PEI: Kein Risiko durch bestimmte Impfstoff-Verunreinigungen

Die Corona-News des Tages

Berlin - 02.06.2021, 06:58 Uhr

(Bild: Thaut Images / AdobeStock)

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Epdiemische Lage von nationaler Tragweite soll offiziell verlängert werden / Forscher warnen vor vier Wochen Impfabstand bei AstraZeneca / Curevac sammelt weiter Daten für Zulassung / Vereinzelt schon Corona-Testzentren geschlossen / Ärztepräsident Reinhardt zu Kinder-Impfung: Eltern sollen entscheiden / STIKO-Vorsitzender: Impfung ist „kein Lakritzbonbon“ / Israel will mit Impfung von 12- bis 15-Jährigen beginnen / Kabinett billigt Ende der Priorisierung bei Corona-Impfungen

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie überschlagen sich an manchen Tagen die Nachrichten zu COVID-19. 

Um Ihnen den Überblick zu erleichtern, bietet DAZ.online Ihnen hier einen Überblick über die wichtigsten Corona-News des Tages – direkt aus dem News-Kanal der Deutschen Presse-Agentur. 

Spahn will sich frühzeitig auf mögliche vierte Welle vorbereiten / NRW: Keine Erstimpf-Termine in Impfzentren / WHO erteilt zweitem chinesischen Corona-Impfstoff Notfallzulassung / Umfrage: Viele Deutsche wollen auch nach Pandemie Maske tragen / Entwicklungsminister Müller: Impfdosen für ärmere Länder finanzieren / Sieben-Tage-Inzidenz auf 36,8 gestiegen / Betriebsärzte: Höhe der Impfdosen ist besser als erwartet

17:41

Pandemie-Notlage soll offiziell verlängert werden 
 

Berlin (dpa) - Die Koalition will die Pandemie-Notlage nationaler Tragweite verlängern, die als rechtliche Grundlage für Corona-Regelungen etwa zu Impfungen und Testkosten dient. Der Bundestag hatte die «epidemische Lage» erstmals am 25. März 2020 festgestellt und sie im November bestätigt. Nun solle die festgestellte epidemische Notlage nationaler Tragweite, die sonst Ende Juni auslaufen würde, erneut verlängert werden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Koalitionskreisen. Wann diese Verlängerung genau greifen soll, sei noch offen.

Das Nachrichtenportal «ThePioneer» (Donnerstag) zitierte aus einem Bundestagsantrag der großen Koalition, wonach eine Verlängerung für weitere drei Monate erforderlich sei. Laut Gesetz soll die Notlage automatisch als aufgehoben gelten, wenn der Bundestag nicht spätestens drei Monate nach Feststellung einer solchen Lage entscheidet, dass sie fortbesteht. Aktuell würden sich Deutschland und die Welt in einer sensiblen Phase befinden, so zitierte das Portal aus dem Antrag. Die Infektionszahlen seien auf einem nennenswerten, zum Teil sogar hohen Niveau, gleichzeitig werde zunehmend geimpft.

14:55

Vereinzelt schon Corona-Testzentren geschlossen

Stuttgart (dpa/lsw) - Das baden-württembergische Sozialministerium hat im Zuge der Diskussion über die Arbeit von Corona-Testzentren eine Abfrage bei den Gesundheitsämtern vor Ort gestartet. Ein Sprecher sagte am Mittwoch in Stuttgart, zahlreiche Gesundheitsämter seien in den vergangenen Wochen sehr wohl aktiv gewesen. Sie hätten Testzentren kontrolliert und ganz vereinzelt auch geschlossen, wenn Beschwerden bezüglich Abstrichtechnik, Hygienemängel oder ähnliches gemeldet worden waren.

