Update nach mehr als zwei Monaten

Wie läuft es mit den E-Rezepten in der Fokusregion?

Stuttgart - 09.09.2021, 07:00 Uhr

Seit Kurzem können von teilnehmenden Arztpraxen in Berlin und Brandenburg elektronische Verordnungen ausgestellt werden. Diese können dann von den Patient:innen in teilnehmenden Apotheken eingelöst werden.  Aber klappt das wirklich? (c / Foto: Schelbert)

Seit Kurzem können von teilnehmenden Arztpraxen in Berlin und Brandenburg elektronische Verordnungen ausgestellt werden. Diese können dann von den Patient:innen in teilnehmenden Apotheken eingelöst werden.  Aber klappt das wirklich? (c / Foto: Schelbert)


Gibt es Apotheken, die schon E-Rezepte erhalten haben?

Außerdem arbeitet man bei der Gematik auch im Hintergrund am E-Rezept. Eine Sprecherin erklärt gegenüber der DAZ: „Für Softwareanbieter der Praxis-/Apothekenverwaltungssysteme sowie Abrechnungszentren, die weit in der Entwicklung vorangeschritten sind, bietet die gematik kontinuierlich Testsessions an – sogenannte 'Konnektathons'. Im Rahmen dieser organisierten Integrationstests können Hersteller das Zusammenspiel ihrer Lösung mit anderen am Prozess beteiligten Systemen frühzeitig erproben. Zudem steht die Referenzumgebung der Gematik den Herstellern dauerhaft zur Verfügung. Das hat den Vorteil, dass auch die Softwaresysteme, die aktuell nicht an der Testphase zum E-Rezept in der Fokusregion Berlin-Brandenburg teilnehmen, eigenständig Tests durchführen und sich auf die Zertifizierung der KBV bis 1. Oktober vorbereiten können.“

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Aber wie viele Rezepte ausgestellt wurden und wie viele Ärzte teilnehmen, ist also auch von der Gematik nicht zu erfahren. An den teilnehmenden Apotheken scheint es auf jeden Fall nicht zu mangeln, da listet die Gematik-App so einige in der Region. Eine, die bereits ein E-Rezept erhalten hat, konnte die DAZ-Redaktion allerdings noch nicht ausmachen. Auf der technischen Ebene scheint es wohl zumindest in der Testumgebung an der einen oder anderen Stelle noch zu haken, wie aus informierten Kreisen zu erfahren ist – aber angeblich nichts, was sich nicht lösen lässt. Bleiben die Verordner:innen als Knackpunkt, wo genau das Problem aber liegt, ist bislang unbekannt. 

Es werden allerdings unweigerlich Erinnerungen an GERDA, das baden-württembergische E-Rezeptmodell-Projekt, wach. Wie viele Rezepte dort ausgestellt wurden, darüber äußerten sich die Verantwortlichen in der Öffentlichkeit stets ungern. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) bezifferte eine Sprecherin der KV dann irgendwann, dass es sich um rund 50 E-Rezepte handelt, die von November 2019 bis zum (vorläufigen) Ende des Pilotprojekts im April 2020 ausgestellt wurden.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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3 Kommentare

Digitalisierung

von J.M.L. am 10.09.2021 um 8:16 Uhr

Rohrkrepierer ist das richtige Wort, alleine die Cannabis und Dronabinol-Abrechnungen sind so komplex, undurchsichtig und verschwurbelt dass man den Hash-Code samt retournierter fehlerhafter Abrechnungsrückmeldung an die Wand klatschen könnte !

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Das wird nix

von Gabriele Demuth-Eberle am 09.09.2021 um 16:11 Uhr

Das ganze ist doch ein Rohrkrepierer. Das wird nie und nimmer was mit dem Termin. Warum kann sowas nicht parallel laufen bis alles klappt? Z.B. mit dem Token auf dem Muster 16, damit man auch beliefern kann, wenn das E-Rezept nicht funktioniert. Warum muss immer alles in einer Hau-Ruck-Aktion enden? Denkt in der Potitik vielleicht mal jemand nach? Wär ja zu schön...

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Danke

von Johannes Berlitz am 09.09.2021 um 9:14 Uhr

Danke an die Berliner und Brandenburger. Wenn Sie so weitermachen, kann es sein, dass wir um diesen Scheiß (Entschuldigung) herumkommen.

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