Corona-Schnelltests für Bürger eine Herausforderung

Die Corona-News des Tages

Stuttgart - 08.03.2021, 16:44 Uhr

Hier sammelt die DAZ.online-Redaktion für Sie die tagesaktuellen COVID-19-Nachrichten u.a. aus dem dpa-News-Kanal. (Foto: Photocreo Bednarek / stock.adobe.com)

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Seit dem Beginn der Corona-Pandemie überschlagen sich an manchen Tagen die Nachrichten zu COVID-19. Um Ihnen den Überblick zu erleichtern, bietet DAZ.online Ihnen hier einen Überblick über die wichtigsten Corona-News des Tages – direkt aus dem News-Kanal der Deutschen Presse-Agentur. 

Montag, 8. März 2021

17:08 Uhr

Apothekerkammer: Corona-Schnelltests für Bürger eine Herausforderung

Die Organisation massenhafter Corona-Schnelltests für Bürger stellt die Apotheken vor große Herausforderungen. „Wir gehen davon aus, dass der Ansturm der Bürger groß sein wird und größer als das, was wir im Moment leisten können“, sagte der Geschäftsführer der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, Frank Jaschkowski, am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Kiel. Er hoffe, dass die Apotheken die benötigten Kapazitäten im März bis Ostern hin aufbauen können. „Aber von 0 auf 100 geht das nicht.“

Der Bund bezahlt allen Bürgern ab sofort wöchentlich mindestens einen Schnelltest. Diese sind aber längst noch nicht überall durchgängig verfügbar. „Wenn wir jede zweite der 620 Apotheken im Land für dieses Projekt begeistern können, sind wir gut davor“, sagte Jaschkowski. Rund 200 Apotheken im Norden seien bereits im Einsatz, um Mitarbeiter von Schulen und Kitas zu testen. „Das ist ganz gut angelaufen“, sagte Jaschkowski. Aber die Bürgertests seien noch einmal personell und räumlich eine besondere Herausforderung. Nur wenige Apotheken seien aktuell in der Lage, die Nachfrage zu bewältigen.

Viele seien noch in der Findungsphase, sagte Jaschkowski. Es gebe noch Unsicherheiten zum Beispiel im Hinblick auf die Abrechnung, aber auch gute Beispiele. In Itzehoe etwa hätten vier Apotheken ein gemeinsames Testzentrum gebildet. Zum Teil würden auch Fitnessstudios angemietet. Im Übrigen sei zur Durchführung der Tests eine Beauftragung durch Gesundheitsämter und Kommunen erforderlich. „Darauf warten wir im Moment“, sagte Jaschkowski. „Ich hoffe, dass dies bis morgen der Fall ist.“ (dpa/lno)

16:51 Uhr

Gezielt infiziert - Großbritannien setzt Freiwillige dem Virus aus

Jeden Tag unternehmen Menschen in aller Welt größte Anstrengungen, um sich nicht mit dem Coronavirus zu infizieren. In London passiert nun genau das Gegenteil: Freiwillige werden gezielt infiziert - zum Wohle der Forschung. Die ersten Tests dieser sogenannten „Human Challenge“-Studien haben am Wochenende begonnen. Das bestätigte eine Sprecherin des britischen Gesundheitsministeriums der Deutschen Presse-Agentur.

Die Probanden würden „in einer sicheren und kontrollierten Umgebung dem Virus ausgesetzt, rund um die Uhr überwacht von Medizinern und Wissenschaftlern", hieß es nun. Freiwillige zwischen 18 und 30 Jahren sollten die geringste mögliche Dosis an Viren zugeführt bekommen, die für eine Infektion notwendig ist - ohne vorherige Impfung. Während etliche Staaten Tag für Tag Tausende unfreiwillige Infektionen zählen, stellt sich die Frage: Wozu das Ganze?

„Das Human-Challenge-Programm wird die Entwicklung von Impfstoffen und Behandlungen gegen Covid-19 verbessern und beschleunigen“, teilte die britische Regierung mit. Der Hintergedanke: Einerseits braucht man viel weniger Probanden, andererseits muss man nicht warten, bis sich Teilnehmer von Impfstoffstudien und mit Placebos geimpfte Kontrollgruppen zufällig in der echten Welt infizieren (oder eben auch nicht), wie es bei normalen Studien der Fall ist.

In der Vergangenheit kamen „Human Challenge“-Studien zum Beispiel bei der Entwicklung von Grippe- oder Malaria-Impfstoffen zum Einsatz. Kritiker weisen bei Covid-19 jedoch darauf hin, dass sich Langzeitschäden selbst bei jungen, gesunden Menschen nicht ausschließen ließen. „Wir haben weiterhin keine verlässlichen Therapien, die diese Krankheit heilen“, betont Rolf Hömke vom Verband Forschender Arzneimittelhersteller und kritisiert: "Menschen werden vorsätzlich in Gefahr gebracht, obwohl es Alternativen gibt."

Auch Joerg Hasford, der in Deutschland den Arbeitskreis Medizinischer Ethik-Kommissionen leitet, hat diese Bedenken. „Man kann Impfstoffe, auch ohne Human Challenge-Studien entwickeln", hält der Ethiker fest und verweist auf die bereits zugelassenen Präparate. „Ich habe zunehmend Zweifel, ob wir dieses Risiko eingehen müssen." Dass ähnliche Studien in Deutschland grünes Licht bekämen, hält Hasford für so gut wie ausgeschlossen. Zwar müssten Impfstoffe weiterentwickelt werden und auch weitere Erkenntnisse über das Virus, wie sie die britischen Forscher gewinnen wollen, seien „nice to have" - das stehe aber nicht im Verhältnis zum Risiko.

