Impfungen verringern Corona-Ansteckung in Haushalten deutlich

Die Corona-News des Tages

28.04.2021, 07:00 Uhr

(Foto: Lukas / AdobeStock)

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Di, 27.04.2021

20:35

Lauterbach warnt vor zu großen Hoffnungen auf Herdenimmunität

Berlin (dpa) - SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat davor gewarnt, sich in der Corona-Pandemie zu sehr auf die Herdenimmunität zu verlassen. «Angenommen die Herdenimmunität läge bei 70 Prozent. Der Laie denkt dann häufig, wenn sich 70 Prozent impfen lassen, kann sich der Rest nicht mehr infizieren. Das ist aber falsch», sagte Lauterbach der «Welt» (Online Dienstag/Print Mittwoch).

«Die Pandemie wird Einzelne nicht verschonen, man wird entweder krank oder geimpft», sagte Lauterbach. Eine Aufhebung der Maßnahmen sei nur bei einer hohen Durchimpfung der Bevölkerung möglich. «Wenn allen Menschen ein Impfangebot gemacht wurde, heißt das noch nicht, dass die Bars so offen sein können wie vor der Pandemie», meinte er. «Ich rechne damit, dass Menschen Impfpässe oder Antigen-Tests zeigen werden müssen, zumindest in Lokalitäten, wo das Risiko sehr hoch ist.»

19:49

Drosten: Mehrere Effekte bei Corona-Lage in Indien anzunehmen

Berlin (dpa) - Der Virologe Christian Drosten zeigt sich angesichts der bisherigen Erkenntnisse über die indische Corona-Variante B.1.617 weiter relativ gelassen. Anhand der sehr kleinen verfügbaren Datenbasis lasse sich schließen, dass die Mutante nicht allein die heftige Infektionswelle in dem Land verursache, «sondern das ist mehr eine bunt gemischte Virus-Population», sagte der Wissenschaftler von der Charité in Berlin im Podcast «Coronavirus-Update» (NDR-Info) vom Dienstagabend. Auch die ansteckendere Variante B.1.1.7, die mittlerweile in Deutschland dominiert, sei stark vertreten.

In Indien kommen derzeit aus Sicht Drostens mehrere Effekte zusammen: Herdenimmunität sei dort einer Studie zufolge bei weitem noch nicht erreicht gewesen. Es werde nun eine Bevölkerung durchseucht, die schon ein bisschen die Anfangsimmunität aus den bisherigen Wellen zu verlieren beginne, sagte der Virologe. Gleichzeitig sei die Variante B.1.617 etwas verbreitungsfähiger und robuster gegen die Immunität. In der Fachsprache ist von Immunescape (Immunflucht) die Rede. Diese Eigenschaft sei bei B.1.617 leicht ausgeprägt. Das sei auch im Vergleich mit anderen Varianten «nichts, was einen wirklich groß beunruhigt».

Im Moment halte er die Variante B.1.617 «in der Medienbewertung überschätzt», sagte Drosten. Auch gebe es keine Belege, dass Menschen durch sie schwerer erkrankten. «Wenn viele Leute zur gleichen Zeit infiziert werden, dann hat man auch bei den jüngeren Altersgruppen auf einmal, absolut gesehen, ganz viele Kranke in einem kurzen Zeitfenster.» In Indien sei zudem die Grundgesundheit der Bevölkerung weniger gut als in Deutschland, was den Effekt der jüngeren Bevölkerung wieder etwas ausgleiche. Drosten machte aber deutlich, dass sich der Sachstand ändern kann: «Es kann sein, dass in zwei Monaten sich herausstellt, dass doch irgendwas ist mit diesem Virus.»

18:58

US-Gesundheitsbehörde lockert Vorgaben für Geimpfte weiter

Washington (dpa) - Angesichts der rasant wachsenden Zahl von Geimpften in den USA werden die Corona-Vorgaben für das öffentliche Leben weiter gelockert. Die Gesundheitsbehörde CDC veröffentlichte am Dienstag neue Empfehlungen, wonach voll geimpfte Personen bei vielen Aktivitäten im Freien nicht mehr unbedingt eine Maske tragen müssen. Spazieren gehen, Radfahren, Treffen in kleineren Gruppen oder Restaurantbesuche im Freien etwa seien für komplett Geimpfte auch ohne Gesichtsmaske sicher. Bei größeren Menschenansammlungen im Freien werde das Tragen einer Maske aber auch für Geimpfte weiter empfohlen.

