Neuer Zeitplan angekündigt

Alle vier Werktage 1.000 neue E-Rezepte

Rostock - 05.05.2022, 15:15 Uhr

Hannes Neumann, Produktmanager der Gematik für das E-Rezept, beim Wirtschaftsseminar des Apothekerverbands Mecklenburg-Vorpommern in Rostock. (s / Foto: DAZ / Müller-Bohn)

Hannes Neumann, Produktmanager der Gematik für das E-Rezept, beim Wirtschaftsseminar des Apothekerverbands Mecklenburg-Vorpommern in Rostock. (s / Foto: DAZ / Müller-Bohn)


Ungleichbehandlung der Portale dauert an 

In der Diskussion bestätigte Neumann ein Problem zum Umgang von Apothekenportalen mit dem E-Rezept. Diese setzen typischerweise auf das Fotografieren des ausgedruckten QR-Codes als Übertragungsweg, der jedoch „offiziell“ nicht vorgesehen ist. Die Gematik-App sieht nur Übertragungen an Apotheken vor, aber nicht an Portale. Damit ist DocMorris im Vorteil, weil das Unternehmen sowohl eine Versandapotheke als auch ein Portal betreibt und als Apotheke E-Rezepte auf digitalem Weg erhalten kann. Neumann erklärte, eine Ausnahme für andere Portale könne nur über eine Rechtsverordnung des Bundes zu Schnittstellen geschaffen werden. Doch die gibt es bisher nicht, obwohl das Thema schon lange bekannt ist. Es wurde auf DAZ.online schon im vorigen Jahr dargestellt.

Diener: Rechtzeitig üben, nicht abwarten

Das E-Rezept war auch das Thema anderer Referenten beim Wirtschaftsseminar. Dr. Frank Diener, Generalbevollmächtigter der Treuhand Hannover, riet den Apothekern, die Abläufe rechtzeitig zu üben und nicht abzuwarten. „Seien Sie sicher im Umgang mit dem E-Rezept“, empfahl Diener und bekräftigte den Handlungsbedarf angesichts neuer Möglichkeiten. „Wenn sich Kundenverhalten ändert, sind Sie als Unternehmer gefragt.“

Thomas Maas, Norddeutsches Apothekenrechenzentrum, riet den Apothekern, digitale Türen zu schaffen. Zu den neuen Abläufen gehöre auch, den Kunden unmittelbar nach Eingang eines E-Rezepts irgendeine Reaktion zu senden, weil dies im Internet erwartet werde, auch außerhalb der Öffnungszeiten. Für die Arbeit in der Apotheke warnte er vor dem Problem, böswillige „Kunden“ könnten statt eines E-Rezepts einen Code mit Schadsoftware vor einen Scanner halten.

Pudimat: „Keine Panik“

Trotz mancher Unsicherheiten bei technischen Fragen gab sich Gastgeber Axel Pudimat, der Vorsitzende des Apothekerverbands Mecklenburg-Vorpommern, zuversichtlich. „Keine Panik“, riet er den Mitgliedern. Sie sollten den Kunden vermitteln, dass die Apotheken damit umgehen können.



Dr. Thomas Müller-Bohn (tmb), Apotheker und Dipl.-Kaufmann
redaktion@daz.online


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