Neue Grundsatzerklärung der FIP

Alle müssen bei der Digitalisierung mitziehen

Remagen - 29.09.2021, 16:45 Uhr

Die Apotheken sollen treibende Kraft bei der Integration evidenzbasierter digitaler Technologien in die tägliche Praxis sein, schreibt der Weltverband FIP in seiner neuen Grundsatzerklärung.  (s / Screenshot: fip.org / DAZ)

Die Apotheken sollen treibende Kraft bei der Integration evidenzbasierter digitaler Technologien in die tägliche Praxis sein, schreibt der Weltverband FIP in seiner neuen Grundsatzerklärung.  (s / Screenshot: fip.org / DAZ)


Die Interessen des Berufsstandes wahren

Die Mitgliedsorganisationen des Welt-Apothekerverbandes werden angehalten, mit Standardisierungsorganisationen zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass die Ansichten und Bedürfnisse des Berufsstandes und das Wohl der Patienten bei der Entwicklung digitaler Gesundheitsstandards ausreichend berücksichtigt werden. Sie sollen die Einführung interoperabler digitaler Technologien fördern und an Kriterien für die Bewertung und Zertifizierung digitaler Technologien in der Apothekenpraxis mitwirken. Außerdem regt die FIP an, die Einführung der Position eines „Chief Information Officers“ in der Apotheke in Erwägung zu ziehen. Auch politisch sollen sich die nationalen Standesvertretungen einbringen, und zwar bei der Entwicklung einer nationalen Strategie für die Aufnahme digitaler Technologien in Apothekendienstleistungen sowie bei der Integration pharmazeutischer Dienstleistungen in nationale und internationale digitale Gesundheitsarchitekturen.

Aus-, Fort- und Weiterbildung unerlässlich

„Um das Potenzial der digitalen Gesundheit in einem nachhaltigen Apotheken-Ökosystem zu nutzen, braucht die Welt selbstbewusste, agile und digital fähige pharmazeutische Arbeitskräfte“, lautet eine weitere klare Ansage der FIP. Deswegen wird der Aus-und Weiterbildung in der Grundsatzerklärung ein hoher Stellenwert beigemessen. Hier werden gleich alle in die Pflicht genommen. Die Regierungen sollen die interprofessionelle Ausbildung zur Nutzung digitaler Technologien sowohl im Studium als auch im Berufsleben fördern und finanziell unterstützen und die Mitgliedsorganisationen Vor- und Nachdiplomkurse zur Weiterqualifizierung entwickeln und durchführen. Ein wichtiger Pfeiler sind natürlich die akademischen Einrichtungen der Pharmazie. Sie sollen unter anderem ein Kerncurriculum und einen Bewertungsprozess für die Pharmaziestudierenden und Absolventen entwickeln und sicherstellen, dass diese mit ausreichenden Kenntnissen und Fähigkeiten im Bereich Digital Health ausgestattet sind. Gemeinsam mit den Berufsverbänden sollen sie außerdem E-Trainings für eine passende Weiterbildung auf die Beine stellen. Die FIP sagt ihrerseits zu, die Mitgliedsorganisationen bei der Entwicklung von Bildungsressourcen und Standards für eine angemessene digitale Gesundheitskompetenz, wie etwa digitaler Gesundheitslehrpläne, zu unterstützen.

Apotheker sollen die treibende Kraft sein

„Die digitale Transformation kann eine integrative, gerechtere und ethische Nutzung des Gesundheitswesens ermöglichen, Gesundheitsergebnisse verbessern und Gesundheitskosten senken und sie ist oft umweltfreundlicher“, so die Überzeugung der FIP. „Seien Sie eine treibende Kraft bei der Integration evidenzbasierter digitaler Technologien in die tägliche Praxis“, so der Appell an die Apotheker. „Stellen Sie sicher, dass die Belegschaft der Apotheke über die entsprechenden digitalen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügt.“



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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