Antikörper-Ambulanz / mehr Tote als in den Vorjahren

Die Corona-News des Tages

27.04.2021, 10:03 Uhr

(Foto: Lukas / AdobeStock)

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Lesen Sie heute in unserem Corona-Ticker: Junge Menschen bewegen sich weniger / Lockerungen für Geimpfte kommen / Mehr Menschen im März gestorben als in den Vorjahren / Antikörper-Ambulanz der Charité / 100 Dollar Impfanreiz in den USA

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie überschlagen sich an manchen Tagen die Nachrichten zu COVID-19. Um Ihnen den Überblick zu erleichtern, bietet DAZ.online Ihnen hier einen Überblick über die wichtigsten Corona-News des Tages – direkt aus dem News-Kanal der Deutschen Presse-Agentur. 

17:17

Auch Hessen stellt komplett Geimpfte mit negativ Getesteten gleich 
 

Wiesbaden (dpa) - Hessen stellt vollständig gegen Corona Geimpfte rechtlich mit negativ getesteten Menschen gleich. Das sagte Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) am Dienstag im Landtag. Das Land habe in der vergangenen Woche seine Verordnungen nach Empfehlungen des Robert Koch-Instituts angepasst. Auch Bayern hatte am Dienstag einen solchen Schritt angekündigt.

Dem RKI zufolge ist das Risiko einer Übertragung durch Personen, die vollständig geimpft wurden und sich mit dem Coronavirus infizieren geringer als bei Vorliegen eines negativen Antigen-Schnelltests bei symptomlosen infizierten Personen.

Die Verordnung soll nun für alle Bereiche gelten, in denen bislang Tests erforderlich waren. Die Regel greift demnach 14 Tage nach der vollständigen Impfung. „Es braucht dann keinen Test mehr.“ Dies gelte etwa für den Friseurbesuch, beim Einkaufen und bei Quarantäneregeln.

 

17:05 Uhr

Bayern stellt ab Mittwoch Corona-Geimpfte negativ Getesteten gleich 
 

München (dpa) - Vollständig Geimpfte werden in Bayern ab Mittwoch negativ auf Corona Getesteten gleichgestellt. Das hat das Kabinett am Dienstag in München beschlossen. Der Freistaat setzt damit diesen Punkt früher um als der Bund. In der Praxis bedeutet dies, dass etwa Geimpfte mit einem vollständigen Impfschutz bei einem Friseurbesuch keinen negativen Coronatest vorweisen müssen. Privilegien wie der Zugang zu derzeit geschlossenen Einrichtungen, wie Schwimmbädern, sind aber nicht vorgesehen.

Wer zweimal geimpft sei und „nahezu ein Nullrisiko hat, muss wieder in seine zentralen Grundrechte zurückversetzt werden“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Die Grundrechte müssten so schnell es geht, zurückgegeben werden. Söder betonte dabei, dass dies auch ausdrücklich die Meinung des Robert Koch-Institutes sei.

Beim Impfgipfel von Bund und Ländern am Montag hatte es noch keine Beschlüsse zum bundesweiten Umgang mit Geimpften und Genesenen und möglichen Erleichterungen bei den Corona-Beschränkungen für sie gegeben. Die Bundesregierung will nach einer Ankündigung von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kommende Woche einen Vorschlag machen, so dass eine Verordnung am 28. Mai vom Bundesrat beschlossen werden könnte.

Die Möglichkeit für die bayerische Sonder-Regelung ist im Infektionsschutzgesetz des Bundes ausdrücklich vorgesehen. In § 77 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) heißt es, dass die Länder bis zum Erlass einer Rechtsverordnung Ausnahmen in Eigenregie umsetzen dürfen.

 

16:11 Uhr

Geplante Verordnung zu Geimpften soll nächste Woche ins Kabinett 
 

Berlin (dpa) – Das Bundeskabinett soll in der kommenden Woche Regeln zu möglichen Erleichterungen für Corona-Geimpfte auf den Weg bringen. Dafür wollen Justiz- und Innenministerium eine Verordnung vorlegen, die Bundestag und Bundesrat billigen müssen, wie Regierungssprecher Steffen Seibert am Dienstag in Berlin sagte. Grundlage dafür sei auch die Diskussion von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ländern vom Vortag. Vorgesehen ist dann, dass sich der Bundesrat voraussichtlich in seiner Sitzung am 28. Mai abschließend damit befasst.