Die CDC-Chefin Rochelle Walensky sagte zur Begründung für die neuen Vorgaben, das Virus werde überwiegend in geschlossenen Räumen übertragen. Die Behörde hatte mit dem Fortschreiten der Impfkampagne in den USA bereits zuvor schrittweise ihre Empfehlungen für die Beschränkung sozialer Kontakte und Reisen gelockert. In den USA sind laut CDC bereits rund 29 Prozent der Gesamtbevölkerung voll geimpft. Unter den Erwachsenen ab 18 Jahren sind es 37 Prozent, unter den Älteren ab 65 Jahren sind es mehr als 67 Prozent.

In den Vereinigten Staaten sind bislang drei Impfstoffe erhältlich. Die Impfstoffe der Unternehmen Moderna sowie Pfizer/Biontech werden in je zwei Dosen verabreicht. Beim Stoff der Firma Johnson & Johnson reicht eine Spritze. Als voll geimpft gelten Menschen zwei Wochen nach der letzten erforderlichen Impfung.

18:48

Untersuchungsausschuss überprüft Bolsonaros Corona-Politik

Brasília (dpa) - In Brasilien hat ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss die Arbeit aufgenommen, der Handlungen und Unterlassungen von Präsident Jair Bolsonaro in der außer Kontrolle geratenen Corona-Pandemie beleuchten soll. Dem Regierungschef wird unter anderem vorgeworfen, den Erwerb von Corona-Impfstoffen ausgeschlagen und verschleppt sowie Bundesmittel in der Pandemiebekämpfung veruntreut zu haben. Der Ausschuss begann seine Arbeit am Dienstag mit Anträgen zur Tagesordnung.

Brasilien ist ein Brennpunkt der Corona-Pandemie. Nach jüngsten Zahlen sind 391 936 Menschen im Zusammenhang mit COVID-19 gestorben. Nur in den USA, Indien und Mexiko sind die Zahlen noch höher oder ähnlich hoch. Allein in den ersten vier Monaten dieses Jahres registrierte Brasilien so viele Corona-Tote wie im gesamten vergangenen Jahr. Bolsonaro verharmloste das Coronavirus jedoch seit Beginn der Pandemie. Schutzmaßnahmen und Einschränkungen lehnte der Rechtspopulist aus wirtschaftlichen Gründen ab. Auch den Sinn von Impfungen zog er in Zweifel. 

Dem Ausschuss gehören elf Mitglieder an, von denen die Mehrheit neutral oder gegen Bolsonaro ist. Der Abschlussbericht des Gremiums kann unter anderem als Grundlage dazu dienen, ein neues Amtsenthebungsverfahren gegen Bolsonaro zu beantragen. Die Eröffnung eines solchen Verfahrens hängt jedoch vom Präsidenten der Abgeordnetenkammer ab - dieser gilt als Verbündeter der Regierung Bolsonaros.

18:32

Harry und Meghan: Jeder muss gleichen Zugang zu Impfstoff bekommen

Los Angeles (dpa) - Prinz Harry und seine Frau Meghan haben sich für eine gerechte Verteilung der Corona-Impfstoffe ausgesprochen. «Wir können niemanden zurücklassen. Wir werden alle profitieren, wir werden alle sicherer sein, wenn alle überall gleichen Zugang zum Impfstoff haben», schrieb das Paar in einem gemeinsamen Statement, über das die Nachrichtenagentur PA am Dienstag berichtete.

Harry (36) und Meghan (39) werden im Mai in Los Angeles bei einem von der Schauspielerin Selena Gomez moderierten Charity-Konzert auftreten, um die globale Covax-Initiative zu unterstützen, die die Verteilung von Impfstoff in ärmeren Ländern koordiniert. Neben Harry und Meghan sollen auch US-Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris, die Staatschefs Emmanuel Macron (Frankreich) und Justin Trudeau (Kanada) sowie Schauspieler in Erscheinung treten. Zu musikalischen Auftritten werden Jennifer Lopez und die Foo Fighters erwartet. Das Konzert soll aufgezeichnet und am 8. Mai im US-Fernsehen ausgestrahlt werden.



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