Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

18.07.2021, 07:30 Uhr

Die Unwetter-Katatstrophe überschattet alles. (Foto: Alex Schelbert)

Die Unwetter-Katatstrophe überschattet alles. (Foto: Alex Schelbert)


16. Juli 2021

Google streckt seine Datenfühler in den Gesundheitsbereich aus. Wie der Hauptautor des Google-Watch-Blogs, Jens Minor, in einem Gastbeitrag für den Digital-Health-Newsletter des Handelsblattes schreibt, sei bereits 2019 ein Testlauf für eine Art Cloud-Angebot für Kliniken zur Verwaltung der Patientenakten ankündigt worden. Google Health wolle aber nicht nur Daten verwalten, sondern mit Hilfe einer Künstlichen Intelligenz auch analysieren, um fehlerhafte Daten und Diagnosen zuerkennen und Behandlungen oder gar Arzneimittel vorzuschlagen. Auch die Patienten will Google mit einer App gewinnen, mit der man dann auf sein Diagnosen, Rezepte und die eigenen Daten zugreifen kann. Mein liebes Tagebuch, wir erinnern uns: Es gab bereits mal „Google Health“, aber der erste Anlauf wurde 2013 eingestellt. Dieser erste Versuch war lediglich eine Plattform, auf der die User lediglich die eigenen Vitalwerte wie Größe, Gewicht, bekannte Krankheiten oder auch eingenommene Arzneimittel verwalten konnten. Der geplante zweite Anlauf scheint dagegen eine andere Qualität zu haben – ob er freilich Erfolg haben wird, ist offen. Es wird vermutlich auch davon abhängen, wie gut die hiesigen Patientenakten und Daten-Plattformen im Gesundheitswesen sein werden. Auf alle Fälle: Da kommt was auf uns zu.

 

Mein liebes Tagebuch, die Bilder und Nachrichten von der Unwetter-Katastrophe im Westen Deutschlands gehen einem nicht aus dem Kopf. Kleinste Bäche entwickelten sich in kürzester Zeit zu reißenden Fluten, überschwemmten zahlreiche Ortschaften, zerstörten über 130 Menschenleben und vernichteten Hunderte von Existenzen. Auch zahlreiche Apotheken sind in den betroffenen Gebieten regelrecht geflutet. Ein Nachrichtensprecher, der eine überschwemmte Apotheke in der Nähe der Wupper zeigte: „Die Wupper fließt jetzt durch die Apotheke.“ Und Apothekerin Linda Wnendt von der Ahrtor-Apotheke in Bad Neuenahr-Ahrweiler postete auf Facebook ein kurzes Video von ihrer einstigen Apotheke, von der nun nichts mehr übriggeblieben ist, nachdem sie geflutet wurde. Mein liebes Tagebuch, man schaut fassungslos hin und ist sprachlos. Apotheker Christian Fehske von der Rathaus-Apotheke in Hagen hatte dagegen Glück: Die Fluten der Volme stoppten nur wenige Meter vor der Apotheke, vor den Kellerfenstern. Wieder andere Apotheken mussten temporär schließen, weil z. B. Wasser in den Keller gelaufen war, in dem die EDV oder der Kommissionierer steht und alles dagegen tun, damit die Geräte nicht „absaufen“. Die für die betroffenen Gebiete zuständigen Apothekerkammern von Rheinland-Pfalz und Nordrhein haben mitgeteilt, dass sie alles dafür tun wollen, praktische und unbürokratische Lösungen zu finden, vor allem was die Fragen der Öffnungen der Apotheken und der Notdienstbereitschaft betrifft. Notwendige Schließungen werde man natürlich unbürokratisch genehmigen, heißt es. Außerdem sei man natürlich dabei, die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung zu organisieren. Verschont geblieben sind dagegen die Niederlassungen von Sanacorp, Noweda, Gehe und Phoenix in den Katastrophengebieten. Aber man wolle alles Menschenmögliche tun, so ließ z. B. die Noweda wissen, die Arzneimittelversorgung in den Gebieten aufrecht zu halten. Und Gehe teilte mit, dass man eine Task Force eingerichtet habe, um den leidtragenden Apotheken zur Seite zu stehen. Mein liebes Tagebuch, bei allem Leid ist es schön zu hören, dass der Zusammenhalt in der Krise so gut ist. Ganz konkret: „Apotheker helfen“ und das Hilfswerk der Baden-Württembergischen Apothekerinnen und Apotheker haben bereits Spendenaufrufe gestartet, um Betroffenen zu helfen. Auch der Abrechnungsdienstleister Scanacs sammelt Spenden für betroffene Apotheken.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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1 Kommentar

…das Leben geht weiter

von Conny am 18.07.2021 um 8:19 Uhr

Der Baerbockmoment des Herrn Laschet könnte ihm die Kanzlerschaft kosten.

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