Corona-Impfungen in UK

Großbritannien plant Auffrisch-Programm für den Spätherbst

Remagen - 07.05.2021, 10:45 Uhr

Insgesamt hat Großbritannien für seine rund 67 Millionen Einwohner den Zugang zu 517 Millionen Dosen von acht verschiedenen COVID-19-Impfstoffen gesichert. (Foto: IMAGO / i Images)

Insgesamt hat Großbritannien für seine rund 67 Millionen Einwohner den Zugang zu 517 Millionen Dosen von acht verschiedenen COVID-19-Impfstoffen gesichert. (Foto: IMAGO / i Images)


Schon nach einer Dosis signifikant weniger COVID-19-Infektionen

Daten von Public Health England aus der Überwachung der Auswirkungen der Impfungen in der realen Welt zeigen, dass damit Krankenhausaufenthalte und Todesfälle reduziert und zwischen Dezember 2020 und März 2021 mehr als 10.000 Menschenleben gerettet werden konnten.

Nach einer Erhebung des Office for National Statistics (ONS) und der Universität Oxford nahm die Zahl der COVID-19-Infektionen schon nach einer Dosis der Impfstoffe Biontech/Pfizer oder Oxford/AstraZeneca signifikant (um 65 Prozent) ab.

Außerdem hat das Statistikbüro in einer Umfrage ermittelt, dass 92 Prozent der Erstgeimpften keine Schwierigkeiten beim Zugang zu der Impfung hatten. Impfstoffe sind in Großbritannien in Tausenden von NHS-Impfstoffzentren, Hausarztpraxen und Apotheken erhältlich. In England leben rund 98 Prozent der Menschen im Umkreis von 16 km um ein Impfzentrum. Auch in Moscheen, Gemeindezentren und Fußballstadien wird fleißig gegen Corona geimpft.

Drei große Herausforderungen in der zweiten Phase der Impfungen

Trotz dieser Erfolge lehnen die Briten sich keineswegs entspannt zurück. Für die zweite Phase der Impfungen werden drei Haupt-Problemkreise ausgemacht

  • die Maximierung der Impfstoffapplikation bei Hochrisikogruppen, 
  • die Behebung von Sicherheitsbedenken und 
  • die Bedrohung durch die neuen Varianten von SARS-CoV-2. 

Auch wenn die Gesamtinzidenz schwerer COVID-19-Infektionen durch hohe Impfraten im Großteil der Bevölkerung deutlich verringert werden kann, bleibt die Sorge um bestimmte Gruppen mit vergleichsweise sehr niedrigen Impfraten, wie etwa Menschen mit einem nachteiligen sozioökonomischen Hintergrund. Außerdem müssten Menschen, die sich wegen Sicherheitsbedenken nicht impfen lassen wollen, besser erreicht werden, so das Gesundheitsministerium. 

Als vertrauenswürdige Gesundheitsdienstleister sollen die Apotheker einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung solcher Bedenken leisten. Die Daten bezüglich der Wirksamkeit der verfügbaren Impfstoffe gegen die neuen SARS-CoV-2-Varianten sind bislang dürftig, aber sie deuten darauf hin, dass die Vakzine auch weiterhin schwere Infektionen und Todesfälle durch diese verhindern können. Hier halten die Briten sich an die Maxime „Ein gewisser Schutz gegen Varianten ist besser als keiner“.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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