Was ist drin?

Korallenfreundliche Sonnencremes – was sagen die Hersteller? (Teil 3)

Stuttgart - 09.05.2022, 17:50 Uhr

Beispielsweise Avène wirbt mit einem patentierten Filtersystem. Die vier UV-Filter sollen nachweislich keine Auswirkungen auf Korallen, Phytoplankton und Zooplankton haben. (c / Foto: Christian Horras / AdobeStock)

Beispielsweise Avène wirbt mit einem patentierten Filtersystem. Die vier UV-Filter sollen nachweislich keine Auswirkungen auf Korallen, Phytoplankton und Zooplankton haben. (c / Foto: Christian Horras / AdobeStock)


Naturkosmetik und Schwimmbekleidung

Auch die Marke Eucerin orientiert sich bei ihrer Sonnenschutzlinie am Hawaiianischen Riffgesetz und verzichtet auf Octinoxat und Oxybenzon. Im Angebot ist zudem ein Produkt mit rein mineralischen Filtern, die „Sensitive Protect Kids Mineral Sun Lotion LSF30“. Laut Hersteller wird seit 2015 für die Entwicklung neuer Produkte kein Mikroplastik mehr verwendet, seit Ende 2020 sind alle Eucerin Produkte nylonfrei. Der Stoff macht Texturen geschmeidiger.

Naturkosmetik verzichtet üblicherweise auf chemische Filtersubstanzen. Zum Beispiel wurden die Inhaltsstoffe des „Lavera Sensitiv Sonnensprays LSF30“ von Ökotest (Ausgabe 06/2021) mit „sehr gut“ bewertet.10.b Es enthält die mineralischen Filter Zinkoxid und Titandioxid. Die „Weleda Edelweiss“ Sonnenschutz-Produktlinie enthält Titandioxid und verwendet laut Hersteller keine Nanopartikel. Die Marke Dr. Hauschka verwendet für ihre „getönte Sonnencreme Gesicht LSF 30“ ebenfalls ausschließlich mineralische Filter (Zinkoxid, Titandioxid), laut Deklaration in Nanoform.

Drei Standards für Sonnenschutzbekleidung 

Trotz der kontroversen (Umwelt-)Diskussion um Sonnenschutzmittel herrscht prinzipiell Einigkeit darüber, dass auf UV-Schutz nicht verzichtet werden darf. Der Schutz der Gesundheit hat Priorität. Das Bundesamt für Strahlenschutz weist währenddessen auf eine andere Art von Sonnenschutz hin: Spezielle UV-Schutzbekleidung. Sie bietet eine Option ohne chemische Substanzen –   Rifffreundlichkeit inklusive. Bei Wassersportlern beispielsweise ist die Methode längst Standard. Doch auch Menschen mit sehr empfindlicher, blasser oder zu Allergien neigender Haut und vor allem Kinder profitieren von dem hervorragenden und dauerhaften Schutz. Insbesondere wer sich viele Stunden in der Sonne aufhält, sei es beim Gärtnern oder Schnorcheln, ist zuverlässig geschützt. 

Gute Sonnenschutzbekleidung ist leicht, atmungsaktiv und trocknet extrem schnell. Bei der Auswahl sollten Interessierte, neben dem deklarierten UV-Schutzfaktor (UPF), auch auf den angegebenen „Standard“ achten. Davon gibt es grundsätzlich drei:

  • Australisch-Neuseeländischer Standard (AS/NZS 4399:1996)
  • Europäischer Standard (EN 13758-1)
  • UV-Standard 801

Letzterer bietet den Vorteil, dass der UPF sowohl am trockenen Stoff als auch am nassen, gedehnten Zustand bestimmt wird. Die „internationale Prüfgemeinschaft für angewandten UV-Schutz“ empfiehlt diese Art der Prüfung für alle sogenannten Beschattungstextilien, da sie die ungünstigsten Bedingungen mit einschließt. Hierzu gehört ebenfalls eine maximale Strahlungsintensität zur Messung des UPF mit dem Sonnenspektrum von Melbourne/Australien am 1. Januar, dem Höhepunkt des australischen Sommers.7



Tatjana Ortinau, Apothekerin
redaktion@daz.online


Deutsche Apotheker Zeitung / dm
redaktion@daz.online


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