Es sei bereits mehr als die Hälfte der Rückmeldungen eingegangen. Der Sprecher bestätigte auch einen Bericht der «Wirtschaftswoche», wonach Betrüger mutmaßlich über Briefkastenfirmen Tests abrechnen wollen, ohne ein physisches Testzentrum zu betreiben oder überhaupt jemanden zu testen. «Vereinzelte Fälle» solcher Testzentren, die es physisch gar nicht gibt, seien dem Gesundheitsministerium in Baden-Württemberg bereits bekannt geworden, sagte der Sprecher dem Bericht zufolge.

Nach Angaben des Ministeriums gibt es im Land etwa 6.800 Teststellen, darunter sind aber auch Apotheken, Labore und Ärzte. Die relativ geringen Anforderungen für die Zulassung solcher Teststationen hatte in den vergangenen Wochen zu einer schnell wachsenden Zahl neuer solcher Einrichtungen in ganz Deutschland geführt. Der Bund überweist den Testzentren 18 Euro pro durchgeführtem Antigen-Schnelltest. Nun aber gibt es Berichte über möglichen Abrechnungsbetrug bei den sogenannten Corona-Bürgertests.

13:39

Israel will mit Impfung von 12- bis 15-Jährigen beginnen

Tel Aviv (dpa) - Israel will kommende Woche mit der Impfung von Jugendlichen im Alter von 12 bis 15 Jahren gegen das Coronavirus beginnen. Nach längeren Beratungen teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch mit, die Gefahren einer Erkrankung seien höher als mögliche Nebenwirkungen der Impfung. «Die Fälle von Herzmuskelentzündungen bei 16- bis 19-Jährigen waren selten und sind meist ohne Komplikationen verlaufen», hieß es in der Mitteilung.

Angesichts der äußerst niedrigen Corona-Infektionsrate in Israel empfiehlt das Ministerium vorerst die Impfung von Risikopatienten, Angehörigen von Risikopatienten und Jugendlichen in Familien, die ins Ausland reisen wollen. «Abgesehen von den Risikogruppen kann jeder geimpft werden, der daran interessiert ist», hieß es weiter.

Das Neun-Millionen-Einwohner-Land Israel setzt seit dem 19. Dezember erfolgreich eine Impfkampagne um. Neuinfektionen und schwere Erkrankungen gingen in den vergangenen Monaten stark zurück. Deshalb hob Israel die staatlichen Corona-Beschränkungen am Dienstag nahezu komplett auf. Experten warnen allerdings weiter davor, dass neue Varianten aus dem Ausland eingeschleppt werden könnten.

13:02

Studie: Viele Deutsche haben in Corona-Krise deutlich zugenommen

München (dpa) - Seit Beginn der Corona-Pandemie haben sich viele Deutsche weniger bewegt - und zugenommen. Das geht aus Ergebnissen einer Umfrage hervor, die das Else Kröner Fresenius Zentrum für Ernährungsmedizin (EKFZ) an der TU München gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Forsa durchgeführt hat.

Demnach haben rund 40 Prozent der Befragten seit Corona an Gewicht zugelegt - im Durchschnitt 5,6 Kilogramm. Zudem bewegt sich etwas mehr als die Hälfte weniger.

Besonders die 30- bis 44-Jährigen klagten über mehr Last auf den Rippen - und die Menschen, die schon vor der Pandemie ein Gewichtsproblem hatten. Auffällig: Je höher der Body-Mass-Index (BMI), desto öfter gaben die Teilnehmer an, seit Corona zugenommen zu haben. «Corona befeuert damit die Adipositas-Pandemie», sagte EKFZ-Leiter Hans Hauner.

Die Studie zeigt außerdem, dass 52 Prozent der Befragten in der Corona-Krise weniger aktiv sind. Betroffen seien vor allem Männer, jüngere Menschen und Befragte mit höherem Bildungsstand. Mögliche Gründe: geschlossene Sportvereine und Fitnessstudios.

Wenig geändert hat sich hingegen beim Ernährungsverhalten der Deutschen. Etwa zwei Drittel essen so, wie sie es vor der Krise getan haben. Gut jeder Vierte gab an, aus Langeweile mehr zu essen.