Lauren Thomas sieht das völlig anders. Die Studentin der Universität Oxford engagiert sich in der Organisation „1DaySooner", in der sich Interessenten für „Human Challenge"-Studien vernetzen. Für die ersten Labortests in London hat sie sich beworben, kam aber nicht infrage - weil sie sich im November bereits unabsichtlich mit Corona infiziert hatte. Trotz kurzem Fieber und einigen Wochen Nachwirkungen der Infektion ist die 25-Jährige für sich selbst gesehen überzeugt: „Ich würde das lieber noch zehn Mal durchmachen, als noch länger mit diesem Lockdown zu leben." In Großbritannien gelten seit Monaten harte Corona-Beschränkungen, im aktuellen Lockdown sind kaum Kontakte und öffentliches Leben erlaubt.

Insgesamt sollen in den Londoner „Human Challenge"-Studien unter Federführung des Imperial College London, die von der britischen Regierung mitfinanziert werden, bis zu 90 junge Erwachsene infiziert werden. In den ersten Tests geht es um die Übertragbarkeit des Virus, später dann um Impfstoffe und Medikamente. Die Forscher und Verantwortlichen spielen mit dem Risiko, dass nicht alle dieser Infektionen glimpflich verlaufen. Lauren Thomas und ihre Mitstreiter schreckt das nicht ab. „Das Risiko ist es wert", meint die Studentin. (dpa-AFX)

16:23 Uhr

Weniger Corona-Tote: Wirkt sich das Impfen schon aus?

Diese Kurve macht Hoffnung: In Deutschland sterben gerade weniger Menschen an und mit dem Coronavirus. Machen sich bereits die Impfungen bemerkbar?

Zugegeben, im internationalen Vergleich gehört Deutschland nicht zu den Musterschülern, was das Impfen gegen Corona angeht. Israel, Großbritannien und die USA sind uns weit voraus. Doch auch hierzulande geht es voran, vor allem bei den besonders gefährdeten Senioren. Von den Pflegeheim-Bewohnern haben bereits rund zwei Drittel die 2. Dosis erhalten. Bezogen auf alle Menschen in Deutschland sind zwar erst einige Prozent geimpft, die hohen Raten bei den Senioren könnten aber schon Wirkung zeigen - nicht nur bei der Zahl der Todesfälle.

So fällt auf, dass die vom Robert Koch-Institut (RKI) gemeldete 7-Tage-Inzidenz bei den Menschen ab 80 Jahren mittlerweile deutlich niedriger ist als beim Durchschnitt der Bevölkerung. Trotz stagnierender oder sogar steigender Fallzahlen in der Gesamtbevölkerung steckten sich unter den Hochbetagten zuletzt immer weniger nachweislich mit dem Virus an. RKI-Präsident Lothar Wieler wertete diese Entwicklung kürzlich als wahrscheinliche Folge des Impfens.

Eine weitere prägnante Entwicklung gibt es bei den Schwerkranken und Toten. Auf den Intensivstationen sank die Zahl der Covid-19-Patienten in den vergangenen zwei Monaten deutlich: Hier werden aktuell 2.865 von ihnen behandelt (Stand 8.3.) - Höchststand waren rund 5.700 Anfang Januar 2021. Allerdings ist die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten nach langem Sinken gerade an zwei aufeinander folgenden Tagen gestiegen. Die Corona-Todeszahlen gehen weiter zurück. So meldeten die Behörden in den Bundesländern 34 Todesfälle binnen 24 Stunden, wie aus den RKI-Zahlen von Montag hervorgeht. Das ist der niedrigste Wert seit 1. November (29 Fälle), wobei die Montagswerte generell niedriger sind als an anderen Wochentagen.

Mittlerweile sehe man den Effekt der Impfungen, ist Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, überzeugt. Er verweist auf die sinkenden Fallzahlen bei den über 80-Jährigen und die hohen Impfraten in Pflegeheimen. Senioren in Gemeinschaftsunterkünften gelten als besonders gefährdet für schwere und tödliche Verläufe.

Auch Uwe Janssens, Präsidiumsmitglied der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), glaubt, dass die Impfungen Wirkung zeigen - allerdings nicht so deutlich, wie die aktuell niedrigen Todeszahlen suggerieren könnten. „Wir sind bei den Impfungen - vorsichtig gesagt - relativ weit hinten", sagt Janssens. Da Deutschland erst vor etwa zwei Monaten mit dem Impfen begonnen habe und die Zahl der verimpften Dosen erst jüngst deutlich stieg, könne die Auswirkung auf die Todeszahlen noch nicht so stark sein. Tatsächlich sind auch viele Hochbetagte noch gar nicht geimpft. Bei Menschen ab 80 Jahren haben erst etwas mehr als ein Drittel eine erste Impfdosis bekommen.

Der niedrige Wert bei den Corona-Toten ist laut Janssens eher auf den Lockdown und die dadurch über Wochen gesunkenen Infektionszahlen zurückzuführen. Wichtig zu wissen hierbei: Die Zahl der Toten hinkt der Entwicklung bei den Fallzahlen stets erheblich hinterher. Das RKI zitiert Forschungsergebnisse, denen zufolge zwischen Symptombeginn und Tod mehr oder weniger zwei Wochen vergehen. Die Zahl der Neuinfektionen hatte Anfang 2021 über mehrere Wochen abgenommen und Mitte Februar die tiefsten Werte erreicht. Es war also zu erwarten, dass auch die Todeszahlen fallen.

