Osteoporose beim Mann

Warnsignal Rückenschmerz

Radolfzell am Bodensee - 06.09.2021, 12:15 Uhr

Während es sich bei 80 bis 90 Prozent der weiblichen Fälle um eine primäre Osteoporose handelt, sind bei Männern mehr als die Hälfte aller Fälle sekundär, d. h. durch andere Krankheiten oder medikamentöse Therapien, bedingt. (b/Foto: LIGHTFIELD STUDIOS / AdobeStock)

Während es sich bei 80 bis 90 Prozent der weiblichen Fälle um eine primäre Osteoporose handelt, sind bei Männern mehr als die Hälfte aller Fälle sekundär, d. h. durch andere Krankheiten oder medikamentöse Therapien, bedingt. (b/Foto: LIGHTFIELD STUDIOS / AdobeStock)


Bei Osteoporose denkt man primär an ein weibliches Problem – doch auch Männer treffen poröse Knochen. Ursache kann ein Testosteronmangel sein. Doch wie merken Männer eine Osteoporose? Nicht selten kommt es zu Wirbelbrüchen und Rückenschmerzen, weswegen diese vor allem bei älteren Männern und abnehmender Körpergröße diagnostisch abgeklärt werden sollten. Was ist dann zu tun?

Osteoporose ist vor allem als Frauenleiden bekannt, aber auch zahlreiche Männer sind davon betroffen. Dennoch wird die Krankheit gerade bei ihnen unterschätzt und noch nicht ausreichend diagnostiziert. Im Unterschied zu Frauen tritt die Erkrankung bei Männern erst später im Leben auf. Das Risiko dafür nimmt jedoch mit dem Alter zu. Während es sich bei 80 bis 90 Prozent der weiblichen Fälle um eine primäre Osteoporose handelt, sind bei Männern mehr als die Hälfte aller Fälle sekundär, d. h. durch andere Krankheiten oder medikamentöse Therapien, bedingt.

Testosteron-Mangel häufigste Osteoporose-Ursache bei Männern

So spielen hormonelle Umstellungen auch bei Männern eine Rolle, und Testosteron-Mangel ist die häufigste Ursache für sekundäre Osteoporose bei Männern. Ähnlich wie bei Frauen ist auch bei Männern der Knochenschwund ein schleichender Prozess, der im Anfangsstadium zunächst unbemerkt verläuft. Insbesondere Calcium- und Vitamin-D-Mangel sind die Ursache dafür, dass das normalerweise bestehende Gleichgewicht zwischen knochenabbauenden und knochenaufbauenden Zellen gestört ist. Dadurch lässt nicht nur die Knochendichte nach, sondern auch die Qualität der Knochensubstanz ist vermindert, und das Gewebe wird instabil.

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Langfristig sind osteoporotische Knochenbrüche die Folge. Diese können bereits durch harmlose Alltagsbewegungen entstehen. Häufig treten Wirbelbrüche auf, die sich oft in starke Rückenschmerzen äußern, bei einem Wirbeleinbruch auch in einem Verlust der Körpergröße. Meist sind diese Brüche nicht zuletzt auch aufgrund der Schmerzen mit einer stark eingeschränkten Beweglichkeit verbunden.

Warnsignal Rückenschmerz

Plötzlich auftretende heftige und anhaltende Rückenschmerzen sollten deshalb insbesondere beim Vorliegen weiterer Risikofaktoren wie hohes Alter, Verlust an Körpergröße, Bewegungsmangel, Calcium- und Vitamin-D-Mangel unbedingt diagnostisch abgeklärt werden. Mit der steigenden Lebenserwartung nimmt auch die Inzidenz der Osteoporose bei Männern stetig zu. Umso wichtiger ist es, Patienten und Ärzte für die Problematik zu sensibilisieren und Risikopatienten frühzeitig zu identifizieren. Vorbeugende Maßnahmen, zu denen insbesondere auch eine ausreichende Calcium- und Vitamin-D-Versorgung gehören, können den Krankheitsverlauf aufhalten. Mit Maßnahmen zur Sturzprophylaxe wie Gang- und Gleichgewichtstraining lässt sich zudem das Frakturrisiko reduzieren.


Dr. Daniela Leopoldt, Apothekerin
redaktion@daz.online


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