DAZ-Leserbrief

„Falscher Stolz“ – Zava-Chef Meinertz kontert Hänel

Berlin - 01.03.2022, 13:45 Uhr

David Meinertz ist Gründer und CEO des Telemedizinanbieters Zava. (Foto: Patrick Arrer / Zava)

David Meinertz ist Gründer und CEO des Telemedizinanbieters Zava. (Foto: Patrick Arrer / Zava)


 „Patientenwünsche? Nicht mit uns!“

Auf der anderen Seite gebe es wie bei allen größeren gesellschaftlichen Neuerungen auch bei der Transformation des Gesundheitssystems die Abwartenden. „Sie können ein wichtiges Korrektiv einnehmen und zum Beispiel helfen, Schwachstellen zu identifizieren oder digitale Entsprechungen für Qualitätsansprüche im Exzellenzbereich zu definieren.“

Wenn sich das Mahnen jedoch darin erschöpfe, den Kolleginnen und Kollegen Profitgier vorzuwerfen, weil sie neue Digital-Angebote erproben, dann verstelle falscher Stolz die Sicht, schreibt Meinertz. „Ganz nach dem Motto: Nur so, wie es immer war, kann es gut sein. Patientenwünsche? Nicht mit uns!“

Meinertz: Ärzte und Apotheker sollen an einem Strang ziehen

Wenn Apotheker und Ärzte an einem Strang ziehen, so der Zava-CEO weiter, könnten die Vorteile der digitalen Gesundheitsversorgung nicht nur zu besseren Outcomes bei Patienten, sondern auch in gute berufliche Perspektiven umgewandelt werden. Das Potenzial reiche von höherer Betreuungs- und Behandlungsqualität bis zur verbesserten Work-Life-Balance für die oftmals von Schichtdiensten gezeichneten Berufsstände. „Wichtig ist mir dabei, dass wir auf dem Weg neue Lösungen nicht mehr per se als die schlechtere Variante der gelernten Vor-Ort-Versionen betrachten. Die Zukunft liegt sicher in dem Angebot von hybriden Lösungen, um so den sich wandelnden Wünschen der Patienten Rechnung zu tragen.“

Den vollständigen Leserbrief finden Sie hier.



Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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5 Kommentare

Was kann ZAVA überhaupt

von Cordula Eichhorn am 01.03.2022 um 23:24 Uhr

Nein , Herr König , dieser Vergleich hinkt gewaltig. Während der rezeptierende Arzt vor Ort zwar Wiederholungsrezepte ausstellt , schaut er mich dabei doch an . Er untersucht mich visuell . Er hört meine Stimme, sieht in meine Augen , er checkt meine körperliche und seelische Verfassung wie ein Notar beim scheinbaren smalltalk meine Zurechnungsfähigkeit. Er kennst die Namen meiner Kinder und erinnert mich an die nächste aufzufrischende Impfung , wahlweise Vorsorge.
Nichts gegen Digitalisierung- aber ein Arzt , der seine Patienten nicht anfasst , kann diesen auch beHANDeln !!!!!

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Zeitgeist

von Dr Fred am 01.03.2022 um 22:29 Uhr

Lieber Herr König, Ihren 'Zeitgeist' in allen Ehren. Uppsala, gerade habe ich schon wieder keine Verbindung zum Gematik-Server, obwohl der ganze Technik-Schnick-Schnack glänzt und blinkt und auch ab und an mal funktioniert. Egal, bleiben wir bei Zava, dem Verein der vorwiegend blaue Pillen rezeptiert (warum auch immer): Also das Argument mit "ich kann ja auch vor Ort Falschangaben machen" verfängt nicht - dann ist der Arzt blind, taub oder strohdumm. Davon kenne ich jetzt nicht so viele Ärzte. Sie scheinbar schon. Den Frauenarzt möchte ich sehen, der einem Mann das Rezept in die Hand drückt. Was macht Zava?

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.

von Anita Peter am 01.03.2022 um 16:56 Uhr

Jaja, da isser wieder der Zeitgeist. Der muss immer herhalten wenn mal sonst eigentlich völlig nackt da steht.
Ihr habt ja nur Glück, dass Sildenafil weiterhin verschreibungspflichtig ist, sonst wär euer Geschäft von jetzt auf gleich tot.

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Was KANN Zava überhaupt?

von Dr Fred am 01.03.2022 um 14:41 Uhr

Ausser ein paar Fragebögen ins Netz zu stellen, das als die wundersame digitale neue Arzeiwelt zu feiern und FETT Geld damit zu verdienen?! Sie leisten seit Jahren KEINEN Beitrag zur Gesundheitsversorgung. Wie schizophren sind eigentlich Menschen, die diesen Pseudomedizinern Geld für zweifelhafte Privatverschreibungen in den Rachen schieben? Die wären bei einem "echten" Haus- oder Frauenarzt deutlich besser aufgehoben. Wobei die liebe Emily ist schon ein Arbeitstier: hunderttausende Verschreibungen rauszuhauen - dafür hat sie meinen Respekt. Der Herr oben nicht.

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AW: Was KANN Zava überhaupt

von Ralf König am 01.03.2022 um 19:23 Uhr

Also, dass kann man nicht so stehen lassen. Es gibt derzeit sicher mengenmäßig mehr Beispiele von Verordnungen ohne Arztkontakt für Wiederholungsrezepte in den Praxen vor Ort als in der Telemedizin. Besser als mit einem Fragebogen kann ich übrigens die Leitlinien gar nicht darstellen. Das Argument, dass man dabei ja Falschangaben machen kann, verfängt auch nicht, da ich genau diese auch in der Praxis vor Ort machen kann. Das System der sinnfreien, abrechnungstechnischen Notwendigkeit den Patienten ohne medizinischen Nutzen zur Wiederverordnung quartalsweise einzubestellen wird nun durch Digitalisierung aufgedeckt und in Frage gestellt. Und das wird nicht der letzte Punkt im Versorgungsprozess sein. Ob uns das gefällt oder nicht.

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