Initiative der Landesapothekerkammer

Häusliche Gewalt: Thüringer Apotheken kooperieren mit Frauenhäusern

Stuttgart - 06.01.2022, 09:15 Uhr

Eine gemeinsame Initiative der Landesapothekerkammer Thüringen und der Thüringer Frauenhäuser möchte auf Hilfsangebote bei häuslicher Gewalt aufmerksam machen. (c / Foto: LAKT)

Eine gemeinsame Initiative der Landesapothekerkammer Thüringen und der Thüringer Frauenhäuser möchte auf Hilfsangebote bei häuslicher Gewalt aufmerksam machen. (c / Foto: LAKT)


Informationen via Pflasterbox

Um diese Aufgabe künftig zu übernehmen, versendete die Landesapothekerkammer im vergangenen November an alle Thüringer Apotheken Aktionspakete. Eine beigelegte Broschüre informierte die Apothekenteams über das Thema „Häusliche Gewalt“. Sie dient zudem als Leitfaden, um Möglichkeiten und Grenzen in der Apotheke zu ermitteln und enthält eine Checkliste, um im Fall von Anzeichen für häusliche Gewalt angemessen reagieren zu können.

Darüber hinaus enthielten die Aktionspakete Pflasterboxen mit als Packungsbeilage getarnten Informationen. In diesen wird den Betroffenen Mut gemacht und unter anderem auf violind.de verwiesen. Unter diesem Link erhalten Interessierte, neben einer Hilfestellung zur Bewertung der eigenen Lage, alle Kontaktmöglichkeiten zu Frauenhäusern in ihrer Nähe.

Bild: LAKT

Mit Hilfe eines beigelegten „VIOLIND-Rezepts“ kann auf diskrete Art und Weise der Kontakt in der Apotheke hergestellt werden.

Online-Schulung für Apothekenteams

Um den teilnehmenden Teams mehr Sicherheit im Umgang mit heiklen Situationen zu geben, wurden gemeinsam mit den Thüringer Frauenhäusern im 4. Quartal 2021 insgesamt 60 Apothekenmitarbeiter geschult.

In diesem Jahr werden die Schulungen fortgesetzt. Die nächste Einführungsveranstaltung „Wissen was hilft“ findet am 20.01.2022 als Online-Seminar statt. Interessierte können sich bei der Landesapothekerkammer Thüringen anmelden.

Alternativ können die Betroffenen auch das Codewort „VIOLIND“ nutzen, um in den teilnehmenden Apotheken unauffällig um ein vertrauliches Gespräch zu bitten.

Mittels Türaufklebern und Plakaten für die Offizin können Apotheken die Teilnahme an der Aktion kommunizieren und sich so für Betroffene kenntlich machen.

Die grundsätzliche Idee, dass Apotheken als Anlaufstellen dienen, ist nicht neu. Weil während der Lockdown-Phase Apotheken mit die einzigen Geschäfte waren, die überhaupt noch öffnen durften, wurden in vielen Ländern Aktionen gestartet, mit denen Apotheken Frauen in Notsituationen weiterhelfen wollten. Hier ein Überblick:



Nadine Sprecher, Apothekerin, Redakteurin PTAheute.de
redaktion@daz.online


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