Positionspapier zur Bundestagswahl 2021

BAH: Freie Apothekenwahl sichern, Pharmastandort Deutschland stärken

Berlin - 05.05.2021, 11:14 Uhr

Der Bundesverband der Arzneimittelhersteller hat seine Wünsche an die neue Bundesregierung vorgelegt. (Foto: BAH)

Der Bundesverband der Arzneimittelhersteller hat seine Wünsche an die neue Bundesregierung vorgelegt. (Foto: BAH)


Mit Blick auf die Bundestagwahl 2021 legt der Bundesverband der Arzneimittelhersteller ein Positionspapier mit Botschaften an die künftige Regierung vor. Darin fordern die Pharmafirmen etwa, die freie Apothekenwahl auch bei Einführung des E-Rezepts zu erhalten, die Selbstmedikation zu stärken und Mehrfachvergaben bei Rabattverträgen der Kassen vorzuschreiben.

Am 26. September dieses Jahres steht die Bundestagswahl an. In den Monaten zuvor formulieren traditionell Interessenvertreter ihre Forderungen an die neue Regierung. Bereits jetzt liegt ein Positionspapier des Bundesverbands der Arzneimittelhersteller (BAH) vor.

„In der aktuellen Pandemie zeigen die Arzneimittel-Hersteller in Deutschland, dass sie mit hohem Aufwand und größter Geschwindigkeit Tests, Impfstoffe und Arzneimittel mit neuen therapeutischen Optionen zur Bekämpfung von SARS-CoV-2 entwickeln“, schreibt der BAH. „Diese Aufgabe zur Arzneimittelversorgung kann sowohl in Krisenzeiten als auch darüber hinaus nur nachhaltig wahrgenommen werden, wenn die Rahmenbedingungen weiterentwickelt werden.“

Finanzielle Belastungen und Bürokratie abbauen

Konkret gelte es, den Pharmastandort Deutschland zu stärken. Dazu sollte der Gesetzgeber laut BAH-Positionspapier etwa Produktionsstätten sichern und Neuansiedlungen fördern, finanzielle Belastungen für die Hersteller vermeiden und bestehende Nachteile reduzieren sowie Bürokratie abbauen. Zudem wollen die Pharmafirmen „ergänzend und im Einklang mit der europäischen eine deutsche Arzneimittelstrategie etablieren und gemeinsam mit den relevanten Akteuren eine Task-Force Pharmastandort Deutschland einrichten“.

Des Weiteren fordern die Hersteller die künftige Bundesregierung auf, die Selbstmedikation als eine wichtige Säule der Gesundheitsversorgung anzuerkennen. Sie wollen die Apothekenpflicht „als eine wichtige Grundlage des niederschwelligen Zugangs zu wirksamen Therapien und individueller Beratung stärken und die Rolle der Apotheke als Ort der primären Gesundheitsversorgung weiter ausbauen“. OTC-Switches sollen dem Positionspapier zufolge modernisiert und gefördert werden und der „Evidenzgedanke mit Blick auf die Besonderheiten der Selbstmedikation“ weiterentwickelt werden.



Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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