Auch wenn die Corona-Todeszahlen derzeit vergleichsweise niedrig sind: Die Zahl gemeldeter Neu-Ansteckungen stagnierte zuletzt und scheint nun wieder merklich zu steigen, was auch an der zunehmenden Verbreitung der ansteckenderen britischen Variante liegen dürfte. Watzl geht davon aus, dass die Fallzahlen bis zum Sommer weiter nach oben gehen: „Wir werden uns aus dieser Welle nicht rausimpfen können." Wichtig sei aber, nicht nur auf die Inzidenz zu schauen. „Wir machen keinen Lockdown, weil die Inzidenz hoch ist, sondern weil die Leute sterben und das Gesundheitssystem überlastet ist“, erklärt Watzl. Auf Sicht werde das mit dem Impfen unter Kontrolle zu bekommen sein. (Marc Fleischmann, dpa)

15:56 Uhr

Kostenlose Schnelltests in Bayern - Probleme beim Start

Kostenlose Corona-Schnelltests sind in vielen bayerischen Apotheken am Montag nicht verfügbar gewesen - trotz der Ankündigung des Bundes, ab diesem Datum allen Bürgern einen wöchentlichen Schnelltest zu bezahlen. Auch in einigen kommunalen Testzentren beginnt das kostenlose Angebot erst später, obwohl die Staatsregierung nach eigenen Angaben mehrere Millionen Schnelltests bereits erhalten und an die Kommunen weitergegeben hat.

Allein in der letzten Februarwoche habe das Gesundheitsministerium rund 4,6 Millionen Tests an die Kreisverwaltungsbehörden geliefert, sagte ein Ministeriumssprecher. Den monatlichen Bedarf schätzt das Ministerium in Bayern auf rund zehn Millionen Schnelltests. „Weitere Lieferungen erfolgen“, sagte der Sprecher. Zusätzliche Vergabeverfahren zum Sommer liefen bereits.

Verfügbar seien Schnelltests bislang aber nur in gut einem Drittel der kommunalen Testzentren, sagte der Ministeriumssprecher. Dieses Angebot soll es demnach künftig zwar in allen 96 bayerischen Testzentren geben. Im unterfränkischen Albertshofen zum Beispiel wird das kostenlose Schnelltest-Angebot aber erst am Mittwoch beginnen, wie das Landratsamt Kitzingen am Montag mitteilte. Der oberfränkische Landkreis Lichtenfels kündigte an, kostenlose Schnelltests werde es dort erst geben, wenn in der rechtlichen Grundlage Details zu Finanzierung und zu Meldewegen geklärt seien.

Auch viele bayerische Apotheker warteten am Montag noch auf die Veröffentlichung der geänderten Corona-Testverordnung. „Faktisch fehlt der Startschuss“, sagte der Sprecher des Bayerischen Apothekerverbands (BAV), Thomas Metz, am Montagvormittag in München. Ohne die Verordnung fehle Klarheit darüber, wie viel der Bund den Apotheken pro Schnelltest bezahle.

Die Bayerische Landesapothekerkammer kritisierte deshalb die Vorbereitung des Bundesgesundheitsministeriums. „Die kurzfristige Veröffentlichung beziehungsweise das Inkrafttreten von Verordnungen am Tag der Verkündigung macht die Umsetzung in der Praxis nicht einfacher“, sagte eine Sprecherin am Montag.

Es sei zwar nicht auszuschließen, dass einzelne Apotheken in Vorleistung gingen und Schnelltests kostenlos anböten, sagte Apothekerverbandssprecher Metz. Doch aktuell seien Schnelltests eigentlich nur für Selbstzahler möglich. „Es scheint sich aber auch kein allzu großer Andrang zu entwickeln“, sagte Metz. Engpässe bei den bestellten Lieferungen erwarte er nicht.

Wie viele der rund 3000 öffentlichen Apotheken in Bayern in den kommenden Tagen kostenlose Schnelltests anbieten, sei dennoch nicht seriös abschätzbar, betonte Metz. Die Anforderungen seien hoch: „Wir brauchen aber einen eigenen Raum und eine eigene Fachkraft samt Schutzausrüstung für diese Tests. Das ist nichts, was man nebenbei machen kann.“

Bei den Schnelltests führt geschultes Personal den Test per Nasen- oder Rachenabstrich durch. Seitens der Bundesregierung hieß es, dass der Bund die Tests bezahle, aber die Länder die Schnelltests bestellen und die Infrastruktur dafür schaffen müssten. Fast parallel zu diesen Schnelltests sind seit Samstag auch Laien-Selbsttests zur Anwendung zu Hause verfügbar. In den Discountern war der Ansturm groß.

Schulpersonal, Schüler, die älter als 15 Jahre sind, und Kita-Mitarbeiter sollen vom Freistaat künftig Selbsttests erhalten. Allerdings müssten sich jene in Regionen mit niedrigen Inzidenzwerten wie dem Landkreis Würzburg noch gedulden, teilte das zuständige Landratsamt am Montag mit. Dort werde der Freistaat die Selbsttests erst in den kommenden Wochen liefern. (dpa/lby)

15:56 Uhr

Drogeriemärkte stehen für Verkauf von Corona-Tests in Startlöchern

Nach den Discountern Aldi und Lidl peilen auch die Drogeriemarktketten dm und Rossmann den Start des Verkaufs von Corona-Selbsttests an. Sofern die Lieferungen wie geplant kämen, „können wir den Corona-Schnelltest voraussichtlich im Laufe der Woche in unseren Verkaufsstellen anbieten“, teilte Rossmann am Montag mit. Von dm hieß es ebenfalls, man gehe davon aus, im Laufe dieser Woche starten zu können.

