Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

31.07.2022, 07:30 Uhr

Aufruf an alle Gesundheitspolitiker und Parlamentarier: Keine Honorarkürzungen für Apotheken durch Lauterbachs Spargesetz! (Foto: Alex Schelbert)

Aufruf an alle Gesundheitspolitiker und Parlamentarier: Keine Honorarkürzungen für Apotheken durch Lauterbachs Spargesetz! (Foto: Alex Schelbert)


29. Juli 2022

Das Kabinett hat Lauterbachs Sparpläne bereits beschlossen, jetzt muss der Gesetzentwurf das parlamentarische Verfahren durchlaufen: Als nächste Hürde steht der Bundesrat an. Der Bundesgesundheitsminister hofft natürlich innigst, dass sein geliebtes GKV- Finanzstabilisierungsgesetz, ohne groß Federn lassen zu müssen, die weiteren Diskussionen im Bundesrat (auch wenn die Länder nicht zustimmen müssen) und dann den Bundestag übersteht. Mein liebes Tagebuch, wie sagte Lauterbach doch so suffisant: Es handele sich hier um ein Gesetz, „wo es gut ist, dass man lange darüber spricht, wo es aber nicht so gut wäre, wenn es sich verändert“. Für uns Apothekers müsste man es anders formulieren: Lange drüber reden bringt nichts, aber es wäre besser, wenn sich einiges ändern würde. Denn die 170 Mio. Euro oder mehr, die Lauterbach bei den Apotheken holen will, schaden nur den Apotheken, tragen aber nichts Wesentliches zu den erwünschten Einsparungen bei. Herr Lauterbach, wir hätten da statt Apothekenabzocke einen einfachen Vorschlag: Sparen Sie sich den Konnektorentausch bei den Arztpraxen und Sie haben mit einem Schlag 400 Mio. Euro für die Kassen gespart: So geht Effizienzreserven heben.

 

Zum Lauterbachschen Spargesetz: Hoffen wir, mein liebes Tagebuch, die Überzeugungskraft der ABDA möge in den kommenden Wochen so stark sein, die Parlamentarier davon zu überzeugen, dass es der falsche Weg für unsere hervorragend funktionierende Arzneimittelversorgung wäre, wenn noch mehr Apotheken durch so ein Spargesetz schließen müssten. So sieht auch die Apothekengewerkschaft Adexa die Sparpläne Lauterbachs als Bedrohung für viele Apotheken, vor allem auf dem Land. Apothekenschließungen würden für Kunden längere Wege zur nächsten Apotheke bedeuten, außerdem gingen Arbeits- und Ausbildungsplätze verloren, so Adexa. Und der Verband „Freie Apothekerschaft e.V.“, ein Verband, der sich als Vertretung für Apothekeninhaberinnen und -inhabern versteht, sieht die Apotheken mit dem Spargesetz „im Würgegriff von Politik und Krankenkassen“. Mit diesem Gesetz gehe das Apothekensterben in die nächste Runde. Für die Verbandsvorsitzende Daniela Hänel hat es den Anschein, als würden die politisch Verantwortlichen und die GKV die Arbeit und Verantwortung der Apotheken für die Versicherten nicht kennen und sogar ignorieren. Der Verband fordert daher den Bundesgesundheitsminister auf, den Kassenabschlag deutlich zu senken. Es sei nicht mehr zeitgemäß den Krankenkassen einen Rabatt von annähernd 25 Prozent zu gewähren. Mein liebes Tagebuch, gute Forderung, allein sie wird Herrn Lauterbach nicht treffen. Aber wie ließe sie sich umsetzen? Wie könnte unsere Strategie aussehen?x



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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7 Kommentare

2 € Rabatt

von Gerhard Zibulak am 01.08.2022 um 14:35 Uhr

Notdienststreik jetzt sofort!!!!
Ohne Aktion nehmen uns unsere „Volksvertreter“ eiskalt die Kohle weg. Denen sind wir schon lange egal!
Wie das geht? Lufthansa Cockpit macht das seit vielen Jahren vor.

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Prozentualer Aufschlag

von Dr.Diefenbach am 31.07.2022 um 13:30 Uhr

...vor VIELEN Jahren wurde von uns Hessen eine Erhöhung vorgeschlagen, es erfolgte ein eigentlich beleidigender Rüffel seitens des Vorstandstisches ob dieser unverschämten Forderung.NUN fragt man sich ob der ABDA Vorstand GETRIEBEN ist oder die Zeichen der Zeit erkennt??Ich frage mich halt weiterhin,OB die ABDA PR Richtung Politik funktioniert usw.Letztendlich stellt man fest, dass viele Jahre VIELES und zwar EXISTENZIELLES einfach aus Wohlgefallen gegenüber Spähnen,Schmidts,Lauterbachs usw unterblieb.
Das Lamentieren über Lieferengpässe begann vielleicht 2019,bekannt IST das Thema seit 2011.Das Problem Honorierung seit 2003,JETZT wird gefordert .Und so vieles mehr.DAS ALLES finanzieren die KollegInnen-noch-WAS ist wenn weitere Offizinen geschlossen werden? Mit mehr Beitragsgruppen löst man das Problem nicht.Und wenn sich Strukturen grundsätzlich ändern(Amazon etc) -ist die ABDA Finanzierung halt neu aufzustellen.Hoffentlich mit einer anderen Systematik als heute.Im Augenblick sonnen sich noch zu Viele in ihrer Wichtigkeit und sind doch nur Sandkörnchen im Staatsgetriebe.Frau Overwiening wird harte Kämpfe führen müssen um manche Eitelkeit "unten drunter" zu kippen.