12:53

PEI: Kein Risiko durch bestimmte Impfstoff-Verunreinigungen

Mainz/Langen (dpa) - Das für die Sicherheit von Impfstoffen zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) sieht keine Gefahr durch festgestellte Protein-Verunreinigungen im Impfstoff von AstraZeneca. Es gebe keine Gesundheitsrisiken, sagte Institutspräsident Klaus Cichutek dem Südwestrundfunk (SWR). Der Impfstoff sei ausgiebig getestet worden, inzwischen seien Millionen Impfungen erfolgt.

Forscher der Universitätsmedizin Ulm haben in dem Impfstoff Verunreinigungen durch Proteine entdeckt. Ob die Wirksamkeit dadurch beeinflusst wird oder es einen Zusammenhang zu Impfreaktionen gibt, könne aber nicht beantwortet werden, betonten die Forscher vergangene Woche in einer Mitteilung. Dazu seien weitere Untersuchungen nötig.

Das PEI hatte in einer Stellungnahme zu der Ulmer Publikation erklärt, die Fremdproteine müssten «ebenso wie andere Ursachen weiter untersucht werden».

Eine begrenzte Menge an Fremdproteinen, die im Rahmen der Herstellung in die Impfstoffprodukte gelangt, sei zulässig, erklärte das PEI. Eine Höchstgrenze werde in der Zulassung festgelegt. Es sei also möglich, dass auch in anderen Vektorimpfstoffen Fremdproteine nachgewiesen würden. Auch der Impfstoff von Johnson & Johnson ist ein solches Vakzin. Entscheidend sei, dass die festgelegten zulässigen Höchstwerte nicht überschritten würden, erklärte das PEI.

12:40

Ärztepräsident Reinhardt zu Kinder-Impfung: Eltern sollen entscheiden

Berlin (dpa) - In der Debatte um die Corona-Impfung von Kindern ab zwölf Jahren hat sich der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, gegen eine allgemeine Impfempfehlung ausgesprochen. Man müsse sich «wie bei jeder medizinischen Intervention - auch beim Impfen - überlegen, wie stehen Risiko und Nutzen in welchem Verhältnis», sagte Reinhardt am Mittwoch im Inforadio des rbb. Er plädierte dafür, die Eltern über die Impfung ihrer Kinder entscheiden zu lassen.

Da junge Menschen überwiegend nur leicht und oberflächlich erkranken oder sogar symptomlos die Infektion durchleben würden, «muss man sich überlegen, ob das ein ausreichender Grund ist, um einen Menschen zu impfen». Auch mit Blick auf noch unbekannte Nebenwirkungen «sind wir der Auffassung, dass man das individuell im Einzelfall entscheiden sollte», sagte Reinhardt.

Nach der Zulassung des Impfstoffs von Biontech/Pfizer durch die EU-Kommission auch für Kinder ab 12 Jahren können auch sie sich grundsätzlich vom 7. Juni an impfen lassen. Die Ständige Impfkommission zögert indes noch, den Impfstoff von Biontech/Pfizer zu empfehlen.

Aktuell beurteilt Reinhardt das Risiko für die Kinder in der Pandemie auch ohne Impfung als gering. Sollte sich aufgrund von Daten herausstellen, dass Kinder verstärkt mit Long-Covid-Folgen zu kämpfen haben, würde das die Situation verändern. «Dann würde man sagen, alle Probleme, die durch das Impfen entstehen können, wiegen den Nutzen, den man dadurch erreicht, dass man Long-Covid verhindert, nicht auf», meinte der Allgemeinmediziner. Doch bislang gebe es keine Daten und damit keinen Grund, «Kinder flächendeckend zu impfen».

