Entscheidung gefallen

Lauterbach wird Bundesgesundheitsminister im Kabinett Scholz

Berlin - 06.12.2021, 10:20 Uhr

Der Epidemiologe Karl Lauterbach wird in den kommenden vier Jahren Bundesgesundheitsminister unter Kanzler Scholz sein. (Foto: IMAGO / Jürgen Heinrich)

Der Epidemiologe Karl Lauterbach wird in den kommenden vier Jahren Bundesgesundheitsminister unter Kanzler Scholz sein. (Foto: IMAGO / Jürgen Heinrich)


Dass das BMG in der Ampel-Koalition an die SPD geht, war bereits bekannt. Nun ist auch die Personalfrage geklärt: Der Gesundheitsexperte Karl Lauterbach wird auf Jens Spahn (CDU) folgen und das Ministerium in den kommenden vier Jahren führen, wie der künftige Bundeskanzler Olaf Scholz heute bekannt gab.

Wer wird neue:r Bundesgesundheitsminister:in? Diese Frage war in den vergangenen Wochen oft Gegenstand von Spekulationen – denn mit Blick auf die COVID-19-Pandemie ist klar, dass ihm oder ihr nicht viel Zeit zum Einarbeiten bleibt. Angesichts der mehr als besorgniserregend hohen Inzidenzen ist schnelles und sicheres Handeln gefragt.

Mehr zum Thema

Scholz lüftete heute auch das bisher gut gehütete Geheimnis, wer Spahns Nachfolge antreten wird: Er werde Karl Lauterbach für das Amt der Bundesgesundheitsministerin nominieren, kündigte Scholz bei einer Pressekonferenz in Berlin an. Der Epidemiologe sitzt seit dem Jahr 2005 für die SPD im Bundestag. Während der Pandemie war er Dauergast in diversen Talkshows gewesen. Er tritt kein leichtes Erbe an: In den vergangenen Wochen sind die Inzidenzen hierzulande wieder rasant gestiegen, die vierte Welle hat Deutschland voll im Griff.

Lauterbach bedankte sich für das Vertrauen der Partei und das positive Feedback auch vonseiten der Bevölkerung. „Mit mir wird es keine Kürzungen im Gesundheitssystem geben“, kündigte er an. Es gelte nun, das Gesundheitswesen zu stabilisieren und für kommende Herausforderungen zu wappnen.

Auch abseits der Pandemie hinterlässt Spahn einige Baustellen, denen sich Lauterbach wohl bald widmen muss, zum Beispiel die Reform der Notfallversorgung. Für die Apotheker:innen dürfte aber insbesondere die bevorstehende verpflichtende Einführung des E-Rezepts zum 1. Januar 2022 wichtig sein, die offenbar nicht ausreichend vorbereitet ist. Erst am vergangenen Mittwoch forderten einige der Gesellschafter der Gematik, darunter der Deutsche Apothekerverband, das E-Rezept erst dann in die Fläche zu bringen, wenn es sich in Praxistests bewährt hat. Das dürfte jedenfalls zum Jahreswechsel nicht gelingen – bisher haben den Angaben zufolge lediglich 42 elektronische Verordnungen den Prozess vollständig durchlaufen.



Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Was können die Apothekerinnen und Apotheker von dem ­polarisierenden Sozialdemokraten erwarten?

Karl Lauterbach ist neuer Bundesgesundheitsminister

Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP

Doch keine Mehrwertsteuerabsenkung für Arzneimittel

Apothekenpläne unverändert / Mehrwertsteuer auf Arzneimittel wird doch nicht gesenkt

Der Koalitionsvertrag steht

Impfkampagne stockt erneut

Dahmen: Corona-Impfungen in Apotheken?

 GKV-Finanzstabilisierungsgesetz 

Viel Abstimmungsbedarf beim geplanten Spargesetz

Grüne und FDP sprechen mit SPD

Söder: „Die Ampel wird kommen“

3 Kommentare

Gute Nacht!

von Nachdenker am 06.12.2021 um 22:36 Uhr

Es war zu erwarten, dass die "Heulboje" Lauterbach Gesundheitsminister wird. Er wird sein Unheil weiter anrichten - von Lipobay und Reductil über das Kaputtsparen der Krankenhäuser, als Aufsichtsrat der Rhönkliniken bis 2013 und das Schließen kleinerer Krankenhäuser zugunsten großer Krankenhauskonzerne und die Ausbeutung des Pflegepersonals. Mit "Karlchen" wird die Pandemie niemals enden, denn die Millionen Toten, die er uns "versprach" , gab es weder 2009 noch 2020/2021 (Gott sie Dank!!!)

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Chance für jeden

von Düsseldorf am 06.12.2021 um 10:35 Uhr

Es wird Zeit, dass sich unsere Standesorganisation weiter entwickelt und die Chancen sieht und nutzt.
Wir können nicht länger auf Kosten der jungen Generation Innovationen und pharmazeutische Dienstleistungen und andere Möglichkeiten ignorieren.
Auf dem Land muss die Apotheke Anlaufstelle für alle gesundheitlichen Fragen werden und in der Stadt müssen kreative Ideen her und digitale Lösungen.
Beratung und Dienstleistungen müssen bezahlt werden und wir müssen aufhören zu jammern und die Grabenkämpfen einstellen.
Ansonsten gehen alle jungen Apotheker in die Industrie und unser Berufsstand geht ein.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Lauterbach

von Sabine Schneider am 06.12.2021 um 10:27 Uhr

Da kann das zarte Pflänzchen Versandhandel ja weiter gut gedeihen.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.