Daten zu Comirnaty aus Israel

Häufung einer Myokarditis nicht erwiesen

Stuttgart - 27.04.2021, 16:45 Uhr

Bislang lässt sich nicht nachweisen, dass eine COVID-19-Impfung mit Comirnaty eine höhere Rate an Herzmuskelentzündungen verursacht als sie in der Normalbevölkerung auftreten. (Foto: IMAGO / agefotostock)

Bislang lässt sich nicht nachweisen, dass eine COVID-19-Impfung mit Comirnaty eine höhere Rate an Herzmuskelentzündungen verursacht als sie in der Normalbevölkerung auftreten. (Foto: IMAGO / agefotostock)


Am Montag verunsicherte eine Meldung, dass nach Impfung von über fünf Millionen Menschen mit Comirnaty in Israel Dutzende Fälle von Herzmuskelentzündungen aufgetreten seien. Nun rudert das israelische Gesundheitsministerium zurück. 

Nach Berichten über Dutzende Fälle von Herzmuskelentzündungen nach einer Corona-Impfung mit dem Biontech/Pfizer-Präparat hält Israels Gesundheitsministerium eine ungewöhnliche Häufung der Erkrankung für nicht erwiesen. Israelische Medien hatten über eine Analyse berichtet, dieser zufolge seien 62 Fälle von Myokarditis aufgetreten, vor allem bei jungen Männern im Alter von 18 bis 30 Jahren. Davon seien zwei Patienten – ein Mann und eine Frau – gestorben.

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Insgesamt haben in Israel seit Beginn der Impfkampagne vor mehr als vier Monaten fünf der neun Millionen Einwohner eine Zweitimpfung erhalten. In dem Land wurde nahezu ausschließlich mit Comirnaty® geimpft.

Kein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr

Eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums teilte am Dienstag mit, ein Expertenteam überwache alle Nebenwirkungen der Corona-Impfungen und veröffentliche regelmäßig Berichte. Die in den Medien zitierte Analyse sei aber nicht vom Ministerium veröffentlicht worden. „Sie zeigt keinen eindeutigen Anstieg der Sterblichkeit wegen der Impfung, und es ist auch nicht sicher, dass es im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Anstieg der Zahl von Herzmuskelentzündungen gibt.“ Es handele sich gleichwohl um einen „wichtigen Bericht“, über den das Expertenteam in den kommenden Tagen beraten werde. Die Ergebnisse der Beratung würden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 

Der Impfstoffhersteller Pfizer teilte mit, man sei über die Berichte in Israel informiert. „Wir haben keine Rate von Myokarditis beobachtet, die höher wäre, als man es in der allgemeinen Bevölkerung erwarten würde“, hieß es in der Mitteilung. „Ein kausaler Zusammenhang mit der Impfung wurde nicht festgestellt. Es gibt zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinen Beweis dafür, dass in Verbindung mit dem Biontech/Pfizer-Impfstoff ein Risiko von Myokarditis besteht.“



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