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Die Corona-News des Tages

21.04.2021, 08:00 Uhr

(Foto: CREATIVE WONDER / AdobeStock)

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Di, 20.04.2021

20:10

Ciesek hält Asthma-Spray nicht für „Game Changer“ gegen COVID-19

Frankfurt/Hamburg (dpa) - Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek ist skeptisch, dass das Asthma-Spray Budesonid beim Kampf gegen Covid-19 entscheidend sein wird. «Ich würde es nicht als "Game Changer" bezeichnen», sagte die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt am Dienstagabend im NDR-Podcast «Das Coronavirus-Update».

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hatte die in «The Lancet» veröffentlichte Studie der Universität Oxford einen möglichen «Game Changer» genannt. «Die Ergebnisse machen klinisch Sinn, weil die antientzündliche Wirkung in der Lunge den Verfall der Lungenfunktion verhindern kann», schrieb der Mediziner auf Twitter.
Es gebe zudem kaum Nebenwirkungen.

Die Studie habe aber «einige Schwächen», konterte Ciesek: Wenige Patienten, keine Kontrollgruppe - vor allem aber habe sich der Sauerstoffbedarf der Patienten nach Gabe des Sprays nicht verändert. «Dennoch macht es natürlich Hoffnung», sagte Ciesek. Es sei möglich, «dass es vielleicht Subgruppen gibt, die davon profitieren».

Auf keinen Fall sollten sich Menschen jetzt auf eigene Faust Budesonid besorgen. «Man sollte es vor allem nicht prophylaktisch nehmen, bevor man sich überhaupt infiziert, das würde gar nichts bringen und wäre sogar kontraproduktiv.»

Nicht allzu viel Hoffung setzen würde Ciesek in UV-Strahlen und Vitamin D. Vitamin D3 zur Behandlung von Covid-19 wird in deutschen Kliniken nicht mehr in der Leitlinie empfohlen. UV-Licht mache zwar Erreger unschädlich - aber nur, wenn diese frei im Raum seien, nicht in menschlichen Zellen. «Es ist sicher nicht falsch, wenn sich jemand auf den Balkon in die Sonne setzt. Ich würde mir nur nicht viel davon erwarten», sagt Ciesek.

19:18

Johnson & Johnson setzt Marktstart in Europa fort

NEW BRUNSWICK (dpa-AFX) - Der US-Hersteller Johnson & Johnson will die Markteinführung seines Corona-Impfstoffes in Europa fortsetzen. Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit, nachdem die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) grünes Licht für das Präparat gegeben hatte.

Der Pharmakonzern hatte vor einer Woche erklärt, den Marktstart in Europa zunächst zu verzögern, weil es Berichte über Sinusvenenthrombosen in den USA gebe. Die EMA bekräftigte jedoch am Dienstag, dass die Vorzüge des Impfstoffs, Covid-19 zu verhindern, höher zu bewerten seien als die Risiken von Nebenwirkungen.

Die Lieferungen in die EU sowie nach Norwegen und Island würden nun wieder gestartet, erklärte Johnson & Johnson. Der Beipackzettel des Impfstoffs werde aktualisiert, zudem sollten auch die Mitarbeiter der medizinischen Einrichtungen, in denen der Wirkstoff verwendet werde, speziell informiert werden.

Die EMA erklärte, der Wirkstoff könne tatsächlich in sehr seltenen Fällen Blutgerinnsel auslösen. Doch die Möglichkeit von Blutgerinnseln bei einer zugleich sehr niedrigen Zahl von Blutplättchen werde nun als seltene Nebenwirkung registriert.

Vor einer Woche hatten die USA die Nutzung des Präparats vorübergehend ausgesetzt - über das weitere Vorgehen will ein Beratergremium der US-Gesundheitsbehörde CDC am Freitag sprechen. Acht Fälle von Thrombosen waren aufgetreten nach etwa sieben Millionen Impfungen mit dem Johnson & Johnson-Präparat in den USA.

In der EU war die Lieferung des Impfstoffs erst in der vergangenen Woche angelaufen. Zahlreiche EU-Staaten folgten der Empfehlung des Herstellers, vor der Nutzung zunächst das Gutachten der Experten abzuwarten.

18:53

Johnson warnt vor dritter Pandemiewelle in Großbritannien

LONDON (dpa-AFX) - Trotz niedriger Fallzahlen befürchtet der britische Premierminister Boris Johnson in diesem Jahr eine dritte Welle an Coronavirus-Infektionen in seinem Land. Das sei die feste Ansicht der meisten Wissenschaftler, sagte der konservative Politiker bei einer Pressekonferenz am Dienstag im Regierungssitz Downing Street. Derzeit weise aber nichts darauf hin, dass der bislang vorgesehene Fahrplan zur Lockerung von Maßnahmen nicht wie geplant fortgesetzt werden könne, so Johnson. Bis zum 21. Juni sollen in England schrittweise alle Kontaktbeschränkungen aufgehoben werden.

Um künftige Ausbrüche besser einzudämmen, soll zudem der Einsatz verschiedener Medikamente bei positiv Getesteten geprüft werden, fuhr Johnson fort. "Das bedeutet zum Beispiel, wenn sie positiv getestet werden mit dem Virus, könnte es eine Tablette geben, die sie zuhause einnehmen und die das Virus im Keim erstickt (...)", so der Premier. Unter anderem nannte er Mittel wie Dexamethason und Remdesivir, die teilweise bereits bei Covid-19-Patienten zum Einsatz kamen.

In Großbritannien sind die Infektionszahlen in den vergangenen Monaten stark zurückgegangen. Die Sieben-Tage-Inzidenz wurde zuletzt mit 26 angegeben. Die Zahl der Neuinfektionen lag am Dienstag bei etwa 2.500. Gleichzeitig wurden 33 neue Todesfälle gemeldet. Mehr als 33 Millionen Menschen, knapp die Hälfte der Gesamtbevölkerung, wurde bereits mit einer ersten Dosis geimpft. Über zehn Millionen Menschen erhielten bereits beide Impfungen.



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