Ursprünglich hatten beide Ketten den Verkaufsbeginn am Dienstag (9. März) in Aussicht gestellt, dies aber an notwendige Lieferungen gekoppelt - diese kamen offenbar nicht so schnell wie erhofft. Die Edeka-Supermärkte wollen die Tests „in Kürze“ anbieten.

Bei Aldi war es bereits am Samstag losgegangen, die Packungen waren schnell ausverkauft. Eine Sprecherin von Aldi Süd erklärte am Montag, es sei weitere Ware unterwegs und es werde noch in dieser Woche Nachschub kommen. „Aufgrund der nach wie vor hohen Nachfrage kann es auch dann sein, dass die Tests zügig ausverkauft sind“, so die Sprecherin. An der Kasse werde jeder Kunde weiterhin nur eine Packung bekommen. Eine Packung enthält fünf Tests.

Beim Discounter-Konkurrenten Lidl startete am Wochenende der Online-Verkauf der Tests, auch hier war die Nachfrage groß und die Webseite war zwischenzeitlich nicht erreichbar. Am Montag hieß es auf der Seite nur, die Packungen seien „demnächst bestellbar“. (dpa-AFX)

15:25 Uhr

Spahn will Beteiligte an Maskendeals öffentlich nennen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die Namen aller Bundestagsabgeordneten öffentlich machen, die im Zusammenhang mit der Beschaffung von Corona-Schutzmasken gegenüber seinem Ministerium in Erscheinung getreten sind. Dies soll aber erst nach Rücksprache mit der Bundestagsverwaltung geschehen. „Wir wollen volle Transparenz in einem geordneten Verfahren ermöglichen“, sagte Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Montag). Weil aber die Persönlichkeitsrechte von Abgeordneten berührt seien, habe er den Bundestag gebeten, mit ihm einen Verfahrensvorschlag zu entwickeln.

In einem Brief an Bundestagsdirektor Lorenz Müller schreibt Gesundheitsstaatssekretär Thomas Steffen dem Bericht zufolge, dass mehrere Anfragen aus der Mitte des Parlamentes und von der Presse zum Thema Maskendeals vorlägen. „Das BMG ist im Sinne der Transparenz grundsätzlich bereit, eine Liste entsprechender Abgeordneter dem Parlament und auch der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen“, wird Steffen zitiert. „Gleichzeitig berührt eine entsprechende Information die Rechte der betroffenen Abgeordneten.“ Deshalb wolle man sich mit Müller über den weiteren Verfahrensweg austauschen.

Spahn wies im Gespräch mit dem RND darauf hin, dass das „Prüf- und Zuschlagsverfahren sowie die Vertragsabwicklung auf Fachebene in einem standardisierten Verfahren“ durchgeführt worden sei. Es erfolge unabhängig davon, „durch oder von wem ein Angebot abgegeben wurde“.

Die Abgeordneten Georg Nüßlein (CSU) und Nikolas Löbel (CDU) sollen Provisionen in sechsstelliger Höhe für die Vermittlung von Maskengeschäften kassiert haben. Beide haben ihren Austritt aus der Unionsfraktion erklärt, wollten ihr Mandat aber behalten, obwohl Partei- und Fraktionsführung den Rückzug verlangen. Löbel kündigte jedoch am Montag an, sein Mandat „mit sofortiger Wirkung“ niederzulegen und aus der CDU auszutreten. (dpa)

15:24 Uhr

Holpriger Start für kostenlose Corona-Schnelltests

Zum Start der kostenlosen Corona-Schnelltests am Montag hat es in Deutschland vielerorts noch Engpässe gegeben. Wie Abfragen in mehreren Bundesländern ergaben, waren Apotheken und Arztpraxen zum Wochenbeginn noch nicht oder nur unzureichend auf die Testungen in der Fläche vorbereitet. Auch viele Fragen waren offen - etwa, wie genau die kostenlosen Tests erfasst werden sollen, um Mehrfachtests einer Person pro Woche zu verhindern.

Im jüngsten Bund-Länder-Beschluss zur Corona-Krise ist festgelegt, dass der Bund ab diesem Montag die Kosten für einen Schnelltest pro Bürger und Woche übernimmt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte bereits am Freitag darauf hingewiesen, dass die Tests nicht in allen Ländern schon ab Montag durchgängig angeboten werden könnten, es aber schnell losgehen solle.

Bei den Schnelltests führt geschultes Personal - etwa in Apotheken, Arztpraxen oder Testzentren - den Schnelltest per Nasen- oder Rachenabstrich durch. Seitens der Bundesregierung hieß es, dass der Bund die Tests bezahle, aber die Länder selbst die Schnelltests bestellen und die Infrastruktur dafür schaffen müssten.

Jedes Testzentrum hat nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums bereits ein Dokumentationssystem. „Nach einem Schnelltest bekommt der Getestete ein Dokument, auf dem angegeben wird, wer, bei wem, wann, mit welchem Ergebnis getestet wurde", schrieb eine Sprecherin auf dpa-Anfrage. Ob diese Dokumentationspflicht auch für Apotheker und Hausärzte gilt, blieb zunächst unklar.

Die Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Gabriele Regina Overwiening, sagte am Montag im ZDF-„Morgenmagazin", dass es nicht möglich sein werde, die Testungen sofort und überall umzusetzen. Mehrere Apotheker-Landesverbände, etwa in Bayern und Brandenburg, verwiesen am Vormittag darauf, dass sie noch auf die geänderte Corona-Testverordnung des Bundes warten würden und davor nicht testen könnten. In Thüringen konnten Arztpraxen nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) aus demselben Grund noch gar keine kostenlosen Corona-Tests anbieten.

Fast parallel zu diesen Schnelltests sind seit Samstag auch Laien-Selbsttests zur Anwendung zuhause verfügbar. In den Discountern war der Ansturm, wie etwa Aldi und Lidl mitteilten, groß.