12:29

Kabinett billigt Ende der Priorisierung bei Corona-Impfungen

Berlin (dpa) - Bei den Corona-Impfungen in Deutschland fällt die Priorisierung mit einer festen Reihenfolge wie vorgesehen zum kommenden Montag weg. Das Bundeskabinett billigte am Mittwoch Änderungen der Impfverordnung, die Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nun verkünden kann. Zugleich werden damit auf breiter Front Impfungen von Beschäftigten direkt über ihre Firmen möglich. Damit sollen Betriebsärzte ebenfalls ab kommendem Montag beginnen können und dafür in der ersten Woche mehr als 700.000 Impfdosen bekommen.

Wie Spahn weiter sagte, will der Bund künftig außerdem dafür sorgen, dass für künftige Pandemiefälle eine Kapazität von 600 Millionen bis 700 Millionen Impfdosen bereitsteht – für den Gebrauch in Deutschland oder anderen Teilen der Welt. Dazu solle es Ausschreibungen mit Laufzeiten von fünf Jahren geben. Mit einer jährlichen Reservierungsgebühr werde bei den Herstellern die Produktion des Impfstoffs für den Pandemiefall sichergestellt.

11:08

Spahn will sich frühzeitig auf mögliche vierte Welle vorbereiten

Berlin (dpa) - Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bereitet sich im Gegensatz zum Vorjahr bereits jetzt auf eine mögliche weitere Welle mit rasant steigenden Corona-Infektionszahlen vor. In diesem Jahr wolle er schon früher Risiken besprechen und Strategien zur Vermeidung einer vierten Welle durchgehen. «Die Gespräche habe ich schon mit Experten und dem Robert Koch-Institut begonnen», sagte Spahn am Mittwoch im ZDF-«Morgenmagazin».

Die Sensibilität dafür habe auch damit zu tun, dass sich die Lage im vergangenen Jahr nach einem Sommer mit niedrigen Inzidenzen im September und Oktober schlagartig verschlechtert habe. Insgesamt zeigte sich Spahn zufrieden mit der derzeitigen Situation: «Die Stimmung ist gerade zu Recht gut, die Inzidenzen sind niedrig, die Impfzahlen sind hoch, aber wir sehen in Ländern wie dem Vereinigten Königreich: Es kann auch schnell wieder schiefgehen

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist laut Robert Koch-Institut (RKI) den zweiten Tag in Folge gestiegen. Der Wert lag Angaben von Mittwochmorgen zufolge bei 36,8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche (Vortag: 35,2; Vorwoche: 46,8). Mit einem erneuten exponentiellen Wachstum der Fallzahlen werde bei vorsichtigen Öffnungen zunächst nicht gerechnet, sagte RKI-Chef Lothar Wieler.

8:17

Forscher warnen vor vier Wochen Impfabstand bei AstraZeneca

Die dpa berichtet ausführlich zu den Hypothesen zu Hirnthrombosen rund um die COVID-19-Vektorimpfstoffe – ein „Corona-Puzzle mit vielen Teilchen“. In diesem Text zitiert die dpa außerdem aus einem Artikel von „Zeit Online“ mit dem Titel „Forscher warnen vor vier Wochen Impfabstand bei AstraZeneca“: 

So warnt Greinacher im Gespräch mit „Zeit Online“ mit Blick auf TTS (Thrombose-mit-Thrombozytopenie-Syndrom) davor, den Impfabstand bei AstraZeneca von 12 auf vier Wochen zu verkürzen. Denn die von ihm beschriebenen fehlgeleiteten Antikörper werden in der Regel innerhalb von 3 Monaten abgebaut. Bei einem kürzeren Impfabstand kann die Situation entstehen, dass unbemerkt gebildete Antikörper nach vier Wochen noch nicht abgebaut und noch aktiv sind und dann die zweite Impfung die Reaktion verstärken könnte. Mehrere andere von „Zeit Online“ befragte Experten betonten allerdings, dass es bisher keine Daten gebe, die diese Überlegung untermauern. „Die meisten, wenn auch nicht alle, sagen aber, sie hielten Greinachers Überlegungen für plausibel“, schreibt „Zeit Online“.

