Streit um TI-Anschluss

Red Medical: Es ist noch nichts entschieden

Stuttgart - 17.08.2021, 15:15 Uhr

Red bietet eine zentrale Lösung für den TI-Anschluss an, bei der der Konnektor im Rechenzentrum steht und nicht wie sonst üblich in der Apotheke. (x / Screenshot: Red Medical)

Red bietet eine zentrale Lösung für den TI-Anschluss an, bei der der Konnektor im Rechenzentrum steht und nicht wie sonst üblich in der Apotheke. (x / Screenshot: Red Medical)


Pharmatechnik ist nicht das einzige Softwarehaus, mit dem Red sich streitet

Red-Geschäftsführer Alexander Wilms weiß, dass die Softwarehäuser der externen TI-Anbindung nicht offen gegenüber stehen. Pharmatechnik sei nicht der einzige Anbieter, mit dem man deswegen im Clinch liege, berichtet er gegenüber der DAZ. In Bezug auf die aktuellen Vorkommnisse erklärt er, dass das Hauptsacheverfahren noch nicht einmal begonnen habe. Bislang habe es lediglich eine handelsrechtliche Klage gegeben. Weil das Landgericht München I keine marktbeherrschende Stellung des Softwarehauses gesehen habe, sei die einstweilige Verfügung gekippt worden, so Wilms.  „Das ist erst das erste Scharmützel. Da ist noch nichts entschieden.“ 

Red will sich neben weiteren juristischen Schritten diesbezüglich auch direkt ans BMG wenden. Schließlich sei seitens des Ministeriums Wettbewerb in diesem Bereich ausdrücklich gewünscht gewesen, auf diese Weise werde er aber unterbunden, so Wilms. Man werde auf jeden Fall schnellstmöglich nun die weiteren juristischen Schritte prüfen, um den Kunden bald eine Lösung anzubieten.

Softwarehäuser halten sich bedeckt

Die anderen Softwarehäuser halten sich auf Anfrage der DAZ bedeckt. So möchte sich beispielsweise ADG explizit auf Nachfrage nicht äußern. Die Antwort von CGM Lauer fällt eher kryptisch aus: „Die Schnittstelle zu TI-Konnektoren ist grundsätzlich standardisiert. CGM Lauer stellt explizit auch eine Schnittstelle zu Konnektoren anderer Hersteller zur Verfügung. Der Kunde muss in diesem Fall die Rolle des Koordinators übernehmen. So muss er beispielsweise sicherstellen, dass die Version der Warenwirtschaft mit der jeweiligen Version des Konnektors zusammenarbeitet und hier ggf. auf beiden Seiten Anpassungen vornehmen.“



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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