Seibert verwies darauf, dass es sich angesichts der vorerst geringen Zahl vollständig Geimpfter und sehr vieler noch nicht Geimpfter um ein sensibles, nicht einfaches Thema handele. Bestimmte Mindestquoten an Geimpften in der Bevölkerung schweben der Regierung nicht vor, wie das federführende Justizministerium deutlich machte. Dies sei nicht das entscheidende Kriterium, sagte ein Sprecher. Freiheitsrechte seien Rechte jedes Einzelnen. Daher gehe es auch um die Frage, welche Einschränkungen sich für jeden Einzelnen noch rechtfertigen ließen.

Beim Impfgipfel am Montag hatte es wie erwartet noch keine Beschlüsse zum Umgang mit Geimpften und Genesenen und zu Erleichterungen bei Corona-Beschränkungen gegeben - etwa eine Gleichstellung mit aktuell negativ Getesteten. Daran war Kritik laut geworden.

15:55 Uhr

Über 100 Verfahren wegen Bundes-Notbremse beim Verfassungsgericht 
 

Karlsruhe (dpa) - Die Zahl der Verfahren beim Bundesverfassungsgericht wegen der sogenannten Corona-Notbremse des Bundes ist inzwischen dreistellig. Am Dienstagnachmittag teilte ein Sprecher in Karlsruhe mit, dass bis dahin 111 Verfahren eingegangen seien. Am Vortag waren es etwa um die gleiche Zeit noch um die 65 gewesen. „Ein konkreter Entscheidungstermin in den Verfahren ist derzeit noch nicht absehbar“, teilte der Sprecher weiter mit.

Umstritten an der vergangene Woche von Bundestag und Bundesrat beschlossenen Neuregelung des Infektionsschutzgesetzes sind vor allem die Ausgangsbeschränkungen von 22.00 Uhr bis 5.00 Uhr in Städten oder Kreisen, in denen binnen einer Woche 100 oder mehr Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner festgestellt werden. Die Verfechter wollen mit bundeseinheitlichen Regeln einen Flickenteppich verhindern. Doch gerade an der Pauschalität gibt es viel Kritik.

Unter den Klägern sind unter anderem Anwälte und die Gesellschaft für Freiheitsrechte, aber auch Politiker verschiedener Parteien. Die FDP beispielsweise erklärte just am Dienstag, 80 Mitglieder der Bundestagsfraktion hätten sich mit einer gemeinsamen Verfassungsbeschwerde gegen die Gesetzesänderungen gewandt.

 

14:20 Uhr

Studie: Junge Menschen bewegten sich im zweiten Lockdown weniger

Frust und Fernsehen schaden der Fitness junger Menschen in der Pandemie: Im zweiten Corona-Lockdown bewegen sie sich deutlich weniger als im ersten. Ein Wissenschaftler schlägt Alarm.

Der zweite Lockdown in Deutschland hat Kinder und Jugendliche ausgebremst: Sie bewegen sich in der anhaltenden Schließungsphase weit weniger als im ersten Lockdown im Frühjahr 2020. Das ist das Ergebnis einer Langzeitstudie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), das am Dienstag veröffentlicht wurde. Durchschnittlich 75 Minuten am Tag waren die beteiligten Kinder im Februar zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs oder joggten und nahmen Internet-Fitnessangebote wahr. Im vergangenen Frühling war die Bewegungsdauer mit täglich 166 Minuten mehr als doppelt so lang.

Alexander Woll, Leiter des Instituts für Sport und Sportwissenschaft am KIT, mahnt angesichts des Abbaus langfristige Lösungen an, um auch in Situationen wie einer Pandemie die Bewegung von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Denn Bewegung stärke nicht nur die Fitness, sondern auch das Wohlbefinden und die vor allem in einer Pandemie wichtigen Abwehrkräfte. Das Institut befragte im Februar dieses Jahres 1700 junge Menschen im Alter von 4 bis 17 Jahren, 1322 davon wurden auch während des ersten Lockdowns befragt. An der ersten Befragung im Frühjahr 2020 hatten ebenfalls 1700 Kinder und Jugendliche teilgenommen.

Während die Zeit für körperliche Aktivitäten abnahm, verlängerte sich der Fernsehkonsum. Die Kinder und Jugendlichen saßen 222 Minuten am Tag vor dem Bildschirm, 28 Minuten länger als im ersten Lockdown. „Durch die höhere Inaktivität gab fast die Hälfte der Befragten nach eigener Einschätzung an, dass ihre Fitness stark gesunken sei“, erklärte Woll. Knapp 30 Prozent der befragten jungen Menschen zwischen vier und 17 Jahren seien nach eigenen Worten dicker geworden.

