Massive Kostensteigerungen erwartet

Phoenix: Anhaltender Margenverfall „klar spürbar“

Stuttgart - 24.05.2022, 13:45 Uhr

Das letzte Geschäftsjahr lief gut für die Phoenix Group. 2023 erwarten die Mannheimer jedoch Kostensteigerungen. (c / Foto:  Phoenix)

Das letzte Geschäftsjahr lief gut für die Phoenix Group. 2023 erwarten die Mannheimer jedoch Kostensteigerungen. (c / Foto:  Phoenix)


Sven Seidel, CEO der Mannheimer Phoenix Group, blickt auf ein solides Geschäftsjahr 2021/22 zurück. Man habe die europäische Spitzenposition als Pharmagroßhändler und Apothekenbetreiber untermauert und sei gleichzeitig organisch gewachsen. Doch im Rx-Geschäft werde durch den wachsenden Anteil von Hochpreisern der Margenverfall „klar spürbar“. Außerdem erwartet Phoenix für 2023 Kostensteigerungen im mittleren zweistelligen Millionenbereich.

Um rund 9 Prozent hat die Phoenix Group ihren Umsatz im Vergleich zu Vorjahr auf 30,7 Milliarden Euro steigern können. Die Gesamtleistung wuchs in ähnlicher Größenordnung, um rund 10 Prozent, auf 39,6 Milliarden Euro. Sven Seidel, CEO des Mannheimer Gesundheitsdienstleisters, zeigt sich zufrieden: Im Vergleich mit den europäischen Pharmamärkten, die in derselben Zeit ein durchschnittliches Wachstum von 5,5 Prozent aufwiesen, könne man bei Phoenix von einem soliden Geschäftsjahr sprechen. Man habe die Führung untermauert und sei organisch gewachsen.

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Die Phoenix Group ist vor allem im Bereich des Großhandels und mit eigenen Apothekenbetrieben in 26 europäischen Ländern aktiv. Die rund 40.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verteilen sich auf 158 Großhandelsstandorte sowie mehr als 2.800 eigene Apotheken. Darüber hinaus zählt Phoenix etwa 13.000 Kooperations- und Partnerapotheken, von denen 4.500 in Deutschland liegen. Der deutsche Markt hat für die Phoenix Group traditionell eine große Bedeutung. Mit einem Umsatzanteil von 34,7 Prozent (10,7 Milliarden Euro), also etwa einem Drittel, hat er ein hohes Gewicht für das Unternehmen. Die Corona-Pandemie stellt Phoenix vor Herausforderungen: Neben der Aufrechterhaltung des eigenen Betriebs habe man mit einer sehr volatilen Nachfragesituation in den einzelnen Märkten zu tun, so Seidel. Trotzdem sei man leistungsfähig und systemrelevant. In der Schweiz, dem Vereinigten Königreich, Estland sowie Litauen wurden Corona-Impfungen in den eigenen Apotheken beziehungsweise eigenen Impfzentren durchgeführt.

Erfreuliche Steigerungen, aber ...

Das Ergebnis vor Steuern, bereinigt um wesentliche Einmaleffekten, konnte man durch Akquisitionen und Investitionen deutlich steigern (334,7 Millionen Euro, 16,3 Prozent über Vorjahresniveau). Die für das vergangene Geschäftsjahr prognostizierte Entwicklung bei Umsatz und Ergebnis wurden damit erfüllt. Der Phoenix-CEO sieht die Entwicklung als „besonders erfreulich an“, betont allerdings, dass man im Geschäft mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, vor allem bei hochpreisigen Präparaten aufgrund der Deckelung, mit anhaltendem Margenverfall rechne. Dieser sei schon jetzt „klar spürbar“. Darüber hinaus soll es 2023 zu massiven Kostensteigerungen kommen. Durch die Anhebung des Mindestlohns sowie die höheren Energie- und Transportkosten könnte es für die Phoenix Group um eine Mehrbelastung in Höhe von einer mittleren, zweistelligen Millionensumme gehen.



Dr. Armin Edalat, Apotheker, Chefredakteur DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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