Bilanz ziehen nach der Flutkatastrophe

Drei Monate nach der Flut: Millionen-Schäden bei Apotheken und die Kunden „im Exil“

Ahrtal - 28.09.2021, 17:50 Uhr

Mehr als drei Monate nach der Flutkatastrophe steht in einigen betroffenen Orten noch immer nicht fest, ob die Apotheken wieder öffnen können. (c / Foto: IMAGO / blickwinkel)

Mehr als drei Monate nach der Flutkatastrophe steht in einigen betroffenen Orten noch immer nicht fest, ob die Apotheken wieder öffnen können. (c / Foto: IMAGO / blickwinkel)


Große Anerkennung für betroffenen Apotheker

Besondere Anerkennung zollt die Sprecherin der LAV Rheinland-Pfalz den betroffenen Apotheken: „Trotz allem eigenen Unglück haben die betroffenen Apotheken mit ihren Teams die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung so schnell es ging wieder aufgenommen. Mithilfe des Katastrophenschutzes und der Bundeswehr, aus provisorischen Räumen oder Containern heraus, wurden die Menschen versorgt – pharmazeutisch und menschlich. Apotheker berichten uns, wie froh die oft traumatisierten Einwohner waren, wenn sie unten den Hunderten Einsatzkräften, die meist aus allen Teilen Deutschland ausrückten, bekannte Helfer aus der Apotheke vor Ort sahen. Jeder Apotheker, der auch in normalen Zeiten schon ,Kummerkasten‘ seiner Patienten ist, kann sich vorstellen, welche Erlebnisse die Menschen in ihrer Apotheke vor Ort loswerden konnten. Und wie viel Kraft es kostet, wenn man selbst einen Schicksalsschlag, die Zerstörung der eigenen Apotheke, erleben müsste. Wir können unseren Kolleginnen und Kollegen nur von Herzen danken für ihren Einsatz und ihnen Respekt zollen, auch jenen, die ,ohne Murren‘ die Notdienste der zerstörten Apotheken übernehmen mussten“, sagt sie.

Für die Zukunft sei es wichtig, die Apotheken auch dann nicht zu vergessen, wenn die Schlagzeilen verschwunden sind. „Jetzt steht der Wiederaufbau der Apotheken als Bestandteil der Infrastruktur an. Eine wieder aufgebaute Apotheke in einem Ortsteil ohne Einwohner und ohne Ärzte ist wenig sinnvoll. Es ist vielfach noch zu früh, um abschätzen zu können, wie es mit den am schlimmsten betroffenen Ortsteilen weitergeht, und ob ältere Unternehmer, Hausbesitzer, Ärzte und eben auch Apothekeninhaber diesen Schritt mitgehen“, sagt Engel-Djabarian.



Volker Budinger, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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