Im ersten Lockdown hatte das Bewegungsniveau noch über dem vor der Pandemie gelegen. Die Kinder und Jugendlichen fanden alternative Bewegungsmöglichkeiten, sodass sie den Vor-Corona-Wert von 142 Minuten Sport und Alltagsbewegung am Tag um mehr als 20 Minuten übertrafen.

Anders als vor einem Jahr zog der Wissenschaftler diesmal eine negative Bilanz. Das gute Wetter im ersten Lockdown habe bewirkt, dass sich die Kinder und Jugendlichen sehr viel draußen aufgehalten und folglich mehr bewegt hätten. Das sei im Winter nicht mehr in dem Maße möglich gewesen. Außerdem hatten sie im zweiten Lockdown mehr Unterricht und damit weniger unverplante Zeit, wie der Forscher erläuterte. Überdies sei vermutlich der Frust der Kinder und Jugendlichen gestiegen und die Motivation für Bewegung gesunken.

13:51 Uhr

Sterbefallzahlen Mitte April über dem Schnitt der Vorjahre

Die Sterbefallzahlen in Deutschland haben in der 15. Kalenderwoche (12. bis 18. April) über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre gelegen. Insgesamt starben in dem Zeitraum 19.341 Menschen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. „Diese Zahl liegt 4 Prozent oder 731 Fälle über dem Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2020 für diese Kalenderwoche“, hieß es.

Ein Vergleich der Todesfälle mit der Zahl der beim Berliner Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten Corona-Sterbefälle ist aktuell bis einschließlich der 13. Kalenderwoche möglich (29. März bis 4. April). In diesem Zeitraum gab es laut dem RKI 1.194 Todesfälle durch das Coronavirus. Damit sei diese Zahl gegenüber der Vorwoche zum zweiten Mal in Folge wieder leicht gestiegen (+134 Fälle). „Zuvor waren die COVID-19-Todesfälle seit Jahresbeginn Woche für Woche zurückgegangen“, so die Statistiker. Die gesamten Sterbefallzahlen lagen den Angaben zufolge in der 13. Kalenderwoche aber um 4 Prozent (783 Fälle) unter dem Schnitt der vier Vorjahre.

Die Stärke von Grippewellen habe sich in der Vergangenheit in der Regel auch in den gesamten Sterbefallzahlen widergespiegelt und zu einer ansteigenden Kurve in den Wintermonaten geführt, so das Bundesamt. „Da dieser Grippeeffekt in der Saison 2020/2021 nahezu ausgefallen ist, sind die gesamten Sterbefallzahlen trotz der neu auftretenden COVID-19-Todesfälle ab Mitte Februar 2021 unter den Durchschnitt der Vorjahre gefallen.“ Der Höhepunkt der Grippewellen sei in den vergangenen Jahren spätestens im März erreicht worden. Daher habe sich die aktuelle Entwicklung der Sterbefallzahlen dem Durchschnitt der Vorjahre wieder angenähert und diesen nun wieder überschritten.

11:10 Uhr

Braun: Konkrete Erleichterungen für Geimpfte in Aussicht

Nach dem Impfgipfel von Bund und Ländern hat Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) konkrete Erleichterungen für Geimpfte in Aussicht gestellt. „Die Bundesjustizministerin wird mit dem Gesundheits- und dem Innenminister jetzt eine Verordnung vorbereiten, die genau das vorsehen soll. Dass nämlich bei Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen vollständig Geimpfte und diejenigen, die genesen sind von dem Coronavirus, bei Kontaktbeschränkungen zum Beispiel nicht mitgezählt werden“, sagte Braun am Dienstag im ARD-„Morgenmagazin“.

Beim Impfgipfel am Montag hatte es noch keine Beschlüsse zum Umgang mit Geimpften und Genesenen und möglichen Erleichterungen bei den Corona-Beschränkungen für sie gegeben. Die Bundesregierung will nach einer Ankündigung von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kommende Woche einen Vorschlag machen, sodass eine Verordnung am 28. Mai vom Bundesrat beschlossen werden könnte. Der Städte- und Gemeindebund kritisierte, dass es nach dem Gipfel noch keine abschließende Verständigung bei dem Thema gab.