8:17

Bis mindestens Mitte Juni keine Erstimpf-Termine in Impfzentren

Düsseldorf (dpa/lwn) - Trotz Aufhebung der Impfpriorisierung am kommenden Montag werden in den Impfzentren Nordrhein-Westfalens erstmal keine Termine für Erstimpfungen zur Verfügung stehen. Das stellte das NRW-Gesundheitsministerium am Mittwoch klar. Bis «mindestens Mitte Juni» seien in den Zentren keine entsprechenden Termine verfügbar, hieß es in einer Mitteilung. «Sobald wieder neue Terminfenster freigegeben werden können, wird das Ministerium dies frühzeitig kommunizieren», versprach das Haus von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU).

Laumann erklärte zu den Gründen, die Impfkontingente für die Erstimpfungen in den Impfzentren seien ausgeschöpft. «Wir haben die Lagerbestände seit April nahezu vollständig aufgelöst. Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir keinen Puffer mehr», sagte er. Das bedeute: Der vom Bund zur Verfügung gestellte Impfstoff müsse mindestens bis Mitte Juni komplett für Zweitimpfungen zur Verfügung stehen. «Daran ändert auch die Aufhebung der Priorisierung nichts.» Sobald wieder ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehe, werde es neue Termine für Erstimpfungen geben.

Am 7. Juni soll die Impfpriorisierung deutschlandweit aufgehoben werden. Die seit dem Impfstart eingeführten Vorranglisten nach Alter, Erkrankungen und Beruf sollen dann wegfallen. Am Donnerstag hatten Bund und Länder zudem festgelegt, dass sich von Montag an auch Kinder ab 12 Jahren gegen Corona impfen lassen dürfen.

Neben den Impfzentren sind die Hausärzte eine wichtige Säule bei der Impfkampagne gegen Corona. Die Praxen werden über die Apotheken und den Pharmagroßhandel direkt vom Bund mit Impfdosen beliefert. Als dritte Säule stoßen am 7. Juni zudem die Betriebsärzte hinzu. Sie werden ebenfalls vom Bund über die Apotheken und den pharmazeutischen Großhandel mit Impfdosen beliefert.

Laumann verwies darauf, dass mittlerweile mehr als acht Millionen Menschen in Nordrhein-Westfalen mindestens einmal geimpft seien. Die Nachfrage sei aber weiterhin sehr hoch. «Ich möchte daher betonen: Die Aufhebung der Priorisierung bedeutet nicht, dass jeder, der sich impfen lassen möchte, auch kurzfristig geimpft werden kann», sagte Laumann. «Und ich kann jeden verstehen, der ungeduldig wird.» Aber mit jedem Tag komme die Impfkampagne auch voran.

5:43

Sieben-Tage-Inzidenz auf 36,8 gestiegen

Berlin (dpa) - Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist laut Robert Koch-Institut (RKI) den zweiten Tag in Folge gestiegen. Der Wert lag Angaben von Mittwochmorgen zufolge bei 36,8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche (Vortag: 35,2; Vorwoche: 46,8). Über das offenbar gestoppte Absinken der Inzidenz hatte RKI-Chef Lothar Wieler am Dienstag gesagt, Modellierungen ließen einen leichten vorübergehenden Anstieg erwarten. Das RKI bringe dies mit Öffnungsschritten in Zusammenhang, die die Chancen des Virus erhöhten. Mit einem erneuten exponentiellen Wachstum der Fallzahlen werde bei vorsichtigen Öffnungen allerdings zunächst nicht gerechnet, so Wieler.