Auch in den Testzentren war am Montag zum Teil schon viel Betrieb - wie in Berlin, wo die kostenlosen Tests in 16 Zentren an den Start gingen. „Es wird gut angenommen", sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) nach Angaben eines Sprechers. Am Vormittag habe es schon mehr als 10.000 Terminbuchungen bis Ende der Woche gegeben.

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, geht nicht davon aus, dass es gleich zu Beginn einen großen Ansturm auf die kostenlosen Schnelltests geben wird. Der Run werde erst größer sein, wenn daran ein konkreter Vorteil geknüpft sei, sagte Landsberg am Montag im ZDF-„Morgenmagazin". „In dem Moment, wo Sie einen solchen Test brauchen, um ins Kino, ins Theater oder sonst wohin zu gehen, dann ist einmal die Woche einfach zu wenig", sagte Landsberg. Darauf müsse man sich vorbereiten. Laut Herstellerangaben lagen Anfang März etwa 150 Millionen Schnelltests auf Halde, die an Länder und Kommunen geliefert werden könnten.

Auch die frisch gewählte Linken-Vorsitzende Janine Wissler sagte am Montag, dass es mehr als einen Test pro Woche geben müsse. „Deutlich häufigeres Testen wäre notwendig", sagte Wissler bei einer Online-Konferenz. Die Bund-Länder-Runde hätte vor neuen Öffnungsschritten erst eine Teststrategie entwickeln und umsetzen müssen, kritisierte die Linken-Chefin.

Neben dem Testen sollen Fortschritte beim Impfen die die Rückkehr zu mehr Normalität im Alltag begleiten. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sind inzwischen mindestens drei Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Rund 2,5 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis Impfstoff erhalten (Datenstand 8.3., 8.00 Uhr). Insgesamt 6,2 Prozent (circa 5,2 Millionen) haben demnach mindestens eine Dosis erhalten.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz hatte am Sonntagabend in der ZDF-Sendung „Berlin direkt" betont, dass Ende des Monats die Impfungen an Fahrt aufnehmen würden. „Bis zu zehn Millionen Impfungen pro Woche" seien dann in den kommenden Monaten möglich, sagte der SPD-Kanzlerkandidat.

Indes gibt das Infektionsgeschehen nur teilweise Anlass zur Hoffnung. Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) am Montag binnen eines Tages 34 neue Todesfälle - und damit so wenige wie seit 1. November nicht mehr. Die Zahl der Neuinfektionen stieg aber mit 5.011 Corona-Neuinfektionen merklich im Vergleich zum Montag vergangener Woche (4.732) an. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz lag laut RKI am Montag bundesweit bei 68 - und damit höher als am Vortag (66,1). (dpa-AFX)

14:31 Uhr

Söder: Impfungen bald auch für junge Menschen ermöglichen

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat sich dafür ausgesprochen, schon bald das „starre Impfprotokoll“ zu lockern und auch jungen Menschen Zugang zu Impfstoff zu ermöglichen. Das könne bald etwa auch für Studierende an Universitäten gelten, sagte Söder am Montag in München. Von April an sollen in Bayern auch Lehrer, die nicht an Grundschulen tätig sind, geimpft werden.

Söder will auch mehr Impfstoff in Corona-Hotspots umverteilen, etwa an die Grenze zu Tschechien. Auch Pendler könnten für Impfungen infrage kommen. Er habe bei der EU zu verstehen gegeben: „Wir brauchen mehr Impfstoff für die Hotspots“, sagte Söder. „Wenn Impfstoff kommt und mehr kommt - und zwar sehr viel mehr kommt - dann muss man das breit aufstellen“, sagte Söder. Auch Haus-, Betriebs- und Schulärzte müssten dann einbezogen werden. (dpa)

13:44 Uhr

Marke von fünf Millionen Erstimpfungen in Israel durchbrochen

Israel nähert sich seinem Corona-Impfziel immer stärker an. Eine 34 Jahre alte, schwangere Frau erhielt am Montag in Tel Aviv die fünfmillionste Erstimpfung. Auf die Frage, wie es ihr nach dem Piks gehe, sagte Janet Lavi-Azulay: „Es ist ein wunderbares Gefühl, ich bin sehr aufgeregt.“ Eine Gefahr für Schwangere sehe sie durch die Impfung nicht. „Das Virus ist viel gefährlicher.“ Im Gegensatz zu Deutschland wird in Israel die Impfung von Schwangeren ausdrücklich empfohlen. Die Zweitimpfung erhielten in Israel bislang etwa 3,8 Millionen Menschen. 
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wohnte der Impfung am Montag bei. Der 71-Jährige sagte, er rechne damit, dass bald auch Kinder geimpft würden. 

Die Impfkampagne in Israel mit seinen etwa 9,3 Millionen Einwohnern hatte kurz vor Weihnachten begonnen, sie zählt zu den erfolgreichsten weltweit. Dies liegt unter anderem an dem digitalisierten Gesundheitssystem in dem Land und einer ausreichenden Menge an Impfstoff. Die Regierung will mindestens 6,2 Millionen Menschen impfen. Rund ein Drittel der Bevölkerung ist jünger als 16 Jahre, diese Gruppe kann bislang nicht geimpft werden. 

Zum Vergleich: In Deutschland leben etwa neun Mal so viele Menschen wie in Israel. Dort bekamen bislang knapp 5,2 Millionen Menschen die erste und etwa 2,5 Millionen die zweite Spritze verabreicht. (dpa) 

13:41 Uhr

RKI: Drei Prozent der Bevölkerung nun vollständig geimpft

In Deutschland sind inzwischen mindestens drei Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Rund 2,5 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis Impfstoff erhalten, wie aus den Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht (Datenstand 8.3., 8.00 Uhr). Insgesamt 6,2 Prozent (circa 5,2 Millionen) haben demnach mindestens eine Dosis erhalten.

