Fünf weitere Apps

DiGA-Verzeichnis: Das sind die „Neuen“

Stuttgart - 23.05.2022, 15:15 Uhr

Die Apps „HelloBetter“, „Vitadio“ und „Meine Tinnitus App“ (c / Quelle: Apple App Store)

Die Apps „HelloBetter“, „Vitadio“ und „Meine Tinnitus App“ (c / Quelle: Apple App Store)


Von Tinnitus bis sexuelle Funktionsstörungen

Mit der „Meine Tinnitus App“ von Sonormed hielt die zweite Anwendung bei Tinnitus ins DiGA-Verzeichnis Einzug. Die App kann – nach ärztlicher Diagnose – zur Erstversorgung eingesetzt werden und beruht auf dem sog. Counseling. Darunter versteht man die Beratung und Aufklärung des Patienten hinsichtlich Krankheitsentstehung, Prognose, verstärkender Faktoren sowie schädigender Einflüsse. 

Die Inhalte der App werden mithilfe von Informationstexten, Audio-Dateien, Videos und Mini-Games vermittelt und sind in zwölf Lektionen (à 60–90 Minuten) untergliedert. Am Ende einer jeden Lektion kann in einem Quiz das Gelernte überprüft werden. Die Anwendung verfolgt das Ziel, die Lebensqualität der Nutzer durch einen gelasseneren Umgang mit dem Tinnitus zu steigern.

Vitadio: Diabeteskontrolle meets Künstliche Intelligenz

Vitadio“ richtet sich an Patienten mit Diabetes mellitus vom Typ 2. Die App dient als Ergänzung zur ärztlichen Therapie und verfolgt das Ziel, die Diabeteskontrolle zu verbessern und dadurch mögliche Komplikationen zu verhindern. Zu diesem Zweck setzt die App auf eine Kombination aus täglichen Aufgaben und automatisierten Nachrichten, die den Nutzer durch den Aufbau von Routinen bei der Lebensstilmodifikation unterstützen sollen. Der interaktive Lehrgang geht dabei auf Themen wie Motivation, Ernährung, körperliche Aktivität, Schlafhygiene und psychisches Wohlbefinden ein.  

Zum Austausch mit Gleichgesinnten können Nutzer dem App-internen sozialen Netzwerk beitreten. Eine weitere Besonderheit der Anwendung ist das KI-Modell „ALFRED“, welches Mahlzeiten anhand eines Fotos analysiert und daraufhin entsprechende Vorschläge unterbreitet.

Zwei Online-Kurse von HelloBetter

Mit den Online-Kursen „Panik“ und „Vaginismus Plus“ erweitert HelloBetter sein DiGA-Portfolio. Die Webanwendungen sind bei Panikstörungen und Agoraphobie (Platzangst) mit Panikstörung bzw. bei Nichtorganischem Vaginismus (Verkrampfung der Muskulatur rund um die Vagina) oder Dyspareunie (Schmerzen beim Einführen) indiziert. Beide Kurse basieren auf der Kombination aus Psycho-Edukation und kognitiver Verhaltenstherapie und erstrecken sich über einen Zeitraum von 12 Wochen. 

HelloBetter Panik: Ängste erkennen und reduzieren

Der Online-Kurs „Panik“ verfolgt das Ziel, die Symptomschwere von Panikstörungen zu reduzieren. Dazu werden die Nutzer u. a. mit ihren Angstauslösern konfrontiert und darin geschult, Angstgedanken zu erkennen sowie Entspannungstechniken und Maßnahmen zur Rückfallprophylaxe anzuwenden.  

Die Kursinhalte sind in sechs Einheiten à circa 60 Minuten unterteilt und werden in Form von Texten, Videos und Audiodateien vermittelt. In einem Online-Tagebuch kann das Wohlbefinden (Stimmung, Angst und Anspannung) festgehalten und so der eigene Fortschritt visualisiert werden.

HelloBetter Vaginismus Plus: Unterstützung bei sexuellen Funktionsstörungen

Der Kurs „Vaginismus Plus“ richtet sich an binäre und nicht-binäre Menschen mit Vagina und zielt darauf ab, die vaginale Penetrationsfähigkeit beim Geschlechtsverkehr zu verbessern. Dazu gilt es, die auftretenden Schmerzen beim Einführen zu verringern und Ängste sowie belastende Gedanken abzubauen.

In acht Kurseinheiten (à circa 60 Minuten) werden den Betroffenen hierfür Techniken vermittelt, um sich psychisch und physisch zu entspannen, die Aufmerksamkeit zu fokussieren und den Schmerzkreislauf zu durchbrechen. Als weiteren Bestandteil umfasst der Kurs ein Vaginaltraining (schrittweise vaginale Einführungsübungen mithilfe von Dilatoren).



Nadine Sprecher, Apothekerin, Redakteurin PTAheute.de
redaktion@daz.online


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