Forschung

PEI-Wissenschaftler stellen neuen Ansatz für COVID-19-Impfstoff vor

Düsseldorf - 25.05.2021, 09:15 Uhr

Die Wissenschaftler:innen setzen auf ein chimäres, von ihnen „Minispike“ genanntes Antigen. (x / Foto: IMAGO / Science Photo Library)

Die Wissenschaftler:innen setzen auf ein chimäres, von ihnen „Minispike“ genanntes Antigen. (x / Foto: IMAGO / Science Photo Library)


„Ein sicherer und effizienter 2 in 1-Ansatz“

Das, so die Wissenschaftler:innen, sei ein „kombinierter 2-in-1-Ansatz“. VLP haben eine erhöhte immunogene Wirkung und regen ebenfalls die Bildung von dann gegen die RBD gerichteten Antikörpern an.

Der Impfstoff befindet sich allerdings noch in der vorklinischen Erforschung. Getestet haben die Forscher:innen ihre Vakzine bislang erst im Tierversuch. In Mäusen gelang es ihnen bereits mit einer Dosis einen Titer an neutralisierenden Antikörpern zu erreichen, der äquivalent sei zu dem bei COVID-19-Patienten gefundenen. Eine zweite Booster-Injektion habe die virusneutralisierende Aktivität weiter erhöhen können.

Man habe mit der Arbeit zeigen können, dass sich „nicht ausbreitende Rhabdovirus-RNA-Replikons, die Minispike-Proteine exprimieren, eine wirksame Impfstoffplattform bieten können, die das bestehende Repertoire an Impfstoffen erweitern“, so die Forscher:innen.

Übertragung des Prinzips auf Vakzine gegen andere Erreger denkbar

Conzelmann und der Erstautor Alexandru Hennrich setzen der Veröffentlichung zufolge auf ihre Erfindung und haben in ein Patent auf die „Rabdovirus-Minispike-Anwendung“  investiert.

Obwohl es unter den rund 300 Impfstoff-Kandidaten Ansätze mit VLPs und andere Vektor-Varianten gibt, ebenso wie Impfstoffe mit Protein-Untereinheiten des S-Proteins, ist die Arbeit er deutschen und österreichischen Forscher:innen wohl in der Kombination recht einzigartig. Weitere Ergebnisse in den weiteren Testphasen dürften interessant sein.

Die Variante der gleichzeitigen Antigen-Präsentation auf den Zellen wie mit VLPs dürfte auch auf Vakzin-Ansätze gegen andere Erreger übertragbar sein.

Ein Problem könnte sich für die konkrete COVID-19-Vakzine allerdings durch den Variantenreichtum von SARS-CoV-2 ergeben. Alle vier als besorgniserregend eingestuften Varianten (britisch, brasilianisch, südafrikanisch und indisch) tragen insbesondere in der RBD Mutationen, was die Wirkung von dagegen gerichteten Antikörpern reduzieren könnte.



Volker Budinger, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Die aus amerikanischer Sicht fünf aussichtsreichsten COVID-19-Impfstoffkandidaten

Operation Warp Speed

Hintergrundwissen zu VLA2001 von Valneva

Tote Viren gegen Corona

Prof. Dr. Rolf Marschalek erläuterte seine Hypothese zu thromboembolischen Nebenwirkungen

Spleißfehler ein Sicherheitsproblem bei Vektorimpfstoffen?

Sinusvenenthrombosen sorgen für Spekulationen und unterschiedliche Reaktionen

Vektorimpfstoffe unter Verdacht

Das Potenzial und die Herausforderungen viraler „Genfähren“

Adenovirale Vektorimpfstoffe unter der Lupe

1 Kommentar

Impfexperimente

von Edith SCHUG am 25.05.2021 um 19:50 Uhr

Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht. Es gibt Proteinimpfstoffe...mit guter wirksamkeit und übersehbaren nebenwirkungen. warum werden diese nicht verwendet?

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.