Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

08.08.2021, 07:30 Uhr

Probleme mit Hash-Codes, Probleme mit der Impfzertifikaterstellung – die neue Welt der Digitalisierung fängt ja gut an... (Foto: Alex Schelbert)

Probleme mit Hash-Codes, Probleme mit der Impfzertifikaterstellung – die neue Welt der Digitalisierung fängt ja gut an... (Foto: Alex Schelbert)


5. August 2021

Die Lage ist doch klar und eindeutig: Fürs Erstellen eines digitalen Impfzertifikats (sofern es endlich wieder möglich ist) erhält die Apotheke mittlerweile nur noch 6 Euro je ausgestelltes Impfzertifikat. Mein liebes Tagebuch, wir erinnern uns: Zu Beginn dieser Dienstleistung gab’s laut Corona-Impfverordnung noch 18 Euro für die Erstellung des Zertifikats über eine Erstimpfung und  6 Euro für das Zertifikat der Zweitimpfung. Aber diese angemessene Vergütung währte nicht lange, Spahn kürzte schon nach kurzer Zeit drastisch auf 6 Euro je Zertifikat. Und seitdem heißt es: Der Zeitaufwand ist mega gestiegen, die Vergütung mega gesunken. Mein liebes Tagebuch, ist nicht schön, macht Frust, ist aber Fakt. Nun soll es Apotheken geben, die versuchen, einen kleinen Ausgleich auf eigene Faust vorzunehmen: Sie verlangen von den Kunden eine zusätzliche Gebühr von 6 Euro! Doch das ist eindeutig nicht erlaubt, worauf auch die Apothekerkammer Berlin hinweist: „Es ist nicht zulässig, von Geimpften für das Ausstellen digitaler Impfzertifikate eine zusätzliche Vergütung zu verlangen.“ Tja, so ist es. Immerhin, alles ist freiwillig: Wer nicht will, muss keine Impfzertifikate digitalisieren. Ob das aber dem Apotheken-Image guttut?



Peter Ditzel (diz), Apotheker
Herausgeber DAZ / AZ

redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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4 Kommentare

Höhere Gewalt

von Karl Friedrich Müller am 09.08.2021 um 7:03 Uhr

„Das wurde so vereinbart“ Also der Aufdruck des Hash Codes.unabwendbares
Schicksal, wie die Fluten im Juli? Zu Vereinbarungen gehören doch immer 2? Bei uns offensichtlich nicht.
Man kann auch mal nein sagen. Gerade hier wäre eine gute Gelegenheit gewesen, Druck aufzubauen. Unsere erpressbaren Vertreter ohne Rückgrat gehen mir auf den Wecker.
Wie schrieb ein Kollege so schön: es gibt auch noch eine Rückseite auf dem Rezept….. (wobei durch die Digitalisierung das ausufern könnte, so ganz ohne Papier)
Die Digitalisierung fällt uns schwer auf die Füße. Es muss ein Ende haben mit den Erpressungen der GKV. Vor allem können wir das alles nicht ohne erheblich mehr Vergütung leisten.

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AW: Höhere Gewalt

von Karl Friedrich Müller am 09.08.2021 um 7:06 Uhr

PS: und dann natürlich auch noch die Retaxdrohung. Für Dinge, die wir nicht zu verantworten haben. Sondern hier vor allem die KK!
Diese Schweinerei gehört auch endlich unterbunden, generell!

Digitales ohne Ende

von Dr.Diefenbach am 08.08.2021 um 12:53 Uhr

...Vielleicht kommt man zeitnah zu der Erkenntnis, dass dieses gewaltsame Überstülpen von Digital auf allen Ebenen nicht die perfekte
Lösung der Zukunftsplanung ist.Apothekers sind ja auch ganz gierig auf Alles was nach IT aussieht,dabei sieht man an derart vielen Stellen, dass
die Analogie zumindest gleichwertig ist:Das sieht man beim Auto, der Digitalmist kostet Energie ,verursacht Kosten bei Schäden die sich gewaschen haben.Das sieht man im Einzelhandel ,wo das Digitale bei Lieferproblemen einfach dies mitteilt OHNE Informationen wann die Sache behoben ist,
das sieht man am Fahrkartenautomaten oder auch bei McDonalds Bestellungen(manchmal braucht man das..),wo dann erstmal ein
Lieferdienst digital zwischengeschaltet wird .Der Hunger ist dann aber vorbei,da der Vorgang umständlich ist.Das sieht man -Beispiele bekannt,
beim täglichen Bankumgang, wo der Digitaldienst öfters Korrekturen bzw. "Wartung" braucht.Dass der Versandhandel-digital-auch nach inzwischen langer Installation vielfach einfach unzuverlässig zu Arbeiten scheint, ist ja auch nichts Neues.Oder die digitale Übersendung der Covid-Impfstoffe usw.Fazit:Alles Digital;Macht das Leben schmal .

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Kommentar

von Gregor Nelles am 08.08.2021 um 11:05 Uhr

Ja, Ich sehe es schon vor mir, wie die Kunden mit einem QR-Code in der Apotheke stehen und die Apothekerinnen diesen QR-Code nicht auslesen können und die Arzneimittelversorgung in ihren Grundfesten erschüttert wird. Ich werde dann allen die Telefonnummer von Herrn Spahn geben oder vom Bundesministerium für Gesundheit da können Sie dann ihre Beschwerden hinrichten und ihre Klagen .
Bei der Vergütung von sechs Euro für den digitalen Impfpass können wir natürlich keine umfangreichen Prüfungen mehr machen der Personen , die vor uns stehen oder aus welchen Ländern die Personen kommen. Das geht natürlich bei diesem Preis nicht mehr.
Bezüglich des Versandhandels kann man nur sagen, dass die Benachteiligung der Bundes deutschen Apotheken jetzt enden muss und wir den Versandhandel auch für deutsche Apotheke ins benachbarte EU Ausland fordern müssen. Es ist doch nicht einzusehen, dass in Bezug auf die Impfstoffverteilung europäisch gedacht wird und gehandelt wird und der Arzneimittel Versand nur nach Deutschland hinein erlaubt wird, aber wir Deutschen Apotheker dürfen nicht nach Österreich in den Niederlanden Frankreich und Polen Uwe. unserer Arzneimittel unsere wertvollen Arzneimittel verschicken. Dies muss jetzt enden.

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