SPD-Vorstoß

Bremen plant 10-Minuten-Stadt: Apotheken sollen für jeden zu Fuß erreichbar sein

Marseille - 15.10.2021, 17:50 Uhr

In Bremen und Bremerhaven will die SPD es jedem möglich machen, innerhalb von 10 Gehminuten eine Apotheke zu erreichen. (Foto: IMAGO / Norbert Neetz)

In Bremen und Bremerhaven will die SPD es jedem möglich machen, innerhalb von 10 Gehminuten eine Apotheke zu erreichen. (Foto: IMAGO / Norbert Neetz)


Politik ist in der Verantwortung

Im Antrag wird der Bremer Senat aufgefordert, zu prüfen, wo eine solche Versorgung der Quartiere mit Gütern des täglichen Lebens gesichert ist. Und überall dort zu handeln, wo das noch nicht der Fall sei. „Ist vor Ort kein entsprechendes Angebot eines Lebensmittelhandels, einer Apotheke oder einer Post vorhanden, so ist die Politik in der Verantwortung und sollte einen Prozess initiieren, um Anbieter für eine gute Nahversorgung mit Gütern des täglichen Lebens im Quartier zu gewinnen“, so der Antrag im Wortlaut. Um das zu erreichen, sollten „unterschiedliche Unterstützungsmaßnahmen“ für Gebiete mit mangelnder Nahversorgung geprüft werden, darunter „ein Landesförderprogramm, das Anbieter:innen finanzielle Anreize zur Ansiedlung zusichert sowie steuerliche Begünstigungen für Anbieter:innen“.

Aber wie genau könnten finanziellen Anreize aussehen, die Apotheken zur Ansiedelung bewegen sollen? Konkret sei noch nichts beschlossen, sagt Andreas Reißig, Pressesprecher der Bremer SPD-Fraktion auf Nachfrage der DAZ. Man befinde sich noch in der Startphase des Projekts. Denkbar seien aber Prämien bei der Niederlassung in einem bestimmten Quartier oder die Vermietung von günstigen Gewerberäumen sowie die genannten steuerlichen Vorteile.

AK Bremen: noch keine abschließende Meinung

Die Bremer Apothekerkammer teilte gegenüber der DAZ mit, sie sei „bislang noch nicht“ in das Projekt eingebunden. Man habe sich zu den Überlegungen der SPD noch keine abschließende Meinung bilden können. Grundsätzlich unterstütze man aber „Initiativen, welche die Vor-Ort-Apotheken stärken und als wesentlichen Bestandteil der Gesundheitsversorgung anerkennen“.



Irene Habich, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

nicht Euer Ernst, oder?

von Karl Friedrich Müller am 16.10.2021 um 10:04 Uhr

Da macht vorneweg die SPD die Apotheken kaputt, zerstört die Strukturen, Einkommen und Umsatz, verkauft uns auf Spargelfahrten an Versender, ebenso Spahn und dann werden "finanzielle Anreize" gesetzt, damit wieder ein paar öffnen, alle paar Meter und natürlich in der Großstadt, nicht auf dem Land?
Das ist der Staat, die Politiker, keine Ahnung, kein Plan, nicht vorausschauend.
Fassungslos. Da bleibt nur ein bitteres Lachen.

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