Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

24.07.2022, 07:30 Uhr

Für die Ärzte das Dispensierrecht und mehr Honorar, für Apotheken Honorarkürzungen – das ist Lauterbach-Politik! (Foto: Alex Schelbert)

Für die Ärzte das Dispensierrecht und mehr Honorar, für Apotheken Honorarkürzungen – das ist Lauterbach-Politik! (Foto: Alex Schelbert)


Was treibt unseren Bundesgesundheitsminister um? Einerseits will er ohne Not den Ärzten das Dispensierrecht für Paxlovid einräumen und sie dafür auch noch honorieren. Und auf der anderen Seite will er jeden Cent für die Kassen einsparen und sogar das Apothekenhonorar kürzen. Wie passt das zusammen? Was steckt hier dahinter? Ist er vor der Ärztelobby eingeknickt? Ebenfalls bedenklich: Lieferengpässe sind bei den Brot-und-Butter-Präparaten angekommen: Engpässe bei Paracetamol- und Ibu-Säften – das Ergebnis der Rabattverträge? Und ein Lichtblick: E-Rezept einlösen soll einfach und bequem mit der elektronischen Gesundheitskarte möglich werden. Endlich! 

18. Juli 2022

Man glaubt es nicht, was da zurzeit im Bundesgesundheitsministerium abgeht: Lauterbach will das Dispensierrecht für Ärzte durch die Hintertür einführen. Möglich auch, dass er vor dem schrillen Ärztegeschrei aus Hessen einbricht (mein liebes Tagebuch, da sieht man mal, wie man mit Frechheit weiterkommt). Und das ist Lauterbachs Plan: Ärzte sollen das Präparat Paxlovid zur Behandlung von Covid-19 einfach selbst abgeben und – Achtung! – sie werden dafür extra vergütet! Lauterbach hat nämlich mehr als eine Million Dosen Paxlovid eingekauft, aber noch nicht einmal 30.000 davon sind an die Frau und an den Mann gebracht worden. Und nun muss das Zeug raus. Es soll dafür gesorgt werden, dass geeignete Patientinnen und Patienten diese Arzneimittel bekommen, so Lauterbachs Plan. Mal ehrlich, mein liebes Tagebuch, rational kann man das nicht verstehen. Wieso soll es schneller und besser gehen, wenn Ärzte das Präparat selbst abgeben statt es auf Rezept zu verordnen? Was bringt es, das Apothekenprivileg der Arzneimittelabgabe zu durchbrechen? Warum soll die finanziell klamme gesetzliche Krankenversicherung ein Extra-Honorar für Ärzte locker machen für einen Vorgang, der so gar nicht zu den ärztlichen Aufgaben gehört und keine Vorteile bringt? Wie genau das alles ablaufen soll – da hält sich das Ministerium noch sehr bedeckt. Man spricht von „bestimmten Ärztinnen und Ärzten“, die „Paxlovid in begrenzter Menge bevorraten und direkt abgeben können, zum Beispiel auch bei Haus- und Pflegeheimbesuchen“. Und na klar, der Deutsche Hausärzteverband  hat bereits wissen lassen, dass er dieses Dispensierrecht bei Paxlovid und vergleichbaren Medikamenten „für absolut sinnvoll“ hält. Mein liebes Tagebuch, alles andere hätte uns auch sehr gewundert. Aber was wäre es für ein Signal, wenn dann auf einmal das Präparat weggeht wie geschnitten Brot, weil es die Ärzte selbst gegen ein Honorar dispensieren können? Wie entlarvend das wäre! Aber selbst wenn sich Lauterbach von der Abgabe des Präparats in der Arztpraxis eine schnellere Versorgung der Patienten verspricht: Warum nutzt er nicht die etablierten Wege. z. B. über den Sprechstundenbedarf? Also, Herr Bundesgesundheitsminister, lassen Sie diese Spielchen, bringen Sie Ihre ärztlichen Kolleginnen und Kollegen nicht in Verlegenheit, nutzen Sie die hervorragenden Wege über die Apotheke und die ausgezeichnete und zuverlässige Arzneidistribution der Apothekerinnen und Apotheker – und das ganz ohne Extra-Honorare. Das ist Effizienz!

