräumen. Beim Modellprojekt ARMIN kümmerten sich Ärzte und Apotheker gemeinsam um die Medikation ihrer Patienten. Das Projekt soll, so war zu hören, „erhebliche gesundheitliche Vorteile“ für die Patientinnen und Patienten gebracht haben. Und deshalb sollte ARMIN mit Medikationsplan, Medikationsanalyse und Medikationsmanagement in die Regelversorgung überführt werden. Na, mein liebes Tagebuch, was sich hier vor dem Hintergrund der ärztlichen Stänkereien fast wie Feuer ins Öl gießen liest, ist der richtige Weg. Die Leistungen, die Apotheken im ARMIN-Projekt Hand in Hand mit den Ärzten erbracht haben, haben den Patientinnen und Patienten nur genützt und gezeigt, was eine strukturierte optimierte Zusammenarbeit der beiden Heilberufe bringen kann. Das wird man der Politik sehr gut vermitteln können. Und die Ärztinnen und Ärzte, die das Wohl ihrer Patientinnen und Patienten im Blick haben, werden das nur begrüßen. Vor den wenigen polemisierenden Medizinerfürsten, die eher ihre eigenen Pfründe im Blick haben, darf man sich nicht wegducken. Selbstbewusstsein zeigen ist die Parole.

 

Noch so ein Beispiel, dass das Gepoltere der Ärzteschaft gegen uns Apothekers eher dem Unterirdischen zuzurechnen ist, zeigt die aktuelle Veröffentlichung einer wissenschaftlichen Studie unter Federführung von Apotheker Dr. Olaf Rose, der Covid-19-Impfungen in Apotheken wissenschaftlich begleitete und auswertete. Ums kurz zu machen: Alle geimpften Personen, die im Rahmen der Studie befragt wurden, verteilten Bestnoten an die Apotheken. Und alle Apothekerinnen und Apotheker gaben an, dass sie auch weiterhin impfen werden, weil man es für wichtig und richtig erachte. Benachbarte Ärzte waren für die Entlastung durch Apotheken überwiegend dankbar oder standen ihr neutral gegenüber. Kritik an den Impfkompetenzen deutscher Apotheken scheint nach dieser Studie gänzlich unberechtigt. Mein liebes Tagebuch, das ist die Realität und das sollten endlich auch die Ewiggestrigen in der Ärzteschaft akzeptieren. Die Zeiten haben sich geändert, es geht nur gemeinsam.



Peter Ditzel (diz), Apotheker
Herausgeber DAZ / AZ

redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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7 Kommentare

Gesundheitsökonomen

von ecke2 am 08.08.2022 um 9:23 Uhr

Wo uns diese Gesundheitsökonomen hinführen sehen wir in Amerika. Das teuerste Gesundheitssystem der Welt. Optimal für die Reichen. Mittelstand und Unterschicht bleiben maximal auf der ´Strecke. Das muß ganz deutlich klar gemacht werden was da auf die Leute zukommt. Diese Ökonomen müssen entzaubert werden.

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Mein liebes Tagebuch

von Bernd Haase am 07.08.2022 um 19:39 Uhr

Liebe DAZ Redaktion,

Wissen Sie welche Ziele die ABDA mit Ihrer Lobbyrbeit in den letzten 18 Jahren für die Anpassung der Vergütung der öffentlichen Apotheken entwickelt hat?

Zum Beispiel Inflationsausgleich von X% für jedes Jahr.

Gibt es dazu irgentwelche Pressemitteilungen oder andere Veröffentlichungen der ABDA ?

Wie wird die Lobbyarbeit der ABDA evaluiert ?

Wie Helmut Kohl das einmal so treffend formuliert hat

"entscheidend ist was hinten rauskommt"

Bernd Haase

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Als Minister hat er uns in der Hand

von Dr. Radman am 07.08.2022 um 10:58 Uhr

Herr Lauterbach hat uns in der Hand. Er will uns zeigen, wo der Hammer hängt. Als Minister kann er nun seinen tief sitzenden Hass und Groll gegenüber Apothekern in Gesetzen und Verordnungen gießen. Manche Kollegen sehen das als Amtsmissbrauch.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Mein liebes Tagebuch

von Bernd Haase am 07.08.2022 um 8:56 Uhr

Liebe DAZ Redaktion,

Wissen Sie wer für die Verhandlungen mit dem Bund und den Krankenkassen über die apothekerliche Vergütung verantwortlich ist ?
Der ADA, der DAV, die BAK, die ABDA oder wird einfach gar nicht verhandelt ?

Bernd Haase

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Mein liebes Tagebuch

von DAZ-Redaktion am 07.08.2022 um 15:07 Uhr

Lieber Herr Haase,

mit dem Bund wird nicht verhandelt. Die ABDA kann nur durch Lobbyarbeit versuchen, Einfluss auf die Gesetzgebung und somit aufs Honorar, soweit es gesetzlich geregelt ist, zu nehmen. Wir gehen mal davon aus, dass sie das tut. Die endgültigen Verträge handelt dann der DAV mit den Kassen aus, was die Verhandlungen umfassen, kann unterschiedlich sein. je nachdem wie der Auftrag an die Selbtsverwaltung ist. Bei PharmDL ging es zum Beispiel auch ums Honorar, beim Rahmenvertrag für die AM-Versorgung geht es um die Rahmenbedingungen, das Honorar ist gesetzlich geregelt.
Viele Grüße
Ihre Redaktion

Selbstbewusst oder schweigend?

von Ulrich Ströh am 07.08.2022 um 8:51 Uhr

…Selbstbewusstsein zeigen , ist die Parole…

Stimmt Herr Ditzel .

Was aber, wenn aus Berlin , auch zu diesem Thema von der Abteilung Pressearbeit der ABDA nichts kommt?

Beredtes Schweigen hilft nicht hier weiter..

Quo vadis, Dr. Kern?

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

.

von Anita Peter am 07.08.2022 um 7:32 Uhr

https://www.handelsblatt.com/video/unternehmen/flugverkehr-lufthansa-und-verdi-einigen-sich-auf-lohnerhoehung-fuer-bodenpersonal/28578044.html

Verdi:
Maximale Forderung - Maximaler Druck - Maximales Ergebnis
ABDA:
Keine Forderung - Maximales Mimimi - Tritt in den Arsch

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