Virologe warnt vor steigenden Infektionszahlen wegen Urlaubsreisen

Die Corona-News des Tages

Stuttgart - 15.03.2021, 07:44 Uhr

Hier sammelt die DAZ.online-Redaktion für Sie die tagesaktuellen COVID-19-Nachrichten u.a. aus dem dpa-News-Kanal. (Bild: Production Perig / stock.adobe.com)

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Montag, 8. März 2021

20:52 Uhr

Drogeriemärkte stehen bei Verkauf von Corona-Tests in Startlöchern

Burgwedel/Karlsruhe (dpa) – Nach den Discountern Aldi und Lidl peilen auch die Drogeriemarktketten dm und Rossmann den Start des Verkaufs von Corona-Selbsttests an. Sofern die Lieferungen wie geplant kämen, „können wir den Corona-Schnelltest voraussichtlich im Laufe der Woche in unseren Verkaufsstellen anbieten“, teilte Rossmann am Montag mit. Dm erklärte, der Verkaufsstart sei für den 12. März geplant.

Ursprünglich hatten beide Ketten den Verkaufsbeginn am Dienstag (9. März) in Aussicht gestellt, dies aber an notwendige Lieferungen gekoppelt – diese kamen offenbar nicht so schnell wie erhofft.

Die Edeka-Supermärkte wollen die Tests „in Kürze“ anbieten. Rewe teilte mit, seine Supermärkte sollten mit Beginn der kommenden Woche sukzessive mit dem Verkauf von Selbsttests beginnen. Auch die Discount-Töchter der beiden Handelsunternehmen, Netto und Penny, wollen in den Verkauf der Selbsttests einsteigen.

Bei Aldi war es bereits am Samstag losgegangen, die Packungen waren schnell ausverkauft. Eine Sprecherin von Aldi Süd erklärte am Montag, es sei weitere Ware unterwegs und es werde noch in dieser Woche Nachschub kommen. „Aufgrund der nach wie vor hohen Nachfrage kann es auch dann sein, dass die Tests zügig ausverkauft sind“, so die Sprecherin. An der Kasse werde jeder Kunde weiterhin nur eine Packung bekommen. Eine Packung enthält fünf Tests.

Beim Discounter-Konkurrenten Lidl startete am Wochenende der Online-Verkauf der Tests, auch hier war die Nachfrage groß und die Webseite war zwischenzeitlich nicht erreichbar. Am Montag hieß es auf der Seite nur, die Packungen seien „demnächst bestellbar“.

19:39 Uhr

Niederlande verlängern Lockdown bis Ende März

Den Haag (dpa) – In den Niederlanden werden Corona-Lockdown und die stark umstrittene Ausgangssperre um weitere zwei Wochen bis Ende März verlängert. Ministerpräsident Mark Rutte sagte am Montagabend in Den Haag, erst wenn die Infektionszahlen deutlich zurückgingen, könne es deutliche Lockerungen geben. Allerdings kündigte er kleine Erleichterungen an. So dürfen Geschäfte vom 16. März an unter bestimmten Umständen bis zu 50 Kunden einlassen.

Angesichts des weiter hohen Drucks auf die Krankenhäuser wären größere Erleichterungen zurzeit unverantwortlich, sagte Rutte. „Bei uns ist es echt schlechter als in Deutschland und Dänemark.“ Auf Reisen ins Ausland sollen die Niederländer noch bis mindestens 15. April verzichten. Zu Ostern können jedoch möglicherweise die Terrassen von Cafés und Restaurants öffnen.

„Aber der Wendepunkt kommt näher, dass der Impfstoff die Überhand bekommt“, sagte der Regierungschef. Nach Ruttes Einschätzung könnte im Juli ein großer Schritt zurück zur Normalität möglich sein. Die Regierung schätzt, dass bis Ende Juli alle Erwachsenen zumindest mit einer Dosis geimpft sein könnten. Aktuell haben in dem 17-Millionen-Einwohner-Land etwa sechs Prozent der Bürger:innen zumindest eine Dosis erhalten.

In den Niederlanden wird am 17. März gewählt. Im Wahlkampf sind die Pandemie und der Lockdown wichtigstes Thema. Seit Mitte Dezember ist das öffentliche Leben stark eingeschränkt. Seit Februar gibt es einige Erleichterungen wie Präsenzunterricht an weiterführenden Schulen und Einkaufen auf Termin. Persönliche Kontakte sind immer noch stark begrenzt. In der Regel muss man von 21.00 bis 4.30 Uhr zuhause bleiben.

Pro 100.000 Einwohner:innen wurden zuletzt etwa 160 Infektionen in einer Woche registriert. In Deutschland lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Montag bei 68.

19:28 Uhr

Mehr als 100.000 Corona-Tote in Italien

Rom (dpa) – Italien hat am Montag offiziell die Schwelle von 100.000 Corona-Toten überschritten. Innerhalb von 24 Stunden starben weitere 318 Menschen nachweislich mit oder an dem Virus. Damit registrierten die Behörden in dem 60-Millionen-Einwohner-Land seit Beginn der Pandemie vor mehr als einem Jahr insgesamt 100.103 Corona-Opfer. Italien war von dem Virus SARS-CoV-2 im Frühjahr vergangenen Jahres früher und heftiger als andere Länder in Europa heimgesucht worden. Das Land kämpft gerade gegen wieder deutlich steigende Infektionszahlen.