Binnen eines Tages meldeten die Gesundheitsämter dem RKI 4.917 Corona-Neuinfektionen, wie aus RKI-Angaben hervorgeht, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.35 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert kurz nach dem verlängerten Pfingst-Wochenende bei 2.626 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 179 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 270 Tote gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.687.828 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.509.600 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 88.774 angegeben.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Dienstagabend bei 0,77 (Vortag: 0,76). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 77 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

5:27

Entwicklungsminister Müller: Impfdosen für ärmere Länder finanzieren

Berlin (dpa) - Entwicklungsminister Gerd Müller hat vor einem Spitzentreffen der Impfallianz Covax verstärkte Anstrengungen zur Finanzierung von Impfdosen für ärmere Ländern gefordert. «Corona besiegen wir nur mit einer weltweiten Impfkampagne. Das muss auch für die Ärmsten gelten», sagte der CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Ziel müsse es sein, mindestens 30 Prozent der Menschen auch in Entwicklungsländern bis Anfang nächsten Jahres zu impfen.

Dazu müsse die globale Impfstoffplattform Covax bis Ende 2021 «endlich vollständig finanziert, Überkapazitäten von Impfstoffdosen in den reichen Ländern global gerecht verteilt und die Impfstoffproduktion in Entwicklungsländern aufgebaut werden», forderte Müller. «Ich hoffe, dass heute auf dem COVAX-Gipfel die noch fehlenden Mittel zum Kauf der Impfdosen für die armen Länder bereitgestellt werden», sagte er.

Weiterhin fehlten 16 bis 18 Milliarden US-Dollar - etwa für die Verteilung der Impfstoffe, für Kühlketten, Tests und Medikamente zur Behandlung der Folgen einer Covid-19-Infektion. Die internationale Gemeinschaft müsse diese Finanzlücke schließen. Deutschland geht nach seinen Worten voran und hat 2,2 Milliarden Euro für ein Welt-Impfprogramm bereitgestellt. Auch sei wichtig, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) angekündigt hat, dass Deutschland 30 Millionen Impfstoffdosen bis Jahresende an ärmere Länder abgeben wird. Auch Frankreich werde Impfstoff in gleicher Menge abgeben. «Andere Länder müssen jetzt nachziehen», sagte Müller.

Um fürs nächste Jahr besser vorbereitet zu sein, müsse auch schnell geklärt werden, wo und mit welchen Mitteln die Impfstoffproduktion in Entwicklungsländern ausgebaut werden könne. Nötig sei mehr Impfstoff «Made in Africa». Ein Technologieschub würde auch bei Routineimpfungen helfen, etwa gegen Masern, Polio oder Tollwut.

4:00

Umfrage: Viele Deutsche wollen auch nach Pandemie Maske tragen

Berlin (dpa) - Auch nach der Corona-Pandemie will fast die Hälfte der Menschen in Deutschland einer Umfrage zufolge weiter Maske zum Schutz vor Krankheiten tragen. Laut einer repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der «Augsburger Allgemeinen» (Mittwoch) sprachen sich 44,7 Prozent der Befragten dafür aus. 41,9 Prozent der Befragten wollen dagegen auf das Stück Stoff vor Mund und Nase dauerhaft verzichten. Der Rest ist unentschieden.

Durch die Corona-Maßnahmen wie Maske tragen, Abstand halten und häufiges Hände waschen sank auch die Fallzahl anderer Infektionskrankheiten deutlich. Ein Rückgang war vor allem bei den Infektionskrankheiten zu beobachten, die wie das Coronavirus per Tröpfchen übertragen werden. Im vergangenen Jahr gab es den Angaben zufolge etwa nur noch rund ein Drittel der Norovirus-Fälle von 2019. Die Grippesaison 20/21 fiel nahezu komplett aus. Bereits im Frühjahr 2020 hatte die Grippesaison ein verfrühtes Ende gefunden. Auch das wurde bereits auf die Corona-Maßnahmen zurückgeführt.