Braun verteidigte außerdem, dass die Impfpriorisierung in Deutschland nicht sofort aufgehoben wird. Bestimmten Bevölkerungsgruppen noch einige Wochen den Vorrang beim Impfen zu lassen, finde er „ausdrücklich richtig“. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte nach dem Gipfel angekündigt, die Impfpriorisierung solle spätestens ab Juni wegfallen.

Braun zeigte sich zuversichtlich, dass es im Sommer eine Entspannung der Situation geben könnte. „Wenn wir eine hohe Impfbereitschaft in der Bevölkerung haben, dann werden wir das Virus sehr schön zurückdrängen können.“

Der Kanzleramtschef betonte zudem, dass die genaue Orientierung an Inzidenzwerten, die viele Experten immer wieder als unzuverlässig kritisieren, weiterhin sinnvoll sei. „Immer noch ist die Inzidenz ein guter Wert, weil er einfach die Neuinfektionen widerspiegelt und damit der frühestmögliche Warnfaktor ist für das Infektionsgeschehen“, sagte Braun.

4:30 Uhr

Charité: Antikörper-Therapie für Corona-Infizierte mit Risikofaktoren

Antikörper-Cocktails gegen COVID-19 erhielten viel Aufmerksamkeit, als der damalige US-Präsident Trump damit behandelt wurde. Jetzt hat die Charité eine Ambulanz eröffnet, in der solche Präparate verabreicht werden. Eine Option für Jedermann ist das aber nicht.

Corona-Infizierte mit bestimmten Risikofaktoren sollen an der Charité in Berlin ambulant mit Antikörper-Medikamenten vor einem schweren COVID-19-Verlauf bewahrt werden. Am 19. April habe die Antikörper-Ambulanz auf dem Campus in Mitte den Testbetrieb begonnen, sagte der stellvertretende Ärztliche Direktor der Charité, Joachim Seybold, der Deutschen Presse-Agentur. „Wir rechnen mit einer hohen Nachfrage. Versorgt werden in der Ambulanz Menschen im frühen Stadium der Infektion, die die Therapie wegen Risikofaktoren am dringendsten brauchen.“

Eingesetzt werde unter anderem die Antikörper-Kombination von Regeneron (Casirivimab/Imdevimab), die auch bei der Corona-Infektion des damaligen US-Präsidenten Donald Trump eingesetzt worden war, schilderte Seybold. Einen Termin für die einmalige Infusionstherapie in der Ambulanz können nur die behandelnden Haus- oder Fachärzte vereinbaren, nicht Patienten selbst. Gedacht ist das Angebot etwa für Menschen mit Immunsuppression wegen Chemotherapie oder Organtransplantation, chronischen Nierenerkrankungen, Übergewicht (BMI von 35 und darüber), der chronischen Lungenerkrankung COPD, Lungenfibrose und für Menschen mit Down-Syndrom.

Eine Reihe weiterer Voraussetzungen muss erfüllt sein: Möglich ist die Therapie nur bei Erwachsenen, die maximal milde bis moderate Symptome aufweisen und dies seit nicht mehr als fünf Tagen. Ein mögliches Risiko ist eine allergische Reaktion auf die Antikörper. Besondere Vorsicht ist daher geboten bei Menschen, die schon einmal einen schweren allergischen Schock hatten.

Solche sogenannten monoklonalen Antikörper-Präparate haben in Europa noch keine Zulassung. Die Bundesregierung hatte Ende Januar mitgeteilt, 200.000 Dosen entsprechender Präparate für 400 Millionen Euro gekauft zu haben. Wie Seybold erklärte, werden die Präparate einer Reihe von Klinikapotheken kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Bisher werden die Mittel in Deutschland nach Entscheidung eines Arztes bereits in Einzelfällen bei Patienten eingesetzt, die ein Risiko für einen schweren Verlauf haben. Für die besonders schweren COVID-19-Fälle, die die Universitätsklinik stationär versorgt, sind die Antikörper keine Option, wie Seybold sagte. „Auch wenn ein Patient schon Luftnot hat, ist es für die Antikörperinfusion zu spät.“

Die Charité betont, dass Patienten ausführlich aufgeklärt würden; es handle sich jedoch nicht um eine Arzneimittelstudie. Für den Besuch der Ambulanz unterbrechen die Patienten ihre häusliche Isolation. Sie werden nach Charité-Angaben angehalten, sich mit einem Krankentransportwagen oder einem Privatauto zur Behandlung ans Klinikgelände bringen zu lassen und „selbstverständlich keine öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen“, hieß es. Die Infusion dauere eine Stunde, hinzu komme eine einstündige Nachbeobachtungszeit.