19. Juli 2022

Endspurt für den E-Rezept-Start. Gematik und ABDA rufen die Apotheken dazu auf, die letzten Vorbereitungen zu treffen, damit sie dann ab 1. September E-Rezepte einlösen können. Mein liebes Tagebuch, sind unsere Apotheken nicht schon längst E-Rezept-ready? Nun ja, bisher haben sich erst knapp 7800 Apotheken selbst als E-Rezept-Ready auf dem Dashboard der Gematik eingetragen. Dabei geht die Gematik davon aus, dass bereits 90 Prozent der Apotheken technisch für die elektronischen Verordnungen bereit sind. Also, vielleicht gehen da die restlichen 8000 Apotheken mal in sich, checken ihre Vorbereitungen und tragen dann ihr Häkchen auf der Gematik-Seite ein: ready. Und dann noch eine kleine Teamsitzung in der Apotheke: Wissen wir alle, was zu tun ist, wenn das erste E-Rezept bei uns aufschlägt? Mein liebes Tagebuch und ich wünschen allen Apotheken eine erfolgreiche Vorbereitungszeit. Und dann heißt es im September: Wir sind bereit, es kann losgehen.

 

Dass Lauterbach die direkte Abgabe des Covid-19-Mittels Paxlovid in die Hände der Ärzte legen und sie dafür auch noch extra vergüten will, ist ein No Go, das kann’s doch nicht sein. Da spricht so viel dagegen, angefangen von der sinnlosen Aufhebung der Apothekenpflicht bis hin zur  unnötigen Extrahonorierung der Ärzte. Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands, kontert das Lauterbach-Vorhaben mit einem Gegenvorschlag: Die Apotheken sollten Paxlovid selbst an diejenigen Patienten in der Apotheke abgeben dürfen, die ein positives PCR-Test-Ergebnis vorlegen. Das wäre der schnellste Weg, da ginge keine wertvolle Zeit für einen schnellen Therapiebeginn verloren. So sei es im Übrigen auch in den USA möglich, so Preis. Und die Arztpraxen müssten sich keine Gedanken machen über die Beschaffung und richtige Lagerung der Präparate. Mein liebes Tagebuch, wie schelmisch ist das denn! Klar, der Vorschlag hat was, aber er hat auch wieder Potenzial, das angespannte Verhältnis zwischen der Ärzte- und der Apothekerschaft weiter anzuheizen. Und vor diesem Hintergrund wäre es vielleicht das Einfachste, die eingeführten Strukturen zu nutzen, die für alle einen Vorteil bringen, für Arzt, Patient und Apotheke: Die Ärzte sollen Paxlovid im Rahmen des Sprechstundenbedarfs bestellen und abgeben – damit wäre allen gedient. Vielleicht sollte die ABDA Herrn Lauterbach mal erklären, was der Sprechstundenbedarf ist.

 

Die Gedisa, die Gesellschaft für digitale Services der Apotheken der Apothekerverbände, arbeitet  mit Hochdruck an der Weiterentwicklung des Apothekenportals. Derzeit testet sie ein neues Kommunikationstool, das den Austausch zwischen Apotheken und ihren Patienten erleichtern soll. Das Tool soll sowohl die interne Kommunikation zwischen Mitarbeitern und Betriebsstätten einer Inhaberin bzw. eines Inhabers als auch die externe Kommunikation, etwa mit Kunden, Ärzten, Krankenhäusern, Krankenkassen oder auch den Landesapothekerverbänden und -vereinen sicher und einfach ermöglichen. Dabei sollen nicht nur Textnachrichten und andere Daten ausgetauscht werden können, sondern es soll auch die Kommunikation per Video möglich sein bis hin zur telepharmazeutischen Beratung. Mein liebes Tagebuch, klingt gut und vielversprechend und hat ein bisschen was von einer WhatsApp, nur sicherer. Schaun wir mal, wie sich das entwickelt. 

20. Juli 2022

Er kommt: Der dritte Weg, um ein E-Rezept einzulösen! Neben die beiden bereits eingeführten Wege, dem Abscannen des ausgedruckten Token und dem Abruf über die Gematik-App, soll es eine dritte Möglichkeit geben, das E-Rezept einzulösen, nämlich ganz einfach: über die elektronische Gesundheitskarte (eGK). In der Apotheke wird die eGK einfach über das E-Health-Kartenterminal eingelesen – that’s it! Ohne PIN und ohne Gedöns. So muss es laufen, mein liebes Tagebuch. Klar, im Hintergrund laufen da verschiedene Prozesse und viel Datenaustausch ab, aber das geht automatisch. Für die Apotheke bleiben die Prozesse unverändert, egal, ob der Kunde mit der Gematik-App kommt, mit einem ausgedruckten Token oder einfach seine Versichertenkarte auf den HV legt. So muss es sein, so ist es megabequem und einfach für die Versicherten. Und für die Apotheke hat dies den Vorteil, dass dieser einfache Weg  mit der eGK nur über die Apotheke vor Ort läuft, der Versandhandel und andere Einlösemöglichkeiten bleiben außen vor.