Begonnen hatten die bundesweiten Impfungen - nach ersten Impfungen in Sachsen-Anhalt - offiziell am 27. Dezember. Im Fokus standen zunächst ältere Menschen in Heimen. Aktuell werde bei gut 203.000 Impfungen pro Tag im Schnitt alle 0,4 Sekunden eine Impfung durchgeführt, hieß es am Montag auf dem Impfdashboard des Bundesgesundheitsministeriums. Die bisher meisten Impfungen wurden demnach mit 235.912 Dosen am 3. März 2021 durchgeführt.

Bei den Erstimpfungen führt den RKI-Daten zufolge derzeit Bremen die Liste im Ländervergleich mit einer Quote von 7,1 Prozent an, Brandenburg ist mit 5,1 Prozent momentan das Schlusslicht. Bei den Zweitimpfungen liegen Berlin und Rheinland-Pfalz (3,5 Prozent) vorn, die kleinste Quote hat derzeit Niedersachsen (2,5 Prozent).

Nach Angaben des RKI wurde der in klinischen Prüfungen jeweils ermittelte und bekannt gegebene Impfschutz gegen eine Covid-19-Erkrankung rund ein bis zwei Wochen nach der zweiten Impfung erreicht: Nach 7 Tagen beim Produkt von Biontech/Pfizer, nach 14 Tagen bei dem von Moderna und nach 15 Tagen bei dem von AstraZeneca.

Bei den meisten Geimpften handelt es sich laut RKI-Statistik um alte Menschen, Personal in Krankenhäusern und Altenheimen sowie Pflegeheimbewohner. (dpa)

12:40 Uhr

Frankreich will bei Corona-Impfungen schneller werden

Frankreich will bei den Impfungen gegen Covid-19 das Tempo anziehen. Fast vier Millionen Menschen hätten bisher mindestens eine erste Impfung erhalten, sagte Regierungssprecher Gabriel Attal der Zeitung „Le Parisien“. „Aber das ist offensichtlich nicht zufriedenstellend für viele Franzosen, die immer noch keinen Termin haben.“ Frankreich mit seinen rund 67 Millionen Einwohnern ist schwer von der Pandemie getroffen. Das größte Hindernis bei Impfungen seien die Dosen, sagte Attal. „Wir haben nicht genug Dosen, um alle zu impfen. Aber sie kommen.“

Premierminister Jean Castex hatte zuvor erklärt, dass von Freitag an über das Wochenende weit mehr als eine halbe Million Französinnen und Franzosen geimpft worden seien. „An diesem Wochenende wurde eine neue Etappe in unserem Kampf gegen das Virus erreicht", schrieb er auf Twitter. In der vergangenen Woche hatte er angekündigt, dass Impfungen in Apotheken im ganzen Land ab dem 15. März möglich sein werden.

Regierungssprecher Attal schloss außerdem eine Impflicht für Pflegekräfte nicht aus. „Es wäre unverantwortlich, sich nicht impfen zu lassen, wenn man Pflegekraft ist“, sagte er. Die Impfbereitschaft unter den Pflegekräften sei zu niedrig.

Die Sonntagszeitung „Journal du Dimanche“ berichtete, dass Frankreichs Präsident Emmanuel Macron im Corona-Verteidigungsrat verärgert über das langsame Tempo bei den Impfungen gewesen soll. Er hat demnach Impfungen an sieben Tagen in der Woche gefordert – auch wenn das die Mobilisierung von Rettungskräften, Armee und Krankenhauspersonals bedeute.

Frankreich hatte zunächst einen extrem langsamen Impfstart hingelegt. Nach heftiger Kritik zog die Regierung das Tempo an. Frankreich hat mehr als 88.000 Tote in Verbindung mit Corona registriert. Zuletzt infizierten sich binnen einer Woche rund 217 Menschen pro 100.000 Einwohner mit dem Coronavirus. Frankreich setzt massiv auf Tests – pro Woche zählt das Land mehr als zwei Millionen Corona-Tests. (dpa-AFX)

12:27 Uhr

Rund 46.000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag in den USA

In den USA ist die Zahl der an einem Tag erfassten Corona-Neuinfektionen weiter rückläufig. Die Behörden meldeten für Sonntag rund 46.000 neue Fälle, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Montagmorgen (MEZ) hervorging. Der bisherige Tagesrekord wurde am 2. Januar mit 299.786 neuen Fällen gemeldet. Die Zahl der Toten mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion lag den Angaben zufolge am Sonntag bei 669.

Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen werden die Zahlen - unter anderem die der Neuinfektionen binnen 24 Stunden, aber auch die der Toten - nachträglich aktualisiert. (dpa)

11:55 Uhr

NRW benennt zahlreiche Anlaufstellen für Corona-Tests

Ärzte, Apotheken, medizinische Labore, Rettungs- und Hilfsorganisationen sowie weitere Anbieter sollen in NRW mit der Durchführung von Coronavirus-Tests beauftragt werden. Das geht aus einer Allgemeinverfügung hervor, die das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium erlassen hat. Die Beauftragung werde am 8. März wirksam, heißt es darin. Alle seitdem erbrachten Tests sowie die Zahl der positiven Ergebnisse seien tagesbezogen den Gesundheitsbehörden zu melden.

In einer Anlage zu der Verfügung werden darüber hinaus die Mindestanforderungen für die Teststellen aufgelistet. Dort heißt es unter anderem, dass die Größe der Räumlichkeiten dem zu erwartenden Testaufkommen entsprechend bemessen sein muss.

