Neuer Einzeldosis-Impfstoff

Sputnik Light für die Verwendung in Russland zugelassen

Remagen - 20.05.2021, 09:15 Uhr

Eine Dosis des Sputnik-V-COVID-19-Impfstoffs. (x /  Foto: IMAGO / UIG)

Eine Dosis des Sputnik-V-COVID-19-Impfstoffs. (x /  Foto: IMAGO / UIG)


Weiterhin zwei Dosen für die Russen

„Der Sputnik Light-Impfstoff reduziert die Wahrscheinlichkeit schwerer Fälle, die zu einem Krankenhausaufenthalt führen, erheblich, bei nur einer Injektion“, stellt Kirill Dmitriev, CEO des Russischen Direktinvestitionsfonds, fest. „Das Einzeldosis-Regime löst die Herausforderung, große Gruppen in kürzerer Zeit zu immunisieren, was besonders während der akuten Phase der Ausbreitung des Coronavirus wichtig ist, um eine schnelle Herdenimmunität zu erreichen.“ Mit Kosten von weniger als 10 US-Dollar für einen Einzeldosis sei Sputnik Light erschwinglich und die Lagerung bei plus 2 bis 8° C sorge für eine einfache Logistik, fügt Dmitriev an.

Interessanterweise soll in Russland aber trotzdem weiterhin mit dem Zweidosis-Impfstoff Sputnik V geimpft werden. Sputnik Light sei für den Export „an unsere internationalen Partner“ vorgesehen, so der RDIF.

Kauft Deutschland „die Katze im Sack“?

Sputnik V ist mittlerweile in 68 Ländern zugelassen. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) prüft den russischen Impfstoff seit dem 4. März in einem Rolling-Review-Verfahren.

Ungarn und die Slowakei sind vorgeprescht und haben nationale Notfallgenehmigungen für Sputnik V erteilt. Trotz fehlender Zulassung streckt auch Deutschland bereits die Fühler danach aus. Im April hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bilaterale Gespräche mit Russland über eventuelle Sputnik-Lieferungen angekündigt. Daneben haben auch der bayerische Landeschef Markus Söder (CSU) und die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), sich für den Fall einer EU-Zulassung Kontingente gesichert.

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Die FDP-Bundestagsfraktion hat sich zuletzt mit einer Kleinen Anfrage rund um die russische Vakzine an die Bundesregierung gewandt.  Die Antwort fiel eher ernüchternd aus. Andrew Ullmann, Obmann der FDP-Bundestagsfraktion im Gesundheitsausschuss, spricht von „gewolltem Unwissen“.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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