UN-Weltdrogenbericht

Jugendliche halten Cannabis für immer weniger gefährlich

Berlin - 29.06.2021, 07:00 Uhr

Expert:innen fordern mehr Investitionen in die Forschung – sowohl zu den Gefahren, die mit dem Konsum von Cannabis einhergehen, als auch zu einem möglichen medizinischen Nutzen der Droge. (Foto: IMAGO / ZUMA Wire)

Expert:innen fordern mehr Investitionen in die Forschung – sowohl zu den Gefahren, die mit dem Konsum von Cannabis einhergehen, als auch zu einem möglichen medizinischen Nutzen der Droge. (Foto: IMAGO / ZUMA Wire)


Schwächt Debatte um Nutzen das Bewusstsein für Risiken?

In den vergangenen Jahren habe die Diskussion um den medizinischen Gebrauch von Cannabis dazu geführt, dass Heranwachsende die potenziell schädliche Wirkung der Droge weniger ausgeprägt wahrnähmen als zuvor, so die Autoren des Berichts. Wie sehr diese Entwicklung in den langfristigen Anstieg der Konsumraten hineinspiele, sei schwer auszumachen, heißt es weiter. Dennoch geht das UNODC von einem Zusammenhang aus. Die Experten fordern mehr Investitionen in die Forschung sowohl an den Gefahren, die mit dem Konsum von Cannabis einhergehen, als auch an einem möglichen medizinischen Nutzen der Droge.

Während das UNODC tendenziell eher für eine restriktive Drogenpolitik steht, sprechen die Zahlen aus der Sicht der FDP für eine kontrollierte Freigabe von Cannabis zu Genusszwecken. Der drogenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag, Wieland Schinnenburg, hält die „Repressionspolitik“ für gescheitert. „Während der Pandemie hat der Cannabiskonsum einen erneuten Höchststand erreicht“, so Schinnenburg. „Der UN Drogenbericht unterlegt erneut die Gefahren des Schwarzmarkt-Cannabis mit immer höheren THC-Gehalten. Nur durch eine kontrollierte Abgabe kann eine Qualitätskontrolle und die damit verbundene Risikoreduzierung ermöglicht werden.“



Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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