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) schreibt auf seiner Webseite über die Ausnahme-Regelung zum Einsatz der Mittel unter anderem, die Anwendung lasse „ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis zur Vorbeugung oder Behandlung von Covid-19 erwarten“. Möglicherweise helfen die Mittel demnach, die Virusmenge im Patienten zu begrenzen. „Gemäß den Ergebnissen einer klinischen Prüfung wurden Patientinnen und Patienten nach einer Behandlung weniger häufig ins Krankenhaus eingeliefert oder haben eine Notaufnahme aufgesucht.“

Der Verband der Ersatzkassen hatte vor einigen Tagen kritisiert, dass der medizinische Nutzen monoklonaler Antikörper nicht nachgewiesen sei. Gefordert wurde, der Einsatz sollte „zwingend mit einer entsprechenden Datenerhebung im Rahmen von Studien erfolgen, um daraus Aussagen zum medizinischen Nutzen und potenziellen Schaden abzuleiten“.

In den USA hatte die Arzneimittelbehörde FDA dem Antikörper-Medikament Bamlanivimab kürzlich die Notfallzulassung für die alleinige Therapie wieder entzogen. Dort hatten sich zuletzt Virusvarianten verbreitet, gegen die das Medikament allein nicht mehr ausreichend wirksam ist. In Kombination mit einem anderen Antikörper kann es jedoch weiterhin eingesetzt werden.

3:21 Uhr

US-Staat West Virginia bietet Jüngeren 100 US-Dollar als Impfanreiz

Der US-Bundesstaat West Virgina bietet Bürgern im Alter von 16 bis 35 Jahren als Belohnung für eine Corona-Impfung ein Wertpapier in Höhe von 100 US-Dollar (83 Euro) an. Es gehe darum, diese Bevölkerungsgruppe „wirklich zu motivieren“, um die Pandemie gemeinsam zu besiegen, erklärte Gouverneur Jim Justice am Montag (Ortszeit). „Sie nehmen die Impfung nicht so schnell an, wie wir uns das wünschen,“ sagte Justice. „Wenn wir wirklich Fortschritt machen wollen, dann müssen wir unsere jüngeren Leute geimpft kriegen.“

Auch bereits geimpfte Bürger der Altersgruppe – insgesamt rund 380.000 Menschen – hätten Anspruch auf die Anleihe, erklärte Justice. Finanziert wird die Belohnung demnach mit Mitteln aus dem jüngst vom US-Kongress verabschiedeten Konjunkturprogramm. Die genauen Modalitäten der Kampagne sollen später bekanntgegeben werden.

In dem Bundesstaat mit rund 1,8 Millionen Einwohnern haben bislang rund 52 Prozent der Menschen, die älter als 16 Jahre sind, mindestens die erste Impfung erhalten. Aber die Nachfrage habe in den vergangenen Wochen abgenommen, erklärte der Gouverneur. Wenn es gelingen sollte, 80 Prozent der jüngeren Bürger zu impfen, könnte der Staat eine Impfquote von rund 70 Prozent erreichen „und dem Virus ein Ende“, sagte er. „Wenn wir das schaffen, sind die Masken weg, die Krankenhausaufenthalte verschwinden und die Todesfälle werden minimal“, sagte der Republikaner.

Die Impfkampagne in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, schreitet zügig voran. Der Gesundheitsbehörde CDC zufolge erhielten bislang rund 141 Millionen Menschen mindestens eine Impfdosis, 96 Millionen Menschen sind bereits vollständig geimpft. Rund 37 Prozent der Erwachsenen sind damit vollständig geschützt.

Experten warnen, dass es in den USA schon bald schwieriger werden dürfte, die Impfquote rasch zu steigern, weil die impffreudige Bevölkerung bereits versorgt sein wird. Vereinzelt wurden größere Impfzentren mangels Nachfrage bereits wieder geschlossen. Umfragen zufolge stehen etwa ein Viertel oder ein Fünftel der Amerikaner den Impfungen eher negativ gegenüber. Diesen Teil der Bevölkerung zu erreichen, dürfte schwerer werden, weswegen mancherorts schon über Anreize nachgedacht wird. Die US-Regierung hat versprochen, bis Ende Mai genügend Impfstoff für alle 260 Millionen Erwachsenen zu haben.


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