Entwurf zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes

GroKo hält an Impfdokumentation in den Apotheken fest – vorerst

Berlin - 05.05.2021, 16:45 Uhr

Das gelbe Impfbuch soll digital werden. Möglicherweise dürfen dann auch Apotheker:innen Ergänzungen vornehmen. (c / Foto: IMAGO / Laci Perenyi)

Das gelbe Impfbuch soll digital werden. Möglicherweise dürfen dann auch Apotheker:innen Ergänzungen vornehmen. (c / Foto: IMAGO / Laci Perenyi)


Ärzte kritisch, ABDA erfreut

Bei den Ärzt:innen stößt das Vorhaben nicht unbedingt auf großen Zuspruch – zumindest der Zeitpunkt der Einführung steht in der Kritik. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) stellte bei ihrer Vertreterversammlung am vergangenen Montag generell die Fristen zur Einführung digitaler Anwendungen infrage. Diese seien unrealistisch und orientierten sich offenbar eher an Wahlterminen als an der Machbarkeit, sagte KBV-Vorstand Thomas Kriedel. Er warnte zugleich vor einem Ansturm auf die Arztpraxen, sollte der digitale Impfausweis im Juli, wie vom BMG geplant, starten. Kriedel fragte, warum dieser ausgerechnet während der Pandemie eingeführt werden müsse. 

Die ABDA begrüßte hingegen in ihrem Newsroom das Ausstellen von digitalen Impfnachweisen durch Apotheken. „Die Apotheken helfen gerne dabei, dass Millionen Menschen möglichst bald wieder ihre Grundrechte und Freiheiten in Anspruch nehmen können“, sagt ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening demnach. „Apotheken könnten die gelben Impfausweise prüfen, um als Prüfstelle dann verifizierte Informationen in ein digitales Portal einzutragen, das vom Bürger beispielsweise in einer App überall aufrufbar und vorzeigbar wäre. Dafür müssen rechtliche, technische und betriebswirtschaftliche Details noch geklärt werden.“ Overwiening weiter: „Die Apotheken sind sehr IT-affin und haben ohnehin einen hohen Digitalisierungsgrad. Durch die Vorbereitung auf das E-Rezept sind die Apotheken bereits jetzt mehrheitlich an die Telematikinfrastruktur angeschlossen und mit Heilberufsausweisen ausgestattet. Wir können auch den digitalen Impfnachweis auf den Weg bringen.“

Derweil ist mit Blick auf die COVID-19-Impfungen und dem Wunsch der Menschen nach einem Sommerurlaub erst einmal ein europäischer digitaler Impfnachweis geplant. Laut BMG will Deutschland diese Pläne rasch umsetzen. Bereits im Juni soll dieser Nachweis zur Verfügung stehen.



Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Wiso

von Thomas Kerlag am 05.05.2021 um 19:14 Uhr

Nur her mit der unbezahlten Arbeit. Wir haben noch zu wenig davon

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