Grippeimpfstoff-Beschaffung

Maag: Wirtschaftliches Risiko bleibt auch in Zukunft bei Apotheken

Berlin - 25.03.2021, 12:30 Uhr

Dass Apotheken auch künftig das wirtschaftliche Risiko bei der Beschaffung von Grippeimpfstoffen schultern, hält die CDU-Bundestagsabgeordnete Karin Maag für unumgänglich. (Foto: IMAGO / Christian Spicker)

Dass Apotheken auch künftig das wirtschaftliche Risiko bei der Beschaffung von Grippeimpfstoffen schultern, hält die CDU-Bundestagsabgeordnete Karin Maag für unumgänglich. (Foto: IMAGO / Christian Spicker)


Was passiert mit den Impfstoffen aus der Nationalen Reserve?

Zuletzt hatten ABDA und BMG hierzu Gespräche geführt. Wie ein ABDA-Sprecher gegenüber DAZ.online mitteilte, habe die Standesvertretung gemeinsam mit dem Verband des pharmazeutischen Großhandels (Phagro) ein Konzept eingereicht, wie die Apotheken zumindest von den Kosten entlastet werden könnten, auf denen sie im Zuge der Bereitstellung der Impfstoffe aus der Nationalen Reserve im vergangenen Corona-Winter nach aktuellem Stand sitzen bleiben würden. Dieses Konzept liege dem BMG vor, so der ABDA-Sprecher. „Sobald eine Entscheidung dazu gefallen ist, wird der DAV die LAVn und somit natürlich auch die Apotheken informieren.“ Das BMG ließ eine entsprechende Anfrage unbeantwortet.

Erst kürzlich hatte der Apothekerverband Nordrhein (AVNR) auf Basis der Ergebnisse einer Blitzumfrage geschätzt, dass allein in den Apotheken an Rhein und Ruhr Anfang Februar noch insgesamt mehr als 100.000 Grippeimpfdosen im Wert von rund 1,2 Millionen Euro lagerten. Durch den Markteintritt des Hochdosis-Präparats Efluelda, das etwa dreimal so teuer ist wie andere Grippeimpfstoffe, dürfte sich das Problem in der Saison 2021/22 weiter verschärften. Die Ständige Impfkommission empfiehlt den Einsatz von Efluelda bei allen Menschen im Alter von 60 Jahren oder älter. Einen drohenden Verordnungsausschluss zulasten der GKV für andere Präparate hatte das BMG erst vor rund zwei Wochen per Verordnung abgewendet. In einem Gastbeitrag in der aktuellen Ausgabe der DAZ setzt sich der Geschäftsführer des Apothekerverbands Schleswig-Holstein und des Hamburger Apothekervereins, Dr. Thomas Friedrich, kritisch mit der Thematik auseinander.



Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


8 Kommentare

Keine logistische und wirtschaftliche Kompetenz erkennbar.

von ratatoske am 29.03.2021 um 11:53 Uhr

Typische Bezieher von Staatsknete, da kommt das Geld auch ohne Leistung sicher.
Durch die aufpepresste Minimalvergütung gibt es keinerlei Möglichkeit auf Risiko zu bestellen ! Bei minimalen betriebswirtschaftlichen Kenntnissen, würde Frau Maag das begreifen. Hier fährt die Politik wiedermal sehend eine wichtige Aufgabe vor die Wand.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Frau Maag und die Grippeimpfung

von Pille62 am 26.03.2021 um 10:45 Uhr

tja wenn Frau Maag sich da man nicht irrt.
Kluge Kollegen bestellen natürlich nur die Order der Praxen+ eine ganz geringe Menge zusätzlich aus den Erfahrungen der letzten Jahre.
Ansonsten tun wir das was wir seid Jahren vor allem bei den Impstoffen machen.
Wir verwalten den Mangel! Verluste enstehen wenn Überhaupt nur vereinzelt.
Der viel größere Schaden ensteht in der Gesellschaft durch mehr Krankentage, höhere Gesundheitskosten durch Krankenhäuser, Pflegedienste und ja auch durch den Verlust geliebter Menschen, die nicht geimpft werden konnten.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Eine Frage der Kalkulation

von Andreas Grünebaum am 26.03.2021 um 10:42 Uhr

Der vorsichtige Kaufmann kalkuliert seine Risiken mit in den Preis ein. Kritisch wird es, wenn wie im Gesundheitswesen Preise politisch vorgegeben werden, die am Ende kaum kostendeckend sind. Der vorsichtige Kaufmann wird sich in diesem Fall soweit wie möglich aus diesem verlustträchtigen Geschäftsfeld zurückziehen.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

war klar

von Benjamin Schäfer am 26.03.2021 um 9:29 Uhr

Logische Entscheidung. Die letzte Grippeimpfsaison war so erfolgreich wie nie, was Zahl der Impflinge angeht und auch die Grippefälle (auch bedingt durch Hygienemaßnahmen). Da wäre ich doch als Politiker im Wahlkampf doof, wenn ich das nicht so weiter laufen lasse. Schuld an der Misere sind wir Apotheker, die dieses mies bezahlte risikoreiche Unterfangen jedes Jahr auf neue veranstalten.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Hauptsache

von Karl Friedrich Müller am 26.03.2021 um 7:13 Uhr

Leute wie Maag haben kein wirtschaftliches Risiko. Auch wenn man schnell mal die „Geschäftsverbindungen“ offiziell aufgibt

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Hauptsache

von Karl Friedrich Müller am 26.03.2021 um 7:35 Uhr

Politiker, die in ihren Positionen sehr gut verdienen, das aber nicht "reicht" und man noch Nebeneinkünfte braucht, z.B bei der DaVita Medical Group einen Beratervertrag bis vor 1 Woche hatte, für uns dann 1 € "Gewinn pro Dosis zu hoch erscheint, dass man das noch "deckeln" muss und uns dann zumuten auch noch das wirtschaftliche Risiko für 1000de von € zu tragen, muss man schon mal fragen, in welcher Welt sie leben.
Die selektive Wahrnehmung ist mehr als unfassbar.

Grippeimpfstoff

von Michael Zeimke am 25.03.2021 um 14:40 Uhr

Soll bitte Spahn machen. Er möchte noch eine weitere Villa!

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Wirtschaftliche Verantwortung für Rest-Grippeimpfungen

von Roland Mückschel am 25.03.2021 um 14:25 Uhr

Ja liebe Kollegen. Und Innen.
Da kann ich nur empfehlen ausschliesslich die festen Order der
Ärzte zu bedienen.
Die Privatkunden werden schon irgendwie versorgt werden.
Hier wird auf Verschleiss gefahren.
Einfach mal abwägen statt zu jammern.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.