21. Juli 2022

Da fasst man sich an den Kopf: Die gesetzliche Krankenversicherung ist mehr als knapp bei Kasse, Lauterbach kämpft um jedes Milliönchen – sogar die Apotheken will er mit 170 Mio. Euro als Opferbeitrag zur Kasse bitten. Auf der anderen Seite hat eine Schiedsstelle entschieden, dass die Arztpraxen mal eben so knapp 400 Mio. Euro für einen Konnektorentausch erhalten sollen. Der Grund für den Austausch sind ablaufende Sicherheitszertifikate. Aber muss das wirklich sein? Ist das wirklich notwendig? IT-Experten stellen das infrage: In einem Beitrag des Computermagazins „c’t“ finden Experten so gar keinen Grund, weshalb man die Zertifikate nicht einfach austauschen könne. Mein liebes Tagebuch, wir sind ja keine IT-Experten, aber sollte das wirklich so sein, dann werden hier Millionen verschleudert. Und womöglich sitzen in der Schiedsstelle ebenfalls keine Experten fürs Digitale und sie haben ihre Entscheidung gefällt ohne technische Kenntnisse. Also, bevor Lauterbach hier Millionen verteilt für vermeintlich veraltete Hardware, sollten da vielleicht doch mal unabhängige Experten ein Auge drauf werfen, ob das sein muss. Zumal es den Ärzten wohl durchaus lieber ist, alles so zu lassen wie es ist. Außerdem, schon bald wird unsere Telematik-Infrastruktur vollkommen ohne Konnektoren auskommen – und dann fliegen auch die ausgetauschten Konnektoren auf den Elektronik-Müll. Wo bleibt da die Nachhaltigkeit?

 

Jetzt sind die Lieferengpässe schon bei den Brot-und-Butter-Präparaten angekommen: Bei  Paracetamol-Säften wird’s derzeit eng. Der Grund ist der Billig-Kassenpreis. Nur Ratiopharm hat noch einen Paracetamol-Saft als Generikum auf dem Markt, den die Kassen zahlen, alle anderen Generikaanbieter machen bei den Niedrigpreisen, die die Kassen für einen Paracetamol-Saft zahlen, nicht mehr mit. Sie haben ihre Präparate nach und nach vom Markt genommen. Da wird’s dann eng in der Produktion. Daneben ist nur noch der Originalanbieter Ben-u-ron mit einem Paracetamol-Saft auf dem Markt, aber natürlich zu einem deutlich höheren Preis. Mein liebes Tagebuch, dieser Engpass zeigt doch wieder einmal, dass die Sparpolitik der Krankenkassen zu weit getrieben wird. Wenn immer mehr Hersteller aussteigen, weil sie bei den extrem niedrigen Rabattvertragspreisen nicht mehr mithalten können, stimmt doch im System etwas nicht. Die Menschen werden bereits dazu aufgerufen, Arzneimittel zu bunkern und sich zu bevorraten. Mein liebes Tagebuch, für uns Apothekers ist das die Gelegenheit, mit Blick auf den Herbst und Winter, eine Hauspotheken-Aktion zu machen: ein Aufruf zur Bevorratung mit Erkältungspräparaten, fiebersenkenden Mitteln für Erwachsene und Kinder und vieles mehr. Wer weiß, welche Engpässe noch kommen.

22. Juli 2022

Lieferengpässe allerorten. Wie gut, dass Apotheken ein Labor haben und Arzneimittel selbst herstellen können. Rezepturarzneimittel heißt das Zauberwort. Apothekerinnen und Apotheker, denen die Eigenherstellung von Arzneimitteln am Herzen liegt, können hier bei ihren Kundinnen und Kunden punkten: Sie stellen Paracetamol- und Ibuprofen-Säfte selbst her. Mein liebes Tagebuch, für uns Pharmazeutinnen und Pharmazeuten ist das kein Hexenwerk – wenn man die Grundstoffe bekommt. Und ein Blick ins NRF sagt, wie’s geht.

