Vorsicht Neben- und Wechselwirkungen

FDA genehmigt Paxlovid gegen COVID-19 für die orale Einnahme zu Hause

Stuttgart - 23.12.2021, 14:15 Uhr

Im Januar sollen in den USA mehr als 250.000 Dosen Paxlovid zur Verfügung stehen. (x / Foto: IMAGO / Xinhua)

Im Januar sollen in den USA mehr als 250.000 Dosen Paxlovid zur Verfügung stehen. (x / Foto: IMAGO / Xinhua)


Wann Paxlovid nicht angewendet werden darf

Kontraindikation für Arzneimittel, die über CYP3A abgebaut werden:

  • Alpha1-Adrenorezeptor-Antagonist: Alfuzosin
  • Analgetika: Pethidin, Piroxicam, Propoxyphen
  • Antianginöse Arzneimittel: Ranolazin
  • Antiarrhythmika: Amiodaron, Dronedaron, Flecainid, Propafenon, Chinidin
  • Anti-Gicht-Arzneimittel: Colchicin
  • Antipsychotika: Lurasidon, Pimozid, Clozapin
  • Mutterkornderivate: Dihydroergotamin, Ergotamin, Methylergometrin
  • HMG-CoA-Reduktase-Hemmer: Lovastatin, Simvastatin
  • PDE5-Hemmer: Sildenafil (Revatio®) bei pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH)
  • Beruhigungsmittel/Hypnotika: Triazolam, orales Midazolam

Kontraindikation für CYP3A-Induktoren (Paxlovid darf nach dem Absetzen nicht sofort angewendet werden):

  • Krebsarzneimittel: Apalutamid
  • Antikonvulsiva: Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin
  • Antimykobakterielle Mittel: Rifampicin
  • Pflanzliche Produkte: Johanniskraut (Hypericum perforatum)

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Die US-Regierung hat mitgeteilt, von Paxlovid zehn Millionen Dosen für 5,3 Milliarden US-Dollar (4,7 Milliarden Euro) gekauft zu haben. Die Auslieferung könnte noch in diesem Jahr beginnen. „Da die Herstellung dieser Pille aufgrund des komplexen wissenschaftlichen Prozesses Zeit in Anspruch nimmt, wird die Produktion in den kommenden Monaten hochgefahren“, so US-Präsident Joe Biden. Im Januar sollen in den USA demnach mehr als 250.000 Dosen zur Verfügung stehen.

Wie wirkt Molnupiravir?

 Molnupiravir ähnelt von seinem chemischen Aufbau der Nukleinbase Cytosin und wird so als „falscher“ Baustein in die neue RNA der Virus-Nachkommen eingebaut, was die RNA-Synthese und damit Virusvermehrung stört. Letztlich schleust Molnupiravir während sich das Virus vermehrt Fehler in dessen Genom ein, die dann auch im neu entstehenden Virus eingebaut werden. Das Virus kann sich dadurch nicht weiter vermehren. Molnupiravir ist in Forscherkreisen auch bekannt als EIDD-2801 und wurde schon als Wirkstoff bei Grippe untersucht, wohl aber noch nicht klinisch. (cel)



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