Im jüngsten Bund-Länder-Beschluss zur Corona-Krise ist festgelegt, dass der Bund ab dem 8. März die Kosten für einen kostenlosen Schnelltest pro Bürger und Woche übernimmt. Die Tests dürfen demnach in einem Testzentrum des Landes oder des jeweiligen Wohnorts, bei vom Land oder Kommune beauftragten Dritten sowie bei niedergelassenen Ärzten durchgeführt werden. (dpa)

11:27 Uhr

Kostenlose Corona-Freitests noch Theorie

Mit einem kostenlosen Corona-Freitest pro Woche ein bisschen Bewegungsspielraum zurückerobern - danach sehnen sich viele Bürger. Die Zusage der Politik besteht allerdings erstmal nur auf dem Papier. Testinfrastruktur und klare Regeln fehlen noch.

Seit Montag greifen auch in Nordrhein-Westfalen Lockerungen im Corona-Lockdown. Die Möglichkeit, sich auf Kosten des Bundes etwa für einen Besuch bei der Kosmetikerin frei zu testen, blieb aber vorerst theoretisch. Da die Testverordnung des Bundes noch nicht vorlag, gab es zum Start in die kleinen neuen Bewegungsspielräume zumindest am Montagmorgen noch keine klaren Ansagen für die Bürger. Allerdings wurde noch für den Montag eine Information des Düsseldorfer Gesundheitsministeriums erwartet.

Unterdessen wächst der Druck aus den Kommunen. „Wir sind in den Startlöchern“, sagte Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner (Grüne) im „Morgenecho“ von WDR 5. Wie schon des Öfteren zuvor, fehlten aber von Bund und Land Antworten auf große Fragen wie auch Detailregelungen, kritisierte die Grüne. So sei etwa unklar, ob positiv getestete Personen umgehend den genaueren PCR machen und sich in Quarantäne begeben müssten. Aus der Klausur des NRW-Kabinetts am vergangenen Samstag sei nichts zu erfahren gewesen, stellte Dörner fest. Beim Corona-Krisenmanagement gebe es «definitiv noch Luft nach oben».

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte nach der Klausur am Wochenende lediglich mitgeteilt, NRW habe sich entschieden die Tests «über das Regelsystem» abzuwickeln, also über Ärzte, Apotheker und Impfzentren in kommunaler und privater Trägerschaft. Sobald die Testverordnung des Bundes stehe, seien die Gesundheitsämter auf Kreisebene in der Verpflichtung, die Anlaufstellen konkret zu benennen, hatte Laumann der „Aktuellen Stunde“ (AKS) des WDR-Fernsehens gesagt.

Im jüngsten Bund-Länderbeschluss zur Corona-Krise ist festgelegt, dass der Bund ab dem 8. März die Kosten übernimmt für einen kostenlosen Schnelltest pro Bürger und Woche „in einem von dem jeweiligen Land oder der jeweiligen Kommune betriebenen Testzentrum, bei von dem jeweiligen Land oder der jeweiligen Kommune beauftragten Dritten oder bei niedergelassenen Ärzten“.

Diese Infrastruktur steht vielerorts weder räumlich noch personell in ausreichendem Maße zur Verfügung. Laut Laumann muss dies aber „in jedem Dorf und in jedem Stadtteil“ angeboten werden. Fest stehe bereits, dass die Anbieter mit jeweils sechs Euro für das Material plus zwölf Euro für das Testen entlohnt würden, hatte er der AKS gesagt. (dpa/lnw)

10:21 Uhr

Müller: Corona wirft Gleichberechtigung weltweit um Jahre zurück

Die Corona-Krise wirft die Gleichberechtigung der Frauen nach Einschätzung von Entwicklungsminister Gerd Müller weltweit um Jahre zurück. Frauen und die Ärmsten hätten als erste ihre Jobs verloren, warnte der CSU-Politiker am Montag zum Weltfrauentag. "Die dramatische weltweite Hunger- und Wirtschaftskrise führt auch dazu, dass schätzungsweise 13 Millionen Mädchen zu Früh- oder Zwangsheiraten gedrängt werden. Durch die Lockdowns steigt zudem die häusliche und sexuelle Gewalt", so Müller. Die Teilhabe von Frauen am wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben zu stärken sei der beste Weg, den Wiederaufbau nach der Corona-Krise anzugehen. (dpa)

10:13 Uhr

Mehr als 10 Millionen Menschen in der Türkei gegen Corona geimpft

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie sind in der Türkei mehr als 10 Millionen Menschen gegen das Virus geimpft worden. Rund 7,6 Millionen Menschen haben bisher nur die erste, 2,4 Millionen auch die zweite Dosis erhalten. Dies geht aus am Montag vom Gesundheitsministerium veröffentlichten Zahlen hervor. 

Die Türkei hat mit ihren rund 84 Millionen Einwohnern seit Beginn der Pandemie knapp 2,8 Millionen Coronavirus-Infektionen und rund 29.000 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 gemeldet. Mitte Januar hatte die Türkei mit dem Impfstoff des chinesischen Herstellers Sinovac mit Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. 

