COVID-19-Impfungen in Apotheken

Söder beim Impfstart in München: „Apotheken können Pandemie“

München - 09.02.2022, 10:45 Uhr

Bayerns Ministerpräsident Söder lies es sich nicht nehmen, beim Impfstart in München dabei zu sein. (x / Foto: Schlenger / DAZ)

Bayerns Ministerpräsident Söder lies es sich nicht nehmen, beim Impfstart in München dabei zu sein. (x / Foto: Schlenger / DAZ)


Zum bundesweiten Start des COVID-19-Impfangebots in Apotheken sind etwa 500 Betriebe dabei. Gut 130 sind es in Bayern, wo sich Minister- und Kammerpräsident demonstrativ hinter das Angebot stellten. BLAK-Chef Benkert stellte zudem klar, es sich um ein ergänzendes und kein Konkurrenzangebot zur Ärzteschaft handle. 

„Die Apotheken können Pandemie, sie bieten gute Beratung und haben ein großes Vertrauenspotenzial bei den Kunden“, sagte Markus Söder (CSU) beim Impfstart in München. Der Ministerpräsident und der Präsident der Bayerischen Landesapothekerkammer (BLAK), Thomas Benkert, hatten es sich nicht nehmen lassen, die Impfung der ersten Kundin in der Schwabinger Feilitzsch-Apotheke persönlich zu begleiten.

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 „Wir begrüßen das Impfangebot sehr und hoffen, dass es einen weiteren Fortschritt bringt, zumal die Neuimpfungen derzeit etwas zurückgegangen sind“, sagte Söder. 

Markus Söder (Foto: Schlenger / DAZ)

Die Pandemie sei in den unterschiedlichen Wellen durch unterschiedliche Phasen gegangen. Wenn es an die Omikronvariante angepasste Impfstoffe gebe, werde es womöglich eine neue Impfherausforderung geben. Deshalb sei es gut, neben den Impfzentren und der Ärzteschaft eine dritte Impfsäule zu etablieren, zumal die Apotheken durch die Niederschwelligkeit vergleichsweise geringere Hürden für Interessierte habe. Das sah Ralph Laves, Inhaber der Feilitzsch-Apotheke, genauso: Jedes niederschwellige Impfangebot sei ein großer Mehrwert für die Kundinnen und Kunden der Apotheke und damit auch ein Mehrwert für das Pandemiegeschehen, mit dem Ziel, möglichst früh viele Boosterungen und hohe Impfquoten zu erreichen.

Kammerpräsident Thomas Benkert (Foto: Schlenger / DAZ)

Kammerpräsident Thomas Benkert erläuterte vor Pressevertretern die Voraussetzungen zur Impfung seitens der Apotheken und den Ablauf für die Impflinge. Interessierte Apothekerinnen und Apotheker durchliefen ärztlich geleitete Impfschulungen, die sie auch für den unwahrscheinlichen Fall notwendiger Erste-Hilfe-Maßnahmen vorbereiteten. Apotheken müssten geeignete Räumlichkeiten und einen Versicherungsschutz nachweisen. Sind Impfpass, Personalausweis und eventuell Allergieausweise parat, seien für die kostenlose Impfung 20 Minuten plus mindestens 10 Minuten Nachbeobachtungszeit zu rechnen. Da es sich bei den COVID-19-Impfstoffen nicht wie bei der Grippeimpfung um Eindosen-Zubereitungen handele, sondern um Vials mit sechs bis zehn Impfdosen, sollten sich Interessierte optimalerweise anmelden; dies ermögliche der Apotheke, die Impfdosen planbar an einem Tag zu verabreichen, ohne dass Vakzine zu verwerfen sei. Aber auch spontane Impfungen seien gegebenenfalls möglich.

„Ergänzendes Angebot und kein Konkurrenzangebot zur Ärzteschaft“

„Es handelt sich um ein ergänzendes Angebot und kein Konkurrenzangebot zur Ärzteschaft“, stellte Benkert klar. Dabei könnten die Apotheken durchaus jene Arztpraxen entlasten, die durch „Normalbetrieb“ plus COVID-19-Impfungen schon länger am Limit arbeiteten. Andererseits müsse sich auch jede interessierte Apotheke fragen, ob neben dem Tag- und Notdienst und den zusätzlichen coronabedingten Botendiensten qualifiziertes Personal für Schulung und Impfung abkömmlich sei. Die grundsätzliche Bereitschaft der Apotheken zum Impfangebot sei weithin vorhanden. Man sei stolz, dass man in Bayern aktuell knapp 700 Apothekerinnen und Apotheker durch die zertifizierte Schulung habe bringen können.

Auf der Website der Bayerischen Landesapothekerkammer können Nutzer nach impfenden Apotheken filtern. Die ABDA rät Impfinteressierten zur Website „www.mein-apothekenmanager.de“. Hier lässt sich die Postleitzahl eingeben, die Seite zeigt Impfapotheken in der Nähe.


Ralf Schlenger, Apotheker. Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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3 Kommentare

Der Taugenichts wieder

von Paul am 09.02.2022 um 20:54 Uhr

Spaßvogel und Möchtegern-Macher Markus Söder darf bei sowas natürlich nicht fehlen. Bei großen Bildern ist er immer gern zur Stelle, nur hat er halt leider nichts vorzuweisen. Bayern macht in puncto Corona-Politik Fehler am laufenden Band. Statt auf Parteifreund Armin Laschet einzudreschen, um von seinen eigenen Problemen abzulenken hätte er sich von ihm lieber ein paar Tipps holen sollen. NRW mit weitaus mehr Bevölkerung, einer 10-Mio-Megacity Rhein-Ruhr und halb so viel Fläche hat die Pandemie deutlich besser im Griff, als Söder in seinem Freistaat.
Nur zur Info: ich wohne in beiden Bundesländern zu gleichen Teilen, kenne also die Situation in beiden Ecken.

» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten

AW: Der Taugenichts wieder

von Gert Müller am 10.02.2022 um 18:23 Uhr

Bei dem grössten Looser -Laschet- Tipps holen ? Allein diesem Unglücksmenschen und Egomanen haben wir diese Regierung zu verdanken.

AW: Der Taugenichts wieder

von Paul am 10.02.2022 um 18:34 Uhr

@Müller:
Einfach mal die Zahlen vergleichen zwischen NRW und Bayern, und danach entscheiden. Nicht nach Emotionen oder Sympathie, sondern nach harten Zahlen und Fakten, wie Erfolg nun mal gemessen wird. Da liegt die Regierung Laschet der von Söder Haushoch überlegen.

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