Regierungschef Mario Draghi bat seine Landsleute am Montag trotzdem um Zuversicht. Wenn die Impfkampagne wie geplant beschleunigt werde, gebe es Anlass, auf Besserung zu vertrauen, sagte der ehemalige Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) in einer Video-Botschaft.

Am 10. März vergangenen Jahres hatte in Italien der erste harte Corona-Lockdown begonnen. „Wir hätten nie gedacht, dass wir uns ein Jahr später einem ähnlichen Notfall gegenüber sehen würden und dass die offizielle Zahl der Todesopfer sich der schrecklichen Schwelle von 100.000 Fällen nähern würde“, sagte Draghi. Er versicherte: „Jedes Leben zählt.“ Der 73-Jährige ist seit Mitte Februar im Amt.

Mit insgesamt 100.103 Todesopfern liegt Italien nach Angaben der Johns Hopkins Universität in den USA weltweit auf Platz sechs hinter Großbritannien. Die meisten Toten haben danach die USA zu beklagen. Deutschland verzeichnete bisher rund 72.000 Virus-Tote.

Insgesamt infizierten sich nach der Statistik des Gesundheitsministeriums in Rom rund 3,08 Millionen Menschen in Italien mit dem Virus. Die Infektionslage verschlechtert sich seit mehreren Wochen. Die Anzahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag Ende Februar bei 195 Fällen. Zum Vergleich: In Deutschland lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Montag bei 68.

Die Regierung verschärfte am Montag für mehrere der 20 Regionen die Corona-Beschränkungen. Die Urlaubsregion Kampanien im Süden wurde als drittes Bundesland zur Roten Zone erklärt, in der die Menschen möglichst zu Hause bleiben sollen. Immer mehr Schulen werden wieder geschlossen. Restaurants in stark betroffenen Gebieten dürfen nicht mehr öffnen. Die täglichen Totenzahlen gelten als vergleichsweise hoch.

Die Zeitung „La Repubblica“ zitierte Fachleute mit der Vermutung, dass Italiens Impfstrategie mitverantwortlich sein könnte, dass die Opferzahlen noch nicht sinken. Rom hatte zu Beginn einen Schwerpunkt auf medizinisches Personal gelegt. Obwohl Italien eine der ältesten Bevölkerungen international hat, wurden Hochbetagte dahinter eingruppiert. Seit Ende Dezember wurden rund 5,4 Millionen Dosen Impfstoff gespritzt. 2,5 Millionen davon erhielten Beschäftigte im Gesundheitswesen.

19:15 Uhr

Kanada gedenkt am Donnerstag mehr als 22.000 Corona-Toten

Ottawa (dpa) – Kanada will am Donnerstag (11. März) mit einem nationalen Gedenktag an die mehr als 22.000 Corona-Toten des Landes erinnern. Premierminister Justin Trudeau sagte am Montag in der Hauptstadt Ottawa: „Ich lade alle Kanadier dazu ein, gemeinsam die Erinnerung an die zu ehren, die wir verloren haben, und auch die, die sie hinterlassen haben.“ Zugleich verwies Trudeau darauf, dass viele Menschen „nach wie vor hart arbeiten und unglaubliche Verzichte auf sich nehmen, um gegen das Virus anzukämpfen“. In dem nordamerikanischen Land mit etwa 38 Millionen Einwohner:innen haben sich bislang knapp 900.000 Menschen mit dem Virus infiziert.

19:09 Uhr

WHO zu Jahrestag der Pandemie: Viele Länder fühlten sich zu sicher

Genf (dpa) – Aus trügerischer Sicherheit haben viele Länder nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf die ersten Warnungen vor dem Coronavirus im vergangenen Jahr zu langsam reagiert. „Vielleicht brauchen einige Leute Hörgeräte“, sagte WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan am Montag zum ersten Jahrestag der Ausrufung der Corona-Pandemie (11. März) durch die WHO an diesem Donnerstag. „Wenn man im Tal ist und der Damm bricht, fühlt man die Gefahr“, so Ryan. Wer auf dem Berg stehe, spüre die Gefahr nicht, bis das Wasser anschwelle. „Ich fürchte, zu viele Länder dachten, sie stehen auf einem Berg.“

Schon die Kennzeichnung der Verbreitung des Coronavirus als gesundheitliche Notlage von internationaler Bedeutung Ende Januar 2020 sei die größtmögliche Warnung gewesen, erinnerte Ryan. „Alle waren sich einig, dass dies der Auslöser für gemeinsame Anstrengungen sein muss“, sagte Ryan. Diejenigen, die erfolgreich bei der Kontaktverfolgung der ersten Fälle gewesen seien, hätten das Schlimmste verhindert, sagte WHO-Expertin Maria Van Kerkhove.

Zugleich zeigte sich die WHO erneut skeptisch, ob ein Impfpass ein Zugang zum Reisen oder andere Erleichterungen sein sollte. Praktische und ethische Fragen seien dabei zu klären, meinte Ryan. Sollte der Zugang zu Impfungen nicht für alle gleich sein, könne das problematisch werden – zumal einige Menschen aus bestimmten Gründen nicht geimpft werden dürften. Unbenommen davon seien elektronische individuelle Impfzertifikate sinnvoll, so die WHO-Expertin Kate O'Brien. Schnell verfügbare Informationen über viele Einzelheiten rund um die Impfung seien erstrebenswert.

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