 

Das darf doch nicht wahr sein: Die Gematik hatte versprochen, dass es in Sachen Retax mit dem E-Rezept alles besser wird. Retaxationen wegen Formfehlern sollten mit der Einführung der elektronischen Verordnungen der Vergangenheit angehören. Nichts ist leichter für eine Praxis-Software als ein ausgestelltes Rezept nicht freizugeben, weil z. B. die Dosierungsanweisung fehlt. Ja, mein liebes Tagebuch, im Prinzip richtig. Nun macht die Gematik darauf aber aufmerksam, dass die Angabe einer Dosieranweisung nicht in allen Situationen notwendig ist, so dass dieses Feld nicht als Pflichtfeld überprüft wird. Man mag es nicht glauben, aber es gibt tatsächlich eine Ausnahme: Wird das Arzneimittel direkt an die verschreibende Person abgegeben, dann kann auf die Dosierung auf dem Rezept verzichtet werden. Und aus diesem Grund hat die Gematik das Feld für die Dosierungsangabe nicht als Pflichtfeld hinterlegt. Mein liebes Tagebuch, ist schon irgendwie schräg, oder? Da hätte sich sicher eine andere Lösung finden lassen. Aber nein, fehlende Dosierangaben können also ganz offiziell vorkommen und für die Apotheken zum großen Ärgernis werden: Bei fehlender Dosierangabe droht eine Retaxation. Mein liebes Tagebuch, meine These: An diesem Beispiel sieht man, dass diese verqueren Vorschriften keinen tiefen Sinn haben, sondern nur dazu da sind, den Krankenkassen Retaxationsmöglichkeiten zu geben und die Apotheken abzuzocken.

 

Hitzewelle über Deutschland, gefühlt schon mindestens zwei Wochen. Die Kühlschränke und Klimaanlagen in den Vor-Ort-Apotheken laufen auf Hochtouren, um die temperaturempfindlichen Arzneimittel vor zu hohen Temperaturen zu schützen. Die Großhandlungen haben für teures Geld ihre Lieferfahrzeuge nachgerüstet, um den sicheren Transport der Arzneimittel unter Hitzebedingungen sicherzustellen. Und was läuft im Versandhandel? Was läuft bei den Päckchen-Zustellern und Lieferdiensten? Nichts. Da schmoren die Arzneimittelpäckchen der Versender im heißen Lieferfahrzeug. Und wenn der Kunde bei der Auslieferung nicht zuhause ist, kann es schon mal vorkommen, dass das Päckchen vor die Tür gelegt wird und die Sonne strahlt munter drauf ein. Alles schon dagewesen. Mein liebes Tagebuch, ist Arzneimittelsicherheit in Deutschland teilbar? Gelten für den Versandhandel mit Arzneimitteln andere Vorschriften als für den Großhandel und die Vor-Ort-Apotheke? Wo bleibt der Aufschrei von ABDA, Kammern und Verbänden?



Peter Ditzel (diz), Apotheker
Herausgeber DAZ / AZ

redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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11 Kommentare

Peter-Prinzip

von Axel Schmidt am 25.07.2022 um 11:44 Uhr

Auf Ministerien projiziert bedeutet dass, dass Mitarbeiter auf eine Stelle befördert werden, mit deren Aufgaben sie hoffnungslos überfordert sind. Der Kanzler hatte das bei seiner Besetzung des BMG-Postens zwar schon geahnt, nur nahm er es damit nicht so genau. Warum wohl?

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pDL vs. Dispensieren

von Torben Schreiner am 24.07.2022 um 17:33 Uhr

Das Unbehagen des Großteils der Hausärzte gegenüber den pDL‘s hält, nicht nur in Hessen, nach wie vor an.
Wenn man den Hausarzt nicht auf seiner Seite hat, sind die pDL‘s, mit Ausnahme der Inhalatorenberatungen, für den Patienten ein Rohrkrepierer. Statt Hand in Hand wird gegeneinander gearbeitet.
War es wirklich notwendig, sich mit den Hausärzten anzulegen?
Im Gegenzug verlangten die Hausärzte vehement das Dispensierrecht, jetzt wird es Realität- und es wird kaum beim Pavloxid bleiben.
Mein Vorschlag wäre jetzt auf die Ärzteschaft zuzukommen, indem im Zuge des GKV Stärkungsgesetzes der Großteil der pDLs wieder eingefroren werden, dafür bitte dann den Kassenabschlag „unten“ lassen und sich mit den Ärzten einigen, dass dispensieren nicht deren Aufgabe sein kann!

