Ärger um Impfstoff-Bestellungen

„Hausärzte können nicht plötzlich AstraZeneca rehabilitieren“

Dresden - 16.04.2021, 17:50 Uhr

Der COVID-19-Impfstoff von AstraZeneca hat einen schweren Stand. (Foto: IMAGO / Pacific Press Agency) 

Der COVID-19-Impfstoff von AstraZeneca hat einen schweren Stand. (Foto: IMAGO / Pacific Press Agency) 


Zi: Genug Impfstoff vorhanden

Nach Information des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) lagern in deutschen Impfzentren aktuell mehr als 2,4 Millionen Dosen der mRNA-Impfstoffe (Biontech/Pfizer und Moderna), die sofort für weitere Erstimpfungen bereitstehen. Weitere rund sechs Millionen Dosen der mRNA-Impfstoffe würden bis zum 2. Mai erwartet. Auf Bundesebene stehen laut einer Mitteilung des Zi in den Kalenderwochen 15 bis 18 (12. April bis 9. Mai) insgesamt etwa 1,67 Millionen Zweitimpfungen mit AstraZeneca, 3,91 Millionen mit Biontech/Pfizer sowie 470.000 mit Moderna aus. Weiter heißt es: „Auch wenn alle Personen, die bereits eine Erstimpfung mit AstraZeneca erhalten, eine Zweitimpfung mit einem mRNA-Wirkstoff erhalten, errechnet sich bundesweit eine Mindestzahl von etwa 2,4 Millionen möglichen weiteren Erstimpfungen mit mRNA-Wirkstoffen.“

Lediglich in Bremen und Schleswig-Holstein gebe es derzeit ein Verfügbarkeitsproblem. Dieses könnte „durch eine geringfügige Verlängerung des Impfintervalls“ gelöst werden. „In keinem Fall besteht jedoch die Notwendigkeit, das mRNA-Impfstoffkontingent für die Arztpraxen weiter zu reduzieren. Um die Infektionsdynamik jetzt rasch zu stoppen, sollte alles unterlassen werden, was die schnelle Corona-Impfung in der Breite verlangsamt“, sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende Dominik von Stillfried.

Hintergrund für die Zi-Berechnungen seien politische Diskussionen darüber, ob infolge der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) Erstimpfungen verschoben werden oder bereits zugesagte mRNA-Impfstofflieferungen an die Arztpraxen unterbleiben müssen. Die GMK hatte am 13. April 2021 entschieden, dass Personen, die bereits eine Erstimpfung mit AstraZeneca erhalten haben und das 60. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, nach Ablauf von zwölf Wochen eine Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff erhalten sollen.



Anja Köhler, Freie Journalistin
redaktion@daz.online


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