PEI

Rote-Hand-Brief zu „COVID-19 Vaccine AstraZeneca“

Stuttgart - 24.03.2021, 12:45 Uhr

Zwei Fälle einer Sinusvenenthrombose wurden auch nach Impfung mit Comirnaty gemeldet. In keinem Fall soll hier jedoch eine Thrombozytopenie vorgelegen haben. (Foto: skd / stock.adobe.com)

Zwei Fälle einer Sinusvenenthrombose wurden auch nach Impfung mit Comirnaty gemeldet. In keinem Fall soll hier jedoch eine Thrombozytopenie vorgelegen haben. (Foto: skd / stock.adobe.com)


Zwei Fälle einer Sinusvenenthrombose nach Impfung mit Comirnaty

Mittlerweile hat das PEI auch seinen Sicherheitsbericht zu Verdachtsfällen von Nebenwirkungen und Impfkomplikationen nach Impfung zum Schutz vor COVID-19  veröffentlicht.

Demnach wurden bis zum 19. März 2021 14 Fälle einer Sinusvenenthrombose nach Impfung mit dem COVID-19-Impfstoff AstraZeneca gemeldet. In neun Fällen sei auch eine Thrombozytopenie gemeldet worden. Mit Ausnahme eines Falles sollen alle Fälle Frauen im Alter von 20 bis 63 Jahren betreffen. Zwei Patientinnen verstarben. 

Bislang weniger bekannt dürfte sein, dass zwei Fälle einer Sinusvenenthrombose auch nach Impfung mit Comirnaty gemeldet wurden. In keinem Fall soll hier jedoch eine Thrombozytopenie vorgelegen haben. Die Patientinnen waren 47 und 86 Jahre alt.

Der PRAC überprüft mittlerweile Berichte über Immunthrombozytopenie bei Patient:innen, die einen der drei COVID-19-Impfstoffe Comirnaty, COVID-19-Impfstoff AstraZeneca oder COVID-19-Impfstoff Moderna erhalten hatten. Es waren mehrere Fälle von Immunthrombozytopenie gemeldet worden. „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist nicht klar, ob es einen kausalen Zusammenhang zwischen der Impfung und den Berichten über Immunthrombozytopenie gibt“, erklärt das PEI.

Comirnaty: 17 Thrombozytopenien

Bis zum 19. März 2021 seien nach Impfung mit Comirnaty 17 Fälle einer Thrombozytopenie bei 13 Frauen im Alter von 16 bis 92 Jahren und vier Männern im Alter von 42 bis 85 Jahren gemeldet worden. Die Thrombozytopenien sollen zwischen einem und mehr als 14 Tagen aufgetreten sein. Bei drei Fällen war der Zeitraum jedoch nicht bekannt, „sodass in diesen Fällen eine Bewertung nicht möglich ist“.

Für den COVID-19-Impfstoff AstraZeneca seien 15 Thrombozytopenien gemeldet, darunter zwei Fälle mit einer zerebralen Blutung. Diese Patient:innen, eine Frau und ein Mann, 24 und 37 Jahre alt, sind beide verstorben. Von den bis zum 19. März 2021 gemeldeten Fällen von Thrombozytopenie wurden nur neun in Verbindung mit einer Sinusvenenthrombose berichtet.

Moderna: zwei Thrombozytopenien, kein immunologisches Geschehen

Auch nach Impfung mit dem COVID-19-Impfstoff von Moderna wurden zwei Fälle von Thrombozytopenie gemeldet. Betorffen waren zwei Frauen im Alter von 40 und 41 Jahren betroffen. Der Zeitraum bis zum Auftreten der Thrombozytopenie betrug in beiden Fällen drei Tage, das gilt für ein immunologisches Geschehen als zu kurz.

Bislang gilt laut PEI insgesamt: Im Vergleich zur Hintergrundinzidenz für Thrombozytopenie übersteige die beobachtete Anzahl von Thrombozytopenien für keinen der drei Impfstoffe die erwartete Anzahl.



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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