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Bitte; erst nachdenken, dann fordern

von Dr. Radman am 31.07.2022 um 13:28 Uhr


1.- Sämtliche Schwierigkeiten, die wir Apothekers im Alltag begegnen, haben wir sie selbst gefordert. Rabattverträge mit den Herstellern, Substitutionsausschlussliste, Präqualifizierung, Dosierungsangabe, verpflichtende QMS um einige zu nennen. Wir haben sie gefordert ohne über die Umsetzung im Alltag und die Konsequenzen der Nicht-Umsetzung nachzudenken. Nun fordern wir jetzt wieder Botendienste im Notdienst für Patienten, die ihre Wohnung Nachts nicht verlassen können, nur um Dispensierrecht für Ärzte abzuschneiden. Denken Sie bitte darüber nach, was das bedeuten würde, wenn die Patienten einen Anspruch auf Belieferung im Notdienst haben. Die meisten Menschen haben keine Lust Nachts um 3 in die Apotheke zu gehen. Also fordern sie die Belieferung per Botendienst. Zu Recht!. Sie haben ja Anspruch darauf. Das bedeutet, man ist Nachts nur noch Unterwegs. Gleichzeitig muss man in der Apotheke anwesend sein. Oder man bestellt ein Dienstleiter oder Taxi dafür.

2. - Wir lassen uns von redegewandten Personen (z. B. ABDA-Vorstand) mitziehen und nicken alles ab, was sie vorschlagen. Und Später stellen wir fest, dass das gar nicht so klug war. Nun, nicht jeder, der gut redet, verhandelt auch gut und klug mit den KK oder der Politik. Redegewandtheit und Klugheit haben miteinander nichts zu tun.

3.- Wer fordert sollte Druckmittel in der Tasche haben. Aber auch bereit sein, was zu verlieren. Was sind nun unsere Druckmittel gegenüber der Politik? Schließen und demonstrieren gehen gehören nicht dazu, sondern offen bleiben und die Patienten aufklären. Ich nenne hier einige Beispiele unserer Druckmittel:

- Aussetzung des Rahmenvertrags auf unbestimmter Zeit. GKV Versicherte werden wie Privatpatienten behandelt.
- Keine Belieferung von Impfstoffen an den Praxen
- Keine Ausstellung von Zertifikaten
- Keine Rezepturen ( keine Gemeinwohl-pflichten).
- Notdienste nur bis 23:00 Uhr

Sollte das Gesundheitssystem anfangen zu wackeln, nehmen wir alles wieder zurück, jedoch mit akzeptablen Bedingungen für alle Beteiligten.

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P.Ditzels jüngstes Tagebuchvom 31.7.22

von Wolfgang Steffan am 31.07.2022 um 9:26 Uhr

Ach Gott ach Gott, jetzt jammern sie wieder, die Kollegen und-Innen ! Wieder einmal geht die pharm. Welt zugrunde, es wird
gestöhnt und beschlossen.... und dann geht es so weiter wie die letzten 50 Jahre. Diensteifrig verkauft man Nasentropfen nachts um drei für € 2,50 Aufschlag-manche verzichten sogar darauf, andere produzieren jetzt auf Teufel-
komm-raus Paracetamol und Ibuprofen -Säfte, haben zu
Beginn der Pandemie rasch und unkompliziert Desinfektionsmittel hergestellt, einfach so, aus Hilfsbereit-
schaft und ohne Anerkennung seitens der Politik.
Habt ihr, liebe Kollegen, noch nicht gemerkt, daß wir die Melkkühe der Nation sind ? Macht nur weiter so, mit eueren
Beschlüssen, die ABDA vergessen wir am besten. Bis die
tatsächlich handelt, gibt es wieder 2000 Apotheken weniger. DocMorris und Konsorten reiben sich die Hände !
Und daran denken : Die Präqual.-Qual wurde auch von der
ABDA abgenickt !

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Frische Ideen für den Notdienst

von Karl Friedrich Müller am 31.07.2022 um 8:50 Uhr

Auf so Gedanken kommt nur jemand, der ihn nicht macht.
Was soll die Rumhackerei auf dem ZWANGSdienst? Wie kommt man auf die Idee, noch mehr Leute zu animieren, den Dienst zu missbrauchen?
Weil das uns „unentbehrlich“ macht? Andere im Gesundheitswesen haben es nicht nötig, damit zu werben. Andere Branchen , die damit werben, verlangen saftige Gebühren.
Auf dem Rücken der Apotheken wird eine defizitäre Sau nach der anderen durchs Dorf getrieben.
Nasenspray oder Schwangerschaftstest um 3 nach Hause? Gerne doch, eine Massage noch dazu? Und ein paar Pröbchen?
Für lau?
Was für ein Unsinn leistet man sich noch zu schreiben!

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Wir sind nicht wahrnehmbar…

von Ulrich Ströh am 31.07.2022 um 8:40 Uhr

Unsere Apotheken erhalten jetzt die Quittung für jahrelange mediale Nichtwahrnehmbarkeit.

Desinfektionsmittelherstellung und Maskenverteilung sind Schnee vom vorletzten Jahr.

Die schleppende Implementierung der pharmazeutischen Dienstleistungen überzeugt nur wenige.

ABDA und DAV müssen in der Öffentlichkeitsarbeit zeitnah die Segel anders und besser setzen!

Sonst gibts eine Halse, und die DLRG kommt nicht zur Hilfe…

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AW: Wir sind nict wahrnehmbar…

von gabriela aures am 31.07.2022 um 9:09 Uhr

…aber willkommene Melkkühe. Bestenfalls gibts ein empörtes „Menno, das ist gemein!“
Aber bei „Übergewinn-Besteuerung“ dürfen wir bestimmt auch mitspielen dank Masken- und Zertifikatsmillionen .

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