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Lieferengpässe und Kassenpreis

von Karl Friedrich Müller am 24.07.2022 um 15:35 Uhr

Die Hersteller wollen nicht mehr produzieren, weil es sich nicht mehr lohnt. Nachvollziehbar. Einerseits.
Auf der anderen Seite frage ich mich, warum jede Festbetragsanpassung nach unten mitgemacht wird? Preise können auch erhöht werden. Langfristig wären die KK gezwungen, die Festbeträge zu erhöhen. Außerdem könnte beim Patienten auch mal eine Protestwelle entstehen, wenn bei den Medikamenten jedesmal zur Zuzahlung noch Mehrkosten entstünden. Die Hersteller sind mit Schuld am Desaster. Bei jeder Anpassung nach unten die Preise erhöhen.
Nun gut, Manches kann die Apotheke selbst herstellen. Wird es dann billig (er) für die KK? Eher nicht. Ich hab es nicht durchgerechnet, was so ein Saft kosten würde, aber für 4 oder 5 Euro geht das nicht.
Das ist ein Paradebeispiel für Sturheit, Unvernunft und einer lmaA Haltung gegenüber den Kranken, die die KK verinnerlicht haben. Versorgung „ausreichend“? Ist nicht mehr gegeben. Das funktioniert nur noch in Teilen, weil sich die Arbeitenden im Gesundheitswesen aufopfern und den Kranken nicht im Regen stehen lassen wollen und können. Das ist keine Leistung der Politik oder der GKV. Die behindern, mobben, bestrafen, retaxieren kürzen die noch Leistungswilligen. Sehen Sie auch mal in die Krankenhäuser. In NRW wird wochenlang gestreikt, keine Sau interessiert es, die Medien schweigen. Es gibt eine breite öffentliche Front gegen das Gesundheitswesen, obwohl alle davon abhängen. Unverständlich.

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Die Rationale von Herrn Lauterbach ist klar.

von Michael Reinhold am 24.07.2022 um 14:35 Uhr

Ist es nicht klar, welches Motiv Herrn Lauterbach bewegt?
Er hat zu viel Paxlovid eingekauft. Das muss jetzt raus - egal, ob es der Patient benötigt oder nicht.
Herr Lauterbach hat die Denke, dass falls er den Ärzten einen finanziellen Vorteil bei der Abgabe verschaffen wird, diese das Paxlovid auch stärker verschreiben werden. Mit anderen Worten: Herr Lauterbach hält die gesamte Ärzteschaft für korrupt --> verschaff den Hausärzten einen finanziellen Vorteil für die Abgabe von Paxlovid und sie werden das dann auch verschreiben, wenn es medizinisch nicht indiziert ist.

Bei den Impfstoffen ist es doch ähnlich. Derzeit gibt es keine Rationale für eine vierte Impfung der unter 70jährigen - sonst würde die STIKO das ja empfehlen. Der eingekaufte Impfstoff muss aber natürlich dennoch unters Volk. Falls dieser in großer Zahl verfällt, hätte er sich ja geirrt. Deswegen will er jetzt eine Nachfrage für die über 60jährigen und die über 50jährigen schaffen, obwohl es evidenzbasiert dafür keine Rationale gibt.

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Dispensieren VS. pDL

von Torben Schreiner am 24.07.2022 um 13:45 Uhr

Nicht nur Hessens KV trommeln gegen die pDL,
die meisten Hausärzte, gerade auch außerhalb Hessens, schießen bei den Patienten weiterhin massiv gegen die pDLs und forderten seit Wochen unverblümt im „Austausch“ das Dispensierrecht!
Leidtragender sind aktuell die Patienten, da unter diesen Voraussetzungen pDL- Beratungen, (mit Ausnahme der Inhatorenberatung!)nur verunsichern, statt zu helfen. Die Hausärzte schießen quer und reden die Beratungen schlecht, Hand in Hand zu arbeiten ist hier aktuell unmöglich!
Und das braucht’s einfach, wenn die pDL dauerhaft fruchten soll. Ein gutes Zusammenspiel zwischen Hausarzt und Hausapotheke!!!
Für die Hausärzte wird es ein ganz einfacher Kuhhandel:
pDL vs. dispensieren!
Dabei wird Pavloxid nur der Anfang sein.
Bitte sucht den Schulterschluß mit den Hausärztevertretern!
Nähert euch wieder einander!
Stampft zur Not die Polymedikationsberatungen ein, bevor wir die Quittung bekommen! Unter den aktuellen Voraussetzungen sind diese für die Patienten nämlich nicht gesundheitsfördernd!

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Defizite

von Karl Friedrich Müller am 24.07.2022 um 11:12 Uhr

Bei der Krankenkasse, also bei der GKV? 17Mrd €. Und die Apotheken sollen unter anderem dafür bluten?
Mit welchem Recht wird eine (!) Berufsgruppe für eine nationale Aufgabe herangezogen und alle anderen nicht? Es wurde schon mal angesprochen, dass dieser Plan verfassungswidrig sein könnte! Warum wird dieser Hinweis nicht verfolgt und eine Klage in Aussicht gestellt? Statt dessen kuscht man lieber und „streitet“ um den Zeitpunkt? Das ist nicht nur die andere Wange hingehalten. Das ist der Bückling zum Tritt in den Hintern.
Die Unfähigkeit an unserer Spitze ist atemberaubend.
17 Mrd fehlen. Da ist der Staat in der Pflicht. Niemand Anderer!

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eRezept ready?

von Karl Friedrich Müller am 24.07.2022 um 11:05 Uhr

Sie müssen es ja wissen, Herr Ditzel, dass „die“ Apotheken fertig sind. Mit der Welt vielleicht.
Ich denke eher, es geht vielen so wie mir: Man HOFFT, bereit zu sein.
Weil man damit komplett alleine gelassen wird. Ein paar Videos, Webinare. ABER NIX ZUM ÜBEN! Man weiß nicht, ob es funktioniert. Vom LAV kam der tolle Vorschlag, ich solle mir einen Arzt suchen, der schon welche ausstellt.
Super.
Das System wird uns aufgezwungen! Daher sollte der Ausübende des Zwangs, dazu die ganzen Enthusiasten dafür sorgen, dass es wirklich klappt. Und Sie Ihre rosa Brille ablegen. Weil dich am Verschreibungsverhalten der Ärzte nämlich nichts ändert. Die Dateien sind zum Teil Schrott. Vorgänge, die zur Zeit noch zu Händeln sind, stellen in Zukunft unüberwindliche Hindernisse dar. Das produziert einen unglaublichen Stress.
Diese Dinge werden einfach ignoriert, besonders schlimm finde ich das, wenn es unsere Standesvertretung tut, ABDA UND DAV. Und auch die Journalisten wie Sie. Was haben Sie davon? Ich fasse es nicht.

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Paxlovid

von K. Stülcken am 24.07.2022 um 10:40 Uhr

"Die Apotheken sollten Paxlovid selbst an diejenigen Patienten in der Apotheke abgeben dürfen, die ein positives PCR-Test-Ergebnis vorlegen."
Das ist doch wohl ein unüberlegter Schnellschuss. Und die USA taugen da auch nicht unbedingt als Vorbild.
Im Übrigen sollte Herr Lauterbach sein Einkaufsverhalten überdenken. Man denke nur an die zu Beginn seiner Amtszeit panisch eingekauften Impfdosen die jetzt im Müll landen.

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Es könnte so einfach sein...

von Friedemann Ahlmeyer am 24.07.2022 um 9:59 Uhr

Die Dosierungsangabe ist also kein Pflichtfeld auf dem e-Rezept. Warum ist nicht voreingestellt, dass hinter jeder Rezeptzeile eines Arzneimittels Dj erscheint? Und falls der Arzt keinen Medikamentenplan mitgibt, kann er das Dj mit einer Dosierungsangabe überschreiben. Einfach für die Ärzte, und die Apotheke kann ohne zusätzlichen Aufwand ihrer Arbeit nachkommen. Ohne Angst vor Retax. Für alle die hier Berufsfeld mitlesen: Retax bedeutet, dass die Krankenkasse im Nachhinein das Arzneimittel nicht bezahlt. Dies geht weit über eine Nicht- Honorierung der Leistung hinaus. Denn die Apotheke hat das Arzneimittel selbst eingekauft. Bei einer Retax wird auch dieser Einkaufspreis der Apotheke nicht erstattet.

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AW: Es könnte so einfach sein

von Friedemann Ahlmeyer am 24.07.2022 um 10:02 Uhr

Es sollte heißen "berufsfremd mitlesen."

Ist es in Berlin nicht so heiß ?

von Ulrich Ströh am 24.07.2022 um 9:05 Uhr

Ja , lieber Herr Ditzel , in Deutschland ist Arzneimittelsicherheit aktuell teilbar.

Warum melden sich Arzneimittelfachleute namens Apotheker bei diesen Temperaturen jetzt nicht zu Wort ?

Herr Dr. Kern übernehmen sie -jetzt -, im November ist es zu kalt…

Bei den Ärzten würde die Hütte brennen…

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