Wirtschaftskonferenz des Deutschen Apothekerverbands

2021 – das Apothekenjahr der Sondereffekte

Stuttgart - 27.04.2022, 17:55 Uhr

2021 war für die Apotheken ein gutes Jahr – doch im laufenden Jahr ist mit deutlichen Gewinnrückgängen zu rechnen. (c / Foto: IMAGO / Rust)

2021 war für die Apotheken ein gutes Jahr – doch im laufenden Jahr ist mit deutlichen Gewinnrückgängen zu rechnen. (c / Foto: IMAGO / Rust)


Die Corona-Pandemie sorgt in Deutschlands Apotheken für Mehrarbeit. Digitale Impfzertifikate werden ausgestellt, Praxen mit COVID-19-Impfstoffen versorgt oder Bürgertests durchgeführt. Diese Sonderleistungen haben 2021 zu Sonderumsätzen geführt. Doch die heutige Wirtschaftskonferenz des Deutschen Apothekerverbands prognostiziert düstere Aussichten für das laufende und die folgenden Jahre.

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht war 2021 ein gutes Jahr für die Apotheken. „Ein gutes Jahr, das hart erarbeitet wurde“, stellte Claudia Korf, Geschäftsführerin Ökonomie der ABDA, bei der diesjährigen Wirtschaftskonferenz des Deutschen Apothekerverbands (DAV) fest. Insgesamt setzten die Apotheken 62,43 Milliarden Euro (ohne MwSt.) um, darin enthalten sind rund 2,5 Milliarden Euro Sonderumsätze, erwirtschaftet durch die Initiativen während der Corona-Pandemie. Schlüsselt man diese Sonderumsätze auf, erhält man folgendes Bild: 1,4 Milliarden Euro entfallen auf die Verteilung der Schutzmasken, schätzungsweise 500 Millionen Euro auf die Bürgertests, 492 Millionen Euro auf die Ausstellung der Impfzertifikate und 96 Millionen Euro auf die Versorgung der Praxen mit COVID-19-Impfstoffen.

ABDA
Claudia Korf

OTC-Absatz stagniert

Von den insgesamt 1,288 Milliarden abgegebenen Arzneimittelpackungen entfielen 58,7 Prozent auf den rezeptpflichtigen und 41,3 Prozent auf den rezeptfreien Bereich. Im OTC- und Nichtarzneimittelmarkt machte sich eine interessante Entwicklung bemerkbar. Während es von 2019 auf 2020 noch zu einem Rückgang des Absatzes um 6,9 Prozent gekommen war, erkennt man von 2020 auf 2021 eine Stagnation (0,7 Prozent). Zugleich ist die Absatzentwicklung im Versandhandel inzwischen weniger stark ausgeprägt: Während man von 2019 auf 2020 noch eine deutliche Steigerung des Absatzes um 12,3 Prozent registrierte, betrug die Steigerung von 2020 auf 2021 nur 2,9 Prozent. Korf betonte, dass diese Entwicklung darauf zurückzuführen sei, dass sich der Versandhandel schlechter als prognostiziert während der Pandemie entwickeln konnten. Dies spiegelt sich auch bei den GKV-Arzneimittelausgaben für die ausländischen Arzneimittelversender wider: 2020 betrugen diese 458 Millionen Euro, 2021 nur noch 364 Millionen, ein Minus von 20,5 Prozent.



Dr. Armin Edalat, Apotheker, Chefredakteur DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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1 Kommentar

2021

von Conny am 27.04.2022 um 20:58 Uhr

Absolut letzter Eintrag von mir! Versprochen ! Alles mitgenommen und Top-Verkauft . Besser gehts nicht .

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