Ob der Frage nach dem Tragen der Maske auch nach der Pandemie zugestimmt wird, scheint auch davon abzuhängen, welcher Partei die Befragten nahestehen. Anhänger von AfD und FDP wollen demnach nach Corona größtenteils auf die Masken verzichten. Acht von zehn AfD-Wählern und rund zwei Drittel der FDP-Wähler sagten das. SPD- und Grüne-Wähler sehen das anders: Jeweils eine knappe Mehrheit will wieder zum Stück Stoff greifen, wenn beispielsweise die Grippesaison ansteht.

Auch das Alter spielt eine Rolle dabei, ob Menschen nach der Pandemie weiter Maske tragen wollen. 54,1 Prozent der Menschen über 65 sprachen sich laut der Civey-Umfrage dafür aus. Bei den 18- bis 29-Jährigen hingegen sprach sich eine Mehrheit (50,5 Prozent) dagegen aus, die Maske auch künftig im Alltag zu nutzen.

Und auch unter den Geschlechtern gibt es Unterschiede: Während 41,2 Prozent der Männer der Maske auch nach der Pandemie positiv gegenüber stehen, sind es bei den Frauen 48,2 Prozent. Dagegen lehnen 46,7 Prozent der Männer die Maske nach der Pandemie ab - und nur 37,3 Prozent der Frauen.

2:00

Betriebsärzte: Höhe der Impfdosen ist besser als erwartet

Berlin (dpa) - Wenige Tage vor dem Start der Impfkampagne in den Betrieben haben sich die deutschen Betriebs- und Werksärzte zufrieden über die Zahl der Impfdosen geäußert. «Wir haben als Betriebsärzte ein Anfangskontingent von über 700.000 Dosen erhalten», sagte die Vizepräsidentin des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW), Anette Wahl-Wachendorf, der «Rheinischen Post» (Mittwoch). Das sei deutlich besser als erwartet - auch im Vergleich zum Start der Hausarztkampagne. Bisher scheine es mit Logistik und Versorgung über die Apotheken im Großen und Ganzen gut zu laufen.

Das Gesundheitsministerium hatte vergangene Woche mitgeteilt, dass für Impfungen in Betrieben inzwischen mehr als 6.000 Betriebsärzte eine Bestellung aufgegeben hätten. Sie sollten in der zweiten Juniwoche 702.000 Dosen des Impfstoffs von Biontech/Pfizer bekommen 0 jeder eine zugesicherte Mindestmenge von 102 Dosen. Anfang März hatte Wahl-Wachendorf gesagt, die bundesweit rund 12.000 Werksmediziner könnten pro Monat etwa fünf Millionen Beschäftigte impfen.

Wahl-Wachendorf kritisierte allerdings «die geringe Vergütung - 20 Euro für eine aufsuchende Impfung sind nicht kostendeckend für den Aufwand des Impfprocederes. Da legen Ärzte faktisch drauf», monierte sie in der Zeitung.

Zum Start der Hausarztkampagne Anfang April hatten bundesweit 35.000 Hausärzte mit Impfungen gegen das Corona losgelegt. In der ersten Woche erhielten alle Praxen zusammen 940.000 Impfdosen. Das waren rein rechnerisch gut 26 Dosen pro Praxis.

Die Impfkampagne in Deutschland hatte Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Ab 7. Juni soll die Impfpriorisierung in ganz Deutschland aufgehoben werden, in einigen Bundesländern auch schon etwas früher.

Di, 01.06.2021

20:35

STIKO-Vorsitzender: Impfung ist „kein Lakritzbonbon“

Frankfurt/Hamburg (dpa) - Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (STIKO), Thomas Mertens, hat um Verständnis für die zögerliche Haltung bei Kinderimpfungen gegen Corona geworben. Zugleich sprach er mahnende Worte in Richtung Politik. «Den Kindern bietet man ja kein Lakritzbonbon an, das ist ein medizinischer Eingriff, und der muss eben entsprechend indiziert sein», sagte Mertens als Gast des NDR-Podcasts «Das Coronavirus-Update» am Dienstag.

In der Debatte um die Kinderimpfungen seien viele Argumente «leichthin genannt worden, die einer Nachprüfung nicht standhalten», kritisierte Mertens. So sei es zum Beispiel «nicht besonders sinnvoll», das Thema Schule mit der Impfdebatte zu verknüpfen. «Die STIKO - und ich glaube auch viele andere vernünftige Leute - halten diese sprachliche Verbindung von Impfung als Voraussetzung für das normale Leben der Kinder für einen Irrweg

19:02

Curevac sammelt weiter Daten für Zulassung

TÜBINGEN (dpa-AFX) - Während seit Monaten Impfstoffe der Konkurrenz verabreicht werden, werden für die Zulassung des Vakzins des Tübinger Biotech-Unternehmens Curevac weiter Daten gesammelt. Sie sollen nach wie vor noch im Juni vorliegen, wie ein Sprecher am Dienstag bekräftigte. „Diese werden es uns ermöglichen, das rollierende Zulassungsverfahren mit der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA zu finalisieren.“ Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.

Das unabhängige Data Safety Monitoring Board (DSMB) sehe keine Sicherheitsbedenken für den Impfstoff CVnCoV, teilte der Sprecher mit. Zudem habe es bestätigt, dass die Studie weiter fortgesetzt werde, um eine ausreichende Anzahl von Daten für die Durchführung einer statistisch signifikanten Wirksamkeitsanalyse zu sammeln.

„Zwischenanalysen zur Bestätigung des Fortschritts einer Studie sind ein normales Prozedere“, erläuterte der Sprecher. „Die Notwendigkeit einer erhöhten statistischen Aussagekraft angesichts komplexer klinischer Studiendaten ist nicht ungewöhnlich und bedeutet nicht, dass der Impfstoff möglicherweise nicht wirksam ist – es bedeutet nur, dass mehr Daten benötigt werden, um überhaupt erst eine fundierte Berechnung der Impfstoffwirksamkeit zu ermöglichen.“ Das Unternehmen habe keinen Zugang zu den anonymisierten Studiendaten und sei vom DSMB nur über den Fortgang der Studie informiert worden.

17:34

WHO erteilt zweitem chinesischen Corona-Impfstoff Notfallzulassung

Genf (dpa) - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einem zweiten chinesischen Corona-Impfstoff eine Notfallzulassung erteilt. Es handelt sich um das Präparat der Firma Sinovac. Die WHO bescheinigte dem Impfstoff mit der Zulassung am Dienstag, dass höchste Standards in Bezug auf Wirksamkeit und Herstellung eingehalten werden.

Nach der Beurteilung des unabhängigen WHO-Beraterstabs für Impfstoffe (SAGE) verhindert der Impfstoff bei 51 Prozent der Geimpften jegliche Krankheitssymptome. Bei 100 Prozent wurden eine schwere COVID-19-Erkrankung und ein Krankenhausaufenthalt verhindert.

Mit der Zulassung können UN-Organisationen das Mittel kaufen und verteilen. Darunter ist das internationale Impfprogramm Covax, auf das sich vor allem ärmere Länder bei der Zuteilung von Corona-Impfstoffen verlassen. Der Impfstoff der chinesischen Firma Sinopharm hatte die WHO-Zulassung bereits am 7. Mai bekommen.

Länder, die keine eigene Regulierungsbehörde haben, nehmen die WHO-Entscheidung oft als Grundlage für ihre eigene Zulassung. Für die EU, die USA und andere Länder mit Regulierungsbehörden hat die Notfallzulassung der WHO keine Bedeutung. Sie prüfen Wirkstoffe selbst und entscheiden über eine Zulassung.

Eine WHO-Notfallzulassung (EUL - Emergency Use Listing) gibt es bislang für die Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer, AstraZeneca, Janssen/Johnson & Johnson, Moderna und Sinopharm.


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