Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

27.02.2022, 07:30 Uhr

Manchmal werden die Probleme unserer Apothekenwelt klein, sehr klein... (Foto: Alex Schelbert)

Manchmal werden die Probleme unserer Apothekenwelt klein, sehr klein... (Foto: Alex Schelbert)


Krieg in der Ukraine – in dieser Woche bekommt mein liebes Tagebuch einen Prolog: Ein Apotheker-Tagebuch ist natürlich nicht der richtige Ort, um solche politischen Vorkommnisse darzustellen oder gar aufzuarbeiten. Aber angesichts der Ungeheuerlichkeit dieses Krieges und wie er zustande gekommen ist und vor allem welche schrecklichen Auswirkungen er auf die Menschen in der Ukraine hat, ist ein Innehalten, ein Nachdenken angebracht unter dem Vorzeichen der Solidarität: Was müssen die Menschen in der Ukraine derzeit durchmachen! Krieg bedeutet Wut und Entsetzen, Angst und Sorgen, Flucht und Trennungen, Kampf, Tod und Trauer. Wie klein sind dagegen unsere Probleme des Apothekenalltags. 

21. Februar 2022

Der Personal- und Nachwuchsmangel im Gesundheitswesen: „Das wird noch richtig heftig“, prognostiziert der Arbeitsmarktforscher Prof. Dr. Stefan Sell. In seinem Vortrag auf dem 14. Zukunftskongress des Apothekerverbands Nordrhein zeigte er auf, was da vom Arbeitsmarkt im Gesundheitswesen auf uns zukommt – die Apotheken sind da mitbetroffen. Die Pandemie habe die Entwicklungen deutlich gemacht: ein Wertewandel mit einer größeren Bedeutung der Work-Life-Balance, eine Feminisierung des Gesundheitswesens mit viel Teilzeitarbeit und vor allem der demografische Wandel. Schon seit 2015 scheiden im Gesundheitswesen jedes Jahr über 300.000 Arbeitskräfte  mehr aus dem Berufsleben aus als nachrücken. Besonders im Bereich der Pflege zeigt sich dieses Problem sehr deutlich, da hier der Bedarf an Arbeitskräften deutlich steige. Mein liebes Tagebuch, die Analyse des Arbeitsmarktforschers stimmt nicht heiter, denn wir sehen es bereits heute, dass auch unser Apothekenbereich vom Personalmangel betroffen ist. Es fehlen Approbierte und PTA. Wo soll das enden? Was lässt sich dagegen tun? Arbeitsmarktforscher Sell geht davon aus, dass möglicherweise auch die mittleren Berufe aufgewertet werden müssten, vor allem der PTA-Beruf, durch Qualifizierung, Weiterbildung, Aufstiegsmöglichkeiten. Ob das der richtige Weg ist und ob das reicht? Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, sieht da schon eher Defizite beim Apothekenhonorar: Es müsste endlich erhöht werden, damit die Apotheke im Wettbewerb um Arbeitskräfte bessere Gehälter bieten könne. Mein liebes Tagebuch, guter Ansatz, aber da macht die Politik nicht mit. Und nun? Geht die Kaskade weiter? Noch mehr Personalmangel, noch mehr Schließungen, noch mehr Versand?



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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4 Kommentare

@sabine

von Karl Friedrich Müller am 27.02.2022 um 21:43 Uhr

Ich Jammer halt gerne.
Wenn Sie es nicht verstehen, kann ich auch nichts machen.
Es geht darum, dass wir der Politik nichts bedeuten. Wir sollen funktionieren, Geld gibt es nicht dafür.
Das wird sich auch nicht ändern.
Genauso wie im Rest des Gesundheitswesens.

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Personal

von Karl Friedrich Müller am 27.02.2022 um 13:48 Uhr

Dr. Müller- Bohn schreibt schon Eingangs der DAZ 8, dass mehr Geld für etablierte Leistungen die Bundestagsabgeordneten nicht in Aussicht stellten. Mehr Geld könne durch Umschichtungen finanziert werden.
Geile Idee. Fangen wir doch bei denen an. Diäten zurück auf das Niveau von 2004. Mehr als „etablierte Leistungen“ erbringen die doch nicht? Im Gegenteil, es sind ja immer weniger präsent.
Als ich das gelesen habe, dass also der Topf gleich groß bleibt, hab ich mir gedacht, dass man nun endgültig vom Beruf abraten muss. So viel Ignoranz ist unbeschreiblich.
Wir können alles auf das Niveau 2004 einfrieren, für alle. Aber Leistungen gibt es halt auch keine mehr, schon gar nicht zusätzlich. Was wurde alles eingepreist in unser Honorar seitdem?! Hallo?
Im Grund hieße das mal Dienst nach Vorschrift auf Stand 2004!!!!
Dr.Müller-Bohn spricht zwar nur vom Notdienst, der Geldmangel betrifft jedoch alle Bereiche.
(Dieser perverse Unsinn Präquali gehört sofort abgeschafft)
Zum Notdienst noch eines: wenn Kollegen den Umsatz der Notdienstapotheke auch noch „klauen“, tagsüber, zum Beispiel durch Absprachen, dann können die ihn gerne auch ganz, also auch nachts machen. Es ist nicht einzusehen, dass man dann den Deppen spielt und andere abkassieren.
Es gibt NULL Solidarität, kein Mitdenken, nur Egoismus.
Der Beruf ist auf diese Weise so gut wie tot. Nur die Egoisten überleben (noch eine Weile)

» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten

AW: Personal

von Sabine Schmeider am 27.02.2022 um 21:14 Uhr

Was wollen Sie uns mit Ihrem Gejammer eigentlich sagen ?

AW: Personal

von FrankConnySabine am 28.02.2022 um 5:48 Uhr

Hallo Frank, Hallo Conny, ist jetzt ein kleines Sabinchen aus euch rausgeschlüpft? Wie läufts in der Karibik? Oder schauen sie nur auf die Fototapete im Bezirkskrankenhaus?

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