Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

28.03.2021, 07:44 Uhr

Welche Corona-Eier wird uns der Osterhase bringen? (Foto: Alex Schelbert) 

Welche Corona-Eier wird uns der Osterhase bringen? (Foto: Alex Schelbert) 


23. März 2021

Nachts bis drei Uhr morgens tagen und dann schwerwiegende Einschränkungen für das Volk verkünden – das kann nicht immer gut gehen. So geschehen bei der letzten Konferenz der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder. Es ging um die Frage, wie man auf die steigenden Inzidenzahlen und die aggressive B1.1.7-Mutante des Coronavirus reagieren soll: Ostern steht vor der Tür, also eine Verlängerung des Lockdowns bis 18. April. So weit so klar. Hinzu sollte ein verschärfter temporärer Lockdown kommen, putzig begrenzt auf fünf Ostertage und euphemistisch umschrieben mit „Osterruhe“, also alles zu von Gründonnerstag bis Ostermontag. Nur Lebensmittelläden sollten am Gründonnerstag öffnen dürfen. Das Prinzip #WirBleibenZuHause sollte die Devise sein. Vielleicht gut gemeint, aber ganz schlecht ausgedacht. Das löste ein „Osterruhe-Chaos“ (nette Formulierung) in der Bevölkerung und in den Medien aus. Ein Sturm der Entrüstung wehte die Osterruhe weg und sorgte für eine frische Entschuldigung unserer Kanzlerin: Sorry, war nicht so gemeint, „die Idee war ein Fehler“, sagte sie in einer Presserklärung und bat die Menschen um Verzeihung. Immerhin, mein liebes Tagebuch, solche Worte hört man nur sehr selten von politischer Seite. Und wie geht’s weiter? Die „Osterruhe“ gibt es nicht, kein verschärfter Fünf-Tage-Lockdown während der Ostertage, das sei wegen vieler Folgeprobleme in der Kürze der Zeit nicht umsetzbar gewesen. Was bleibt, sind die allgemeinen Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen, Corona-Tests und Impfkampagnen und die Bitte, zu Hause zu bleiben.

 

Es bahnen sich Veränderungen bei der Rezeptabrechnung an. Klar, das E-Rezept wird neue technische Rahmenbedingungen schaffen. Aber auch die AvP-Insolvenz hat das Procedere der Abrechnung, wir wir es bisher kennen, stark erschüttert. Alternativen sind bereits im Gespräch, z. B. die Direktabrechnung mit der Unterstützung durch einen technischen Dienstleister. Die Firma Scanacs tut sich derzeit damit hervor. Das selbsternannte „innovative Start-up“, das „eine einfache wie effiziente Kommunikation zwischen Apotheke und Krankenkasse ermöglichen“ will, wendet sich mit einem Whitepaper an die Apotheken und zeigt, wie sich Apotheken mit Krankenkassen auf einer gemeinsamen Plattform verknüpfen lassen und welche Vorteile daraus resultieren. Im Mittelpunkt steht dabei die Direktabrechnung – mit Hilfe von Scanacs. Mein liebes Tagebuch, da tut sich was im Markt. Andere Dienstleister und vor allem die etablierten Rezeptabrechner werden aber vermutlich nicht untätig zusehen, wie ihnen ihre Existenzgrundlage streitig gemacht wird. Da werden wir schon bald mit weiteren Ideen und Angeboten rechnen können.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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8 Kommentare

E Rezept

von Karl Friedrich Müller am 28.03.2021 um 15:35 Uhr

Bei mir nur Verwirrung?
Dem Optimismus hier steht eine Meldung entgegen, nach der die Einführung des E Rezepts eher unwahrscheinlich ist zum genannten Termin.
Dann: die TI ist offensichtlich schon zum Abschuss freigegeben, also Elektronkschrott, weil eine andere Lösung bald eingeführt werden soll?
Weiter sind doch E Rezepte gar nicht von der TI abhängig?
Ich hab den Sinn nie so ganz verstanden. Und wie das alles funktionieren soll, ist völlig nebulös.
TI ist da. Ich hab den Techniker gefragt, was ich damit machen könne. Lapidare Antwort: nichts.
Mir ist diese digitale Welt bis jetzt völlig unklar. Ein Gewinn ist diese sicherlich nicht. Der einzige klare Punkt.
Einfacher wird für uns nichts, für andere nur unsere genaue Überwachung.
Schon der Schwachsinn mit den vielen Portalen. Einfach wäre es, wenn für alle, Anbieter, Verbraucher, Kassen genau eine ! Lösung gäbe. So ist es heillose Verzettelung, wohl politisch gewünscht, um möglicherweise bestimmte Dinge gut verschleiern zu können, wie die immer noch unsägliche Verbindung Spahn, Müller, Versand. Siehe Post von Frau Peter.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: E Rezept und anderer E-Kokolores

von Bernd Jas am 28.03.2021 um 19:58 Uhr

Lieber Herr Müller,

lassen Sie sich bloß nicht Kirre machen und Immer an die Bullshit-Jobs denken, die haufenweise auf unsere Kosten geschaffen werden. (Siehe die ganzen Zertifizierer und andere Geldvernichter)
Ihre Frage ist gut: "TI ist da. Ich hab den Techniker gefragt, was ich damit machen könne. Lapidare Antwort: nichts."
Siiiee brauchen nichts machen, die TI Macht mit Ihnen!

Aber manches ist auch hervorragend in der täglichen Hilfe bei der Arbeit, wie z.B. die Stapelscanner von unserem Softwarehaus. Super Erleichterung, mit Einschränkung aus dem letzten Jahr, als die Dosierung plötzlich auf die Muster 16 gedruckt werden mussten. Time killing Rule. Und für die Automatenzukunft angedacht.
Ansonsten gebe ich Ihnen völlig recht: Unsäglicher Schwachfug.

Provisionen

von Radman am 28.03.2021 um 15:06 Uhr

...Es ging nie um Provisionen. Aber Provisionen sind geflossen. Ich überlege, ob ich aus der CDU zurücktrete.

» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten

AW: Provisionen

von Conny am 28.03.2021 um 16:44 Uhr

Sie sollten eher austreten

AW: Provisionen

von Peter Hahn am 28.03.2021 um 17:59 Uhr

Zurücktreten, wie blöd, Danke Conny

20

von Gert Müller am 28.03.2021 um 8:55 Uhr

Eine Frage : 20 Impfdosen pro Praxis oder pro Arzt in der Praxis ?

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: 20

von Karl Friedrich Müller am 28.03.2021 um 10:44 Uhr

Pro LANR
hab ich gelesen. Nur, es wird sowieso gekürzt vermute ich mal stark. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die eingehenden Bestellungen komplett beliefert werden können.

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