Die Türkei hatte vergangene Woche die Coronavirus-Restriktionen in Regionen mit niedrigen Neuinfektionen gelockert. Ausgangsbeschränkungen am Wochenende wurden in einigen Provinzen aufgehoben. Restaurants und Cafés können wieder eingeschränkt öffnen, außer in Regionen mit sehr hohem Infektionsrisiko. Ausgangsbeschränkungen am Abend blieben landesweit bestehen. (dpa)

8:09 Uhr

Schnelltests noch nicht überall ab sofort möglich

Die Organisation von Schnelltests stellt die Apotheken in Deutschland vor erhebliche Herausforderungen. Es werde nicht möglich sein, dies sofort überall umzusetzen, sagte die Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Gabriele Regina Overwiening, am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“. So müsse die Wegeführung für Testkunden zumeist eine andere sein als für andere Kunden. Es bestehe aber die Möglichkeit, außerhalb der Apotheken Räume anzumieten. Die Mitarbeiter bräuchten zudem für den eigenen Schutz eine entsprechende Ausrüstung. 

Eine Vergabe von Terminen nannte Overwiening sinnvoll. Es gebe auch Apotheken, wo man sich spontan testen lassen könne. Die Arbeitslast müsse aber für die Apotheken kalkulierbar sein. 

Der Bund bezahlt allen Bürgern ab sofort wöchentlich mindestens einen Schnelltest. Tatsächlich sind die Tests an diesem Montag aber noch nicht überall durchgängig verfügbar. Für die Bereitstellung der Schnelltests sind die Bundesländer verantwortlich. Aus der Opposition, aber auch aus der Koalition war Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) deshalb mangelhafte Vorbereitung vorgeworfen worden. Der wies die Kritik zurück und betonte am Wochenende, es sei nie vereinbart worden, dass der Bund die Tests beschaffe. (dpa-AFX) 

6:38 Uhr

5.011 Corona-Neuinfektionen und 34 neue Todesfälle registriert

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 5.011 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Montag hervor. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 34 neue Todesfälle verzeichnet - und damit ein neuer Tiefstand im Jahr 2021.

Der Wert ist aber mit Vorsicht zu genießen: Er bezieht sich explizit nicht darauf, wie viele Menschen binnen eines Tages gestorben sind. Es geht um die Zahl der Meldungen an das RKI. Darin können auch Todesfälle enthalten sein, die schon einige Zeit zurückliegen. Am Montag sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen zudem meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.

Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 4.40 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 4.732 Neuinfektionen und 60 neue Todesfälle verzeichnet. Am Montag davor lag die Zahl der neuen Todesfällen bei 62, am Montag den 11.1. lag der Wert bei 343. Niedriger als an diesem Montag war die Zahl der neuen Todesfälle zuletzt am 1. November 2020 gewesen: An dem Sonntag wurden 29 neue Fälle verzeichnet.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Montagmorgen bundesweit bei 68,0 - und damit höher als am Vortag (66,1). Die Zahl der neuen Ansteckungen in Deutschland war im Januar und Februar über Wochen deutlich zurückgegangen. Zuletzt stagnierte sie allerdings, was auch an der Verbreitung ansteckenderer Varianten liegen könnte.

Vor vier Wochen, am 8. Februar, hatte die Inzidenz bei 76 gelegen. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Der Höchststand von 1.244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden - er enthielt jedoch 3.500 Nachmeldungen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.505.193 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.310.900 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 71.934.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntag bei 1,06 (Vortag 1,06). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 106 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen. (dpa)

5:27 Uhr

Apotheken machen schlechtere Geschäfte mit rezeptfreien Arzneien

Die Apotheken in Deutschland haben in der Pandemie schlechtere Geschäfte mit rezeptfreien Arzneien etwa gegen Erkältungen gemacht. Grund sei das Befolgen von Abstands- und Hygieneregeln, teilte die Apothekervereinigung ABDA der Deutschen Presse-Agentur mit. Bei Erkältungs-, Durchfall- und Läusemitteln sei der Absatz rezeptfreier Medikamente in den ersten drei Quartalen 2020 deutlich gefallen, sagte der Apothekerverband mit Verweis auf Daten des Marktforschers Insight Health.

„Die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln in der Corona-Pandemie sorgte vermutlich für den Rückgang der Ansteckungen im Bereich von Durchfallerkrankungen und Erkältungen", erklärte die ABDA. Zudem könne wegen der AHA-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske) ein Rückgang der Übertragung von Parasiten wie Läusen angenommen werden.

Laut der Daten wurden bei Durchfallmitteln in den ersten neun Monaten der Vorjahre etwa 15 Millionen Packungen nachgefragt - 2020 waren es dagegen nur knapp 12 Millionen, also ein Fünftel weniger. Auch bei Erkältungsmitteln gab es Rückgänge: Fragten Apothekenkunden normalerweise knapp 150 Millionen Arzneimittel in den ersten drei Quartalen nach, waren es 2020 noch knapp 130 Millionen. Bei Läusemitteln habe sich zudem der Absatz von etwa zwei Millionen auf 1,2 Millionen Medikamente fast halbiert. In den Zahlen sind das Geschäft vor Ort der Apotheken und der Versandhandel inbegriffen.

Die Pandemie mit Lockdowns und Kontaktbeschränkungen habe für ein Auf und Ab der Nachfrage in den Apotheken gesorgt, erklärte die ABDA. Zwar seien Desinfektionsmittel stark gefragt gewesen. „Sie waren aber kein großer Umsatztreiber für Apotheken", sagte ein Sprecher. Der Ansturm auf medizinische Masken spiegle sich noch nicht in den Zahlen für 2020 wieder. Komplette Umsatz- und Absatzzahlen der Apotheken für das gesamte vergangene Jahr lagen noch nicht vor.

Die Apotheken in Deutschland hatten 2019 einen Umsatz von mehr als 54 Milliarden Euro erzielt, den Großteil mit verschreibungspflichtigen Arzneien. Die Zahl der Apotheken hierzulande sinkt seit Jahren deutlich. Zum Jahresende 2020 lag sie bei 18.753. (dpa-AFX)



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