Unabhängigkeit der STIKO

Corona-Zusatzimpfungen für bereits Geimpfte?

Stuttgart - 02.08.2021, 13:45 Uhr

Gibt es bald Auffrischimpfungen für diejenigen, die in den vergangenen Monaten Vakzinen von AstraZeneca oder Johnson & Johnson erhalten haben? (c / Foto: Prostock-studio / AdobeStock)

Gibt es bald Auffrischimpfungen für diejenigen, die in den vergangenen Monaten Vakzinen von AstraZeneca oder Johnson & Johnson erhalten haben? (c / Foto: Prostock-studio / AdobeStock)


Ärzteverband: Unabhängigkeit der Impfkommission mit Reform absichern

Zum Vorgehen Israels sagte Virologe Mertens, dass nichts dagegen spreche, wenn ein Staat aus Fürsorgepflicht solche Impfangebote mache – auch ohne Evidenz. Aufgabe der STIKO seien jedoch Empfehlungen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. Insofern warte man eine Datengrundlage ab. Diese Aussage lässt sich nun sicherlich auch auf die aktuellen Pläne des Bundesgesundheitsministeriums übertragen, allerdings war hier in den vergangenen Monaten auch immer wieder der politische Druck auf das eigentlich unabhängige Gremium der STIKO Gegenstand von Diskussionen.

Wie die dpa ebenfalls am Freitag berichtete, hat der Verband der Amtsärzte nun angeregt, die Unabhängigkeit der wissenschaftlichen Einrichtung organisatorisch abzusichern: „Man müsste überlegen, wie die STIKO künftig aufgehängt ist, um ihre Neutralität und Unabhängigkeit zu sichern“, sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, der „Ärzte Zeitung“ (Online). Derzeit ist die STIKO am Robert Koch-Institut angesiedelt. Dabei handelt es sich um eine Bundesbehörde und damit gerate die STIKO „in den Bereich Politik und Politikberatung“, erklärte Teichert. Die Kommission brauche zudem hauptamtliche Strukturen, die die professionelle Arbeit der ehrenamtlich tätigen Kommissionsmitglieder unterstütze.

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Am heutigen Montag heißt es in der dpa nun wieder: Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält Corona-Impfungen von Kindern ab zwölf Jahren für angemessen. Dass die Politik hier jetzt Fakten schaffe, sei richtig, sagte Lauterbach am Montag im Deutschlandfunk vor Beratungen der Gesundheitsministerkonferenz zu dem Thema. Die wesentlichen Studien zur Impfung von Kindern zeigten, dass eine Durchseuchung mit der Delta-Variante des Coronavirus gefährlicher sei als eine Impfung. Wissenschaftlich komme er klar zu dem Ergebnis, dass Impfungen Kindern helfen. Auch die US-Gesundheitsbehörde CDC, die weltweit wohl die besten Experten habe, empfehle die Impfung von Kindern. In den USA seien mehr als sechs Millionen Kinder geimpft, die Immunisierung sei hier gut untersucht. Lauterbach sagte, die STIKO vertrete hier eine „Außenseiterposition“.

Der STIKO-Vorsitzende Thomas Mertens sagte am Montag wiederum dem Sender NDR Info, es gebe noch zu wenige Daten über mögliche gesundheitliche Folgeschäden für 12- bis 17-Jährige. „Wir sagen, wir können nicht eine generelle Empfehlung aussprechen, solange wir diesbezüglich nicht die notwendige Datensicherheit haben.“



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