Honorierte pharmazeutische Dienstleistungen

GKV-Spitzenverband: Gezielter Einsatz statt Gießkanne

Berlin - 09.09.2021, 16:50 Uhr

Der GKV-Spitzenverband bedauert, dass nun die Schiedsstelle zu den pharmazeutischen Dienstleistungen angerufen wird. (Foto: IMAGO / Steinach)

Der GKV-Spitzenverband bedauert, dass nun die Schiedsstelle zu den pharmazeutischen Dienstleistungen angerufen wird. (Foto: IMAGO / Steinach)


Prävention und Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit an erster Stelle 

Der GKV-Spitzenverband erklärte nun, er bedauere, dass der Gang vor die Schiedsstelle notwendig wird. „Wir haben jetzt die Chance, mit neuen pharmazeutischen Dienstleistungen die Versorgung für die Versicherten maßgeblich zu verbessern. Der GKV-Spitzenverband steht in den Startlöchern, die gesetzlichen Vorgaben umzusetzen, und das Geld ist da“, heißt es in einem Statement. Es komme nun darauf an, die Mittel zielgerichtet einzusetzen, um die Versorgung ernsthaft zu stärken. „Wir brauchen gezielte und hochwertige Dienstleistungen, die vor allem auch Apotheken in ländlichen Regionen zugutekommen und den Versicherten weiterhelfen. Das Prinzip Gießkanne bringt uns nicht weiter und ist nicht im Sinne der Versicherten.“

Ähnlich äußerte sich der Verband bereits im vergangenen Jahr in seiner Stellungnahme zum VOASG. Darin hatte er erklärt, dass seiner Ansicht nach Apotheken mit einer hohen Anzahl von Patientenkontakten wesentlich stärker profitieren werden als wenig frequentierte Apotheken, insbesondere in ländlichen Regionen. „Also die Apotheken, die auch heute bereits in Bezug auf ihre wirtschaftliche Lage glänzend dastehen.“

Aktuell beteuert der Verband: „An erster Stelle steht für uns neben der Prävention die Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit. Die Apotheken sollen ihre besondere pharmakologische Kompetenz nutzen, um sämtliche Maßnahmen eines Medikationsprozesses optimal zu managen und somit die Patientinnen und Patienten bestmöglich vor Risiken bei der Arzneimitteltherapie zu schützen. Das wäre ein echter Mehrwert für die Patientinnen und Patienten und damit auch eine zusätzliche Vergütung wert.“

Dies ist sicher auch das, was die Apothekerseite will – doch für eine echte Vereinbarung nach den Vorgaben des Gesetzes muss man selbstverständlich sehr viel konkreter werden. Das wird nun Aufgabe der Schiedsstelle unter dem Vorsitz des ehemaligen Vorsitzenden des Gemeinsamen Bundesausschusses, Dr. Rainer Hess, sein.



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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1 Kommentar

Wie wäre es,

von Karl Friedrich Müller am 09.09.2021 um 18:49 Uhr

Wenn man uns zunächst mal unser Einkommen lassen würde? So entdecken die KK immer mehr Einsparmöglichkeiten im NonRx Bereich, Hilfsmitteln. Nun sinken die Erstattungspreise für Nadeln und Lanzetten drastisch. Bei Teststreifen ist die Schraube schon länger aktiv. Für HiMi wird am liebsten auch kaum Aufschlag gewährt. Wir haben nicht nur keine Anpassung (nach oben) seit 2004, sondern andauernd Kürzungen. Nonchalant abgenickt von unseren „Vertretern“, der LAVen . Da kann man das poplige Getue um die paar Euro nur fassungslos betrachten. Missgünstig und kleinkariert. Unsere andere Vertretung, die sich für demokratisch hält, die ABDA, möchte am Liebsten alles unter strengster Geheimhaltung vergraben. Es könnte ja einer meckern oder merken, dass da was unsauber verläuft? (Spekuliert. Aber was für Gründe gibt